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Im September vor zwei Jahren ging die Meldung durch die Verpackungswelt: Walter Dienst verkauft sein Unternehmen an Polar-Mohr, den Weltmarktführer im Segment der Papierschneidemaschinen. Für beide Unternehmen ein guter „Deal": Für Dienst, weil Alteigentümer Walter Dienst durch den neuen Eigentümer Polar-Mohr den Standort und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter „seines" Unternehmens als gesichert ansieht; für Polar-Mohr, weil das Unternehmen im Wachstumssegment Packaging der Strukturkrise in der Peripherie des Druckmaschinengeschäftes entkommen möchte. „Dienst ist für uns ein guter Kauf", sagt folglich auch der Sprecher der Polar- Mohr-Geschäftsführung. Weltweit wachse der Verpackungsmarkt und besonders in den Emerging Markets liege noch viel Potenzial brach - besonders für Dienst. Und was schätzt er am meisten an der neuen Tochter? „Hier in Hochheim werden Ideen schnell zu erfolgreichen Produkten!", lautet seine Antwort. Daraus solle künftig weiteres Wachstum generiert werden.

Doch blicken wir noch einmal kurz zurück: Als die beiden Familienunternehmen erstmals die Übernahme von Dienst durch Polar ins Auge fassen, steht schnell fest - das muss passen. Allein die Nähe der beiden Produktportfolios und auch die Nähe der Unternehmensstandorte sprechen für sich. Hier Hofheim mit einer herausragenden Position in der Schneidetechnik weltweit und einem Standbein im Etikettengeschäft, da das nur 12 Kilometer entfernte Hochheim mit einem großen Verpackungs-Know-how. Und beide Unternehmen bestechen durch die Qualität der Produkte, die sie herstellen. Das war im Frühjahr 2011. Inzwischen ist Dienst seit über zwei Jahren ein Tochterunternehmen von Polar-Mohr. Die Erfahrungen der Muttergesellschaft in den zurückliegenden Monaten sind absolut positiv, die daraus resultierenden Erwartungen auch. Rall bringt es auf folgende Formel: „Wir haben bei Dienst in der Vergangenheit meist regional gearbeitet. Das wird sich jetzt ändern. In den kommenden Jahren wollen wir schneller als der Markt wachsen." Ein Stellhebel für mehr Wachstum wurde schon bewegt: Zur Fachpack tritt erstmals ein Vertriebsgeschäftsführer mit Markenartikel- und Verpackungsmaschinenerfahrung in Hochheim „den Dienst an". Künftig sollen nämlich die Wachstumsregionen vertrieblich nicht mehr allein durch Partner, sondern von Fall zu Fall auch direkt angesteuert werden. Sicher kann Dienst Verpackungstechnik dabei auch auf die Erfahrungen des welweit agierenden Mutterunternehmens zurückgreifen.

Zuverlässigkeit gepaart mit Schnelligkeit und Flexibilität
Für die Weiterentwicklung der Verpackungstechnik bei Dienst zeichnet weiterhin Roland Jung als COO verantwortlich. Der Diplom-Ingenieur ist seit 20 Jahren im Unternehmen und hat von der Konstruktion über den Einkauf bis hin zur Dokumentation und dem Vertrieb alle Abteilungen durchlaufen. Jung war maßgeblich an der guten Entwicklung der Rheingauer in den zurückliegenden Jahren beteiligt. Gemeinsam mit Dr. Rall feilt er an der Zukunft von Dienst. „Unsere Kunden sind Wiederholungstäter", betont Rall. Und danach gefragt, was Dienst so einzigartig macht, anwortet Jung: „Wir liefern zuverlässige Maschinen und sind in der Lage, schnell und flexibel auch auf ganz spezielle Anforderungen unserer Kunden einzugehen. Wir sehen uns als Dienstleister mit höchstem Servicegedanken."

Dienst Verpackungstechnik liefert auch Endverpacker
Dienst ist im Markt vor allem als Hersteller von Sideload-Kartonierern bekannt. Auch das solle sich künftig ändern, so Rall. Denn das Unternehmen kann schon längst mehr. Auch im Bereich der Endverpackungsmaschinen sind die Rheingauer bereits mit einer hohen Formatvariabilität vertreten. „Da sind viele Kunden immer noch überrascht, wenn sie das erfahren", berichtet Rall. Auch in diesem Segment sei Wachstum zu erzielen. 1er -, 2er- oder 3er-Facings sind bei den Sammelpackern zum Verpacken von Produkten in Verkaufs- und Transporteinheiten aus Vollkarton, Mikro-Welle oder Wellpappe, in unterschiedlichsten Konstruktionen möglich. Bei den Umkartons sind Grundflächen in den Größen DIN A4 bis hin zu 400/600 cm machbar.

Punktuell hat Dienst auch in der Vergangenheit schon in entfernteste Regionen dieser Welt geliefert. Das bleibt nicht aus, wenn Unilever oder Nestlé zu den Kunden zählen. Doch das waren dann immer sehr komplexe Maschinen im oberen Leistungsbereich. Jetzt wollen die Rheingauer aber auch mittlere und kleinere Leistungsbereiche anbieten. „Wir gehen auch ganz gezielt ins untere Leistungssegment. Denn eine Bäckerei braucht ja nicht unbedingt die Highend-Maschine", merken Rall und Jung unisono an. Einen Kartonierer, der weniger kostet und leistet, aber dennoch zuverlässig ist, stellt Dienst Verpackungstechnik auf einer Messe in Shanghai vor. Die sogenannte HK 2A wurde auch in Europa schon gezeigt und soll neue Absatzchancen eröffnen. Auf der Fachpack in Nürnberg stellt Dienst in Halle 1/Stand 441 sein breites Leistungsspektrum vor. Und ganz sicher wird dann auch angestoßen: 25 Jahre besteht das Unternehmen schon. Da darf gefeiert werden.

Für Sie entscheidend

Dienst Verpackungstechnik in Zahlen

  • Das Unternehmen aus Hochheim im Rheingau feiert zur Fachpack sein 25-jähriges Bestehen. Es wurde von Walter Dienst gegründet und 2011 von Polar-Mohr übernommen.
  • Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei annähernd 10 Millionen Euro.
  • Dienst zählt derzeit (Ende August) 85 Mitarbeiter und zwei Auszubildende.
  • Die Fertigungstiefe beträgt nach eigenen Angaben annähernd 95 Prozent.

Das Angebotsspektrum

  • Kartonierer der Baureihen HK L Basiskartonierer, HK II-S Universalkartonierer, HK III-ICS Carrieranlage, HK IV Topleistungsmodell, VK IV Vertikalkartonierer, HVK Schrägkartonierer
  • Endverpacker (HE American Case, HE Tray Packer, HE Wrap Around); Sammelverpackungsanlagen für Umkartons von Verkaufs- und Transporteinheiten
  • Kartonaufrichter zum Aufrichten von Kartonzuschnitten zur Weiterverarbeitung
  • 3-Laschen-Schließer, eine Verschließmaschine für Top-Load-Faltschachteln
  • Top-Load-Linien im modernen Hygiene-Design
  • Sleever zum Banderolieren von Produkten

 

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Dienst Verpackungstechnik GmbH

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