12359.jpg

„Damit wurde es zuweilen ziemlich kuschelig in den erstmals elf Messehallen. Hier präsentierten 1.466 Unternehmen (2010: 1.350) ihre Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Ver-
packung, Technik, Veredelung und Logistik."

Mehr Besucher bei mehr Ausstellern - was will die Veranstaltungsleiterin mehr? Heike Slotta antwortet darauf umgehend: „Natürlich freuen wir uns über den Zuwachs! Aber worum es eigentlich geht: Die Fachpack hat ihre Stärke - die beliebte Mischung aus Kompetenz, Praxisnähe und konstruktiver Arbeitsatmosphäre - weiter ausgebaut. Unsere Fachbesucher schätzen es sehr, wenn sich Aussteller Zeit nehmen, um direkt auf der Messe ein Problem zu diskutieren oder gar erste Lösungsansätze zu erarbeiten." Mit dieser Aussage trifft Slotta den berühmten Nagel auf den Kopf. Es ist tatsächlich so, dass Aussteller wie Besucher das konstruktive Miteinander im Herzen Frankens schätzen. Die Fachpack ist handfest, konkret und zielgerichtet. In Nürnberg treffen sich Projektleiter zum Austausch und es werden auch Abschlüsse festgezurrt.

Und was gab es an der Noris zu sehen? Im Grunde ge-
nommen nicht viel Neues. Noch immer liegt das Thema Nachhaltigkeit im Trend, noch immer wollen die Aussteller mit diesem Thema punkten. Vor allem bei den Ausstellern in den Packmittelhallen ist „green" weiterhin in. Die abpackende Industrie will nämlich beim Verbraucher mit nachhaltigen Produkten punkten und setzt das ja auch in der Werbung ein. Bio-Joghurt in einer ökologischen Verpackung: Ja, da schmeckt es doch gleich viel besser, und das Gewissen hat auch noch was davon, wenn die nachhaltige Verpackung die Umwelt entlastet. Immerhin zwei Drittel der Besucher der Fachpack sind auf der Suche nach Packmitteln, der verbleibende Rest schaut sich nach Verpackungstechnik um. Beide Bereiche eint im Ansatz inzwischen eines: Es werden nicht mehr nur Produkte, sondern Lösungen verkauft.

Nehmen wir das Beispiel eines namhaften Anbieters von Druckern, Codierern und Etikettiergeräten: Dieser Hersteller bietet dem Markt inzwischen ein Rundum-Sorglospaket an, eine Gesamtlösung eben. Den Drucker verkauft dieser Anbieter nicht mehr nur einzeln, nein, er bietet ihn auch in ganz anderen Varianten an, zum Beispiel im Leasing-Paket. In diesem Fall verschont die Technik beim Anwender die Bilanz, weil eine Aktivierung ausbleibt und führt zu Kosten, die monatlich wiederkehrend über die Zeit der Vertragsdauer zu leisten sind. Zudem bleibt der Gerätehersteller in der Pflicht. Er wartet sein Gerät, das auf Zeit beim Kunden steht, verhindert Stillstände und kümmert sich um alles, was dem Anwender lästig sein könnte. Eine gute Idee, die schnell Nachfrage entfachte und auch schnell Nachahmer haben wird. Vieles drehte sich in Nürnberg um Schlagworte wie Lösungsanbieter, Systemlösung und After-Sales-Service. Dies ist zwar auch nicht neu, aber es ist ein wichtiges Differenzierungsmerkmal geworden. Pappe, Kunststoffe, Schlauchbeutelmaschinen und Farben: Wenn die Produkte austauschbar werden, müssen die Anbieter eben nach Unterscheidungsmerkmalen suchen. Und diese liegen immer öfter im Service und der Zeit nach dem eigentlichen Verkauf. Wer es dem Anwender leicht macht, ihm Aufgaben abnimmt, die Ressourcen binden, der kann punkten. Gepunktet hat auch die größte Fachpack aller Zeiten. Es war ein rundes Paket, das die NürnbergMesse mit den Ausstellern den Besuchern geliefert hat!

Ihre Meinung:
matthias.mahr@huethig.de

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Hüthig GmbH

Im Weiher 10
69121 Heidelberg
Germany