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Neue Dosenlinie | In Polen ist die Kompania Piwowarska die bedeutendste Brauereigruppe. So zählen zur Kompania Piwowarska derzeit drei Braustätten mit einer Gesamtkapazität von 18 Millionen Hektolitern. Die Abfüllung und Verpackung von Bierqualitäten geschieht bei der Kompania Piwowarska vor allem mit KHS-Technik.

Von Jarosla|w Gajda, Leiter der KHS-Niederlassung Polen
Kürzlich fiel in der zur Kompania Piwowarska gehörenden Brauerei Lech Browary Wielkopolski erneut die Entscheidung für eine KHS-Dosenlinie. Tomasz Miazek, Manufacturing Development Manager Kompania Piwowarska: „Wie von KHS nicht anders erwartet läuft auch diese neue Linie bei hoher Effizienz und stellt für unsere Konsumenten beste Bierqualität in der Dose bereit.

Heute liegt der Marktanteil der Kompania Piwowarska bei knapp 42 Prozent, während die Grupa Zywiec mit ca. 35 Prozent als Nummer Zwei im Markt agiert. Dritter Big Player ist Carlsberg Polska - mit einem etwa 12prozentigen Marktanteil.

Zum Verbraucher gelangen die Biere der Kompania Piwowarska größtenteils in der 0,5-l-Mehrweg-Glasflasche. 0,33-l- und 0,66-l-Einweg-Glasflaschen spielen in Polen derzeit nur eine geringe Rolle, allerdings bei zunehmender Popularität. Insgesamt gesehen liegt der Glasflaschenanteil der Kompania Piwowarska ganz gemäß polnischen Marktverhältnissen bei etwa 50 Prozent des Gesamtabsatzes. Knappe 10 Prozent betreffen die Keg-Abfüllung. Weitere 40 Prozent des Bierabsatzes - und das ist nicht nur ein Phänomen, das die Kompania Piwowarska, sondern das den gesamten polnischen Markt betrifft - gehen in der Dose an den Verbraucher. Ein prozentualer Dosenanteil, der in anderen europäischen Ländern in dieser Form nicht einmal ansatzweise verwirklicht wird. Miazek dazu: „In Polen punktet die Dose durch ihre hohe Convenience. Seinen Karrierezug im polnischen Markt startete das Dosengebinde im Jahr 1997 - mit Volldampf. So vereinte die Bierdose bereits 2002 einen Marktanteil von 30 Prozent auf sich. Mit derzeit 40 Prozent Marktanteil sieht Miazek „das Ende der Fahnenstange" noch nicht erreicht. Miazek: „Mit unserer neuen KHS-Dosenlinie sind wir für weiteres Wachstum gerüstet. Zudem ist die Linie derart konzipiert, dass wir in der Lage sind, Kundenwünschen zu unterschiedlichsten Dosengrößen und Verpackungsoptionen entgegenzukommen."

Flexibilität ist Trumpf
Derzeit werden auf der neuen KHS-Dosenlinie ausschließlich 0,5-l-Dosen mit unterschiedlichsten Kompania Piwowarska-Biermarken bzw. -Biermischgetränkemarken befüllt und verpackt. Optional lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt auch 0,568-l- und 0,33-l-Dosen verarbeiten. Ebenfalls in Kürze durch die zusätzliche Investition in neue KHS-Verpackungstechnik realisierbar: Neben 24er und 12er Tray- bzw. Pad-Shrinkpacks die Bildung kleinerer Verpackungseinheiten. Erste Station der 100.000er KHS-Dosenlinie: der Dosenabräumer Innopal ASH. Ihm werden mit Neudosen befüllte Paletten direkt nach der Entfernung der Sicherungsbänder, welche mittels beheiztem Messer automatisch stattfindet, zugeführt. Die Paletten gelangen in einen dreiseitig geschlossenen Schacht. Dort werden sie auf die jeweilige Abschiebeposition angehoben. Bei der Abgabe der Dosen in die Anlage übernimmt ein vierseitig geschlossenes Schiebesystem die Zentrierung jeder Lage und das Überschieben auf die Ablauftransporteure. Produktschonend sind alle Flächen des Entpalettierers, die mit den Dosen in Berührung kommen, mit Kunststoffplatten belegt. Das schonende Abräumen ist auch bei hoher Geschwindigkeit gewährleistet. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht jederzeit die schonende Behandlung der Dosen. In diesem Zusammenhang ist die druckfreie Abgabe der Dosen auf das Transportband von hoher Bedeutung. Über Lichtschranken wird der Füllgrad der Transporteure permanent abgefragt. Ist maximale Befüllung erreicht, erhält der Dosenabräumer ein Signal und macht bis zur Übertragung neuer Informationen erst einmal Pause. Ebenso flexibel lässt sich der entgegengesetzte Fall regeln. Befinden sich zu wenig Dosen auf dem Transportband heißt es ganz einfach schneller abräumen.

Vor dem Einlauf der Dosen in die Vakuumbrücke geschieht bei der Kompania Piwowarska deren Codierung. Die Vakuumbrücke prüft die Leerdosen auf eventuelle Beschädigungen. Nur „Gut"-Dosen überwinden diese Hürde. Unzureichendes Dosenmaterial gelangt in einen speziellen Auffangbehälter.

Die „doppelte" Auslegung
Noch vor der Vakuumbrücke geschieht die Aufteilung der Dosen auf zwei Stränge. So verfügt die Linie nicht nur über parallel zueinander verlaufende Transportstrecken, welche mit separaten Kontrolleinrichtungen ausgestattet sind, sondern außerdem über zwei Vakuumbrücken zwei Rins- sowie zwei Füll- und Verschließsysteme. Miazek: „Diese „doppelte" Auslegung war uns vor allem deshalb so wichtig, weil wir sie schon bei unserer bereits vorhandenen Dosenlinie so gewählt hatten und damit äußerst positive Erfahrungen sammelten."

Zwei schräg liegende Rinser übernehmen den Rinsvorgang der Dosen mit Kaltwasser. Während des Rinsprozesses fahren die Dosen auf Füllerhöhe herunter. Zwei Füllsysteme Innofill DVD, von denen jedes über 108 Füllstellen verfügt, sind für die Befüllung der Dosen zuständig.

Wird auf der neuen Dosenlinie der Kompania Piwowarska momentan auch ausschließlich die 0,5-l-Dose befüllt, kann sich das in Zukunft ändern. In diesem Zusammenhang vorteilhaft sowie mikrobiologisch einwandfrei ist die vorhandene Option einer „Umrüstung auf Knopfdruck". Diese Option ermöglicht sowohl bei einer Abfüllung neu vorgegebener Biere als auch bei einer Umstellung auf neue Dosenhöhen kurze Umrüstzeiten. Der Bediener ruft programmierte Werte ab und produziert mit der neu vorgegebenen Biersorte bzw. dank zentraler Füllhöheneinstellung mit der neuen Dosengröße einfach weiter. Anbringen, Abdichten, Spülen und Vorspannen - so lauten beim Innofill DVD die Schritte vor dem eigentlichen Füllvorgang. Wesentlich ist die Spülung der Dose mit CO2, um der so notwendigen sauerstoffarmen Abfüllung von Bier gerecht zu werden. Nach abgeschlossener CO2-Spülung und dem Prozess des Vorspannens öffnet das Flüssigkeitsventil. Gesteuert werden sowohl Flüssigkeitsventil als auch Gaswege über pneumatische Zylinder. Der Füllvorgang erfolgt unter Druck. Ist die Füllung beendet, wird vorhandener Druck auf atmosphärischen Druck abgebaut. Gas entweicht über den Entlastungskanal. Die druckgesteuerte schaumarme Entlastung findet statt.

Exakte Qualitätsprüfung
Auf den Füll- und Verschließvorgang folgt die Füllhöhen- und Verschlusskontrolle mittels Röntgenstrahlung. Bevor die Drehung der Dosen stattfindet, besteht die Möglichkeit der Ausschleusung. Regelmäßig werden bei der Kompania Piwowarska komplette Füllerrunden ausgesondert, die einer Qualitätsprüfung unterliegen. Für jede Dose lässt sich exakt nachvollziehen, auf welchem Füllventil sie befüllt wurde. Sollten Maßnahmen an bestimmten Füllventilen nötig sein, sind diese treffsicher einzuleiten.

Auf den Kopf gestellt gelangen die Dosen über großzügig bemessene Pufferstrecken zu einer zweiten Füllhöhenkontrolle. Mittlerweile hat sich das Bier beruhigt, eine noch höhere Messgenauigkeit ist gegeben. Zudem lassen sich Bierdosen, die nicht exakt verschlossen waren, durch einen niedrigeren Füllspiegel zügig identifizieren. Spritzdüsen spülen im Anschluss an den Prüfvorgang den Dosenkopf. Es folgt die Drehung der Dosen im Twister.

Puffertisch für schonende Behandlung
Vor dem Tray-Shrink-Packer in das Transportsystem integriert: ein Puffertisch, der die schonende Behandlung der Dosen ebenso gewährleistet wie die optimale Nutzung der Betriebsfläche. Die Verteilung der Dosen geschieht bei Einlauf auf den Puffertisch durch die Trennung des Behälterstroms in zwei Teilströme, welche berührungsfrei an einer fest installierten Keilspitze vorbeigeführt werden. Durch gezielte Kettenführung ist der Behälterstrom automatisch geleitet. Mehrere Antriebe sichern die optimierte Geschwindigkeitsabstufung beim Transport sowie die druckarme Übergabe der Behälter an den Auslauf des Puffersystems. Die Verpackung der Dosen managt ein Tray-Shrinkpacker Innopack Kisters TSP 120. Realisiert wird hier die Bildung von 12er oder auch 24er Tray- bzw. Pad-Shrinkpacks. Miazek: „Unsere KHS-Verpackungstechnik sehen wir als weiteres Highlight der Anlage."

Nach Verpackungscodierung sowie Überprüfung gebildeter Verpackungen auf Vollständigkeit, gelangen Tray- bzw. Pad-Shrink-Packs mehrbahnig geführt zum Hochleistungs-Palettierer Innopal PB 1 HS. Er arbeitet mit Palettenaufzug. Großer Vorteil stellt hier der Einsatz einer geteilten Beladeplatte dar, da durch die Abgabe der Produkte auf die Palette über eine geteilte Beladeplatte weniger Reibung entsteht.

Dosenanlage zeichnet sich durch hohen Wirkungsgrade aus
Auch im Nachhinein gesehen betrachtet Miazek die erneute Entscheidung für die KHS-Turnkey-Dosenanlage als die Richtige. Miazek: „Schon die Abnahmedaten der neuen Linie waren mit einem Wirkungsgrad von 96 Prozent hervorragend. Bis zum heutigen Tag liegen durchschnittliche Wirkungsgrade der Linie bei deutlich über 90 Prozent. Das ist eine hervorragende Leistung."

Packmittel-Karriere: 40 Prozent des Bierabsatzes in Polen  gehen in der Dose an den Verbraucher.

 

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