Die fiktive Schokoladenverpackung „Meteor“ wurde im Rahmen des Packaging Inspiration Forums vorgestellt.

Die fiktive Schokoladenverpackung „Meteor“ wurde im Rahmen des Packaging Inspiration Forums vorgestellt. (Bild: Sappi)

Lars Scheidweiler, Product Group Manager Rigid Packaging bei Sappi: „Die Meteor-Musterverpackung schärft das Markenbewusstsein und stärkt die Wahrnehmung und Wertschätzung des Produkts. Die Verpackung muss den Kunden mit allen Sinnen ansprechen und genau das tut sie!“
Lars Scheidweiler, Product Group Manager Rigid Packaging bei Sappi: „Die Meteor-Musterverpackung schärft das Markenbewusstsein und stärkt die Wahrnehmung und Wertschätzung des Produkts. Die Verpackung muss den Kunden mit allen Sinnen ansprechen und genau das tut sie!“

  Muss es immer eine Standardfaltschachtel sein? Warum nicht ein Vieleck entwickeln, das sich automatisiert verarbeiten lässt wie eine quaderförmige Packung? Keine teuren manuellen Arbeitsschritte und dennoch das volle Programm bei der Veredelung. Philipp Eißner, Group Innovation Manager bei der AR Packaging Group, hat als maßgeblicher Initiator des Real Life Samples „Meteor“ den Beweis erbracht, dass dieses, zunächst widersprüchlich klingende Konzept aufgegangen ist. Erst vor Kurzem hat diese Verpackung dazu beigetragen, den Paperlinx Deutschland Award zum Verpackungsdrucker des Jahres 2013 zu gewinnen. Der Spezialpapierhersteller Sappi, Philipp Eißner von der AR Packaging Group und weitere Partner der Printcity-Allianz haben das Projekt einer fiktiven Schokoladenverpackung realisiert und erstmals im Rahmen des Packaging Inspiration Forums der Öffentlichkeit vorgestellt. Aus der Sicht von Sappi, deren Algro Design SBS-Kartonqualität für zwei der vier Verpackungsvarianten verwendet wurde, zeigt dies einmal mehr, welchen Einfluss ein hochweißer Zellstoffkarton auf die hochwertige Druckveredelung, das geringere Transportvolumen und zugleich die Steifigkeit der Schachtel hat. Ihnen kommt es darauf an, Kreative, Verpackungshersteller und Markenartikelunternehmer davon zu überzeugen, dass sich eine effiziente Inline-Produktion und eine maximale Effektvielfalt nicht ausschließen, sondern optimal ergänzen. Dreh- und Angelpunkt für die Ausführung ist dabei der Einsatz einer Druckmaschine, die alle erforderlichen Arbeitsschritte in einer durchgetakteten Fertigungsstraße durchführen kann. „Wir haben das Glück, mit einer speziell konfigurierten Gallus ICS 670 Maschine arbeiten zu können. Ihre Modulvielfalt kommt der wachsenden Nachfrage nach wirtschaftlich produzierten und dennoch aufwendig veredelten Verpackungen entgegen“, erklärt Philipp Eißner. Der bisher an Großauflagen gebundene Tiefdruck soll mit der neuen Produktionstechnik auch für deutlich kleinere Auflagen attraktiv werden. Die Gallus ICS 670 ist mit sieben EVA Plattformen, darauf eingesetzt fünf Flexomodule, einem Kaltfolien- und einem Heißfolienprägemodul, Inline-Cutter, Inline-Stanz- und Prägestation, Inline Ausbrechstation und Ausleger ausgestattet. „Auf der Musterverpackung haben wir aus dem Vollem geschöpft und die ganze Bandbreite von Veredelungseffekten angewendet“, schmunzelt Philipp Eißner. So wurden je eine holografische Kaltfolie, zwei verschiedene Heißfolien, zwei Pigmentlacke, UV-Glanz- und haptische Dispersions-Softlacke appliziert und diverse Blindprägungen, Stanzungen und Rillungen in nur einem Arbeitsgang aufgebracht.

Spagat gelungen: Obwohl die Verpackung aufwendig veredelt ist, bleiben die  Prozesskosten im Rahmen.
Spagat gelungen: Obwohl die Verpackung aufwendig veredelt ist, bleiben die Prozesskosten im Rahmen.
Aus dem Vollen geschöpft: So wurden je eine holografische Kaltfolie, zwei verschiedene Heißfolien, zwei Pigmentlacke, UV-Glanz- und haptische Dispersions-Softlacke appliziert und diverse Blindprägungen, Stanzungen und Rillungen in nur einem Arbeitsgang aufgebracht.
Aus dem Vollen geschöpft: So wurden je eine holografische Kaltfolie, zwei verschiedene Heißfolien, zwei Pigmentlacke, UV-Glanz- und haptische Dispersions-Softlacke appliziert und diverse Blindprägungen, Stanzungen und Rillungen in nur einem Arbeitsgang aufgebracht.
Trotz der ungewöhnlichen Form lässt sich die Meteor-Verpackung wie eine Standardschachtel aufrichten, befüllen und vertreiben.
Trotz der ungewöhnlichen Form lässt sich die Meteor-Verpackung wie eine Standardschachtel aufrichten, befüllen und vertreiben.

  Das Meteor-Konzept zeigt die Zukunft der Verpackung Die Herausforderung an den Konstruktionsentwurf der Schachtel war es, klare Motivkanten zu definieren, die in der Kalt- und Heißfolienveredelung, der Prägung und den Lackeffekten herausgearbeitet werden können. Die fertigen Designs wurden über das 3-D-Darstellungsprogramm Esko Visualizer als veredelte Bildschirmvarianten gerendert und zur Absprache mit dem Auftraggeber und dem kompletten Produktionsteam genutzt. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnten die Beteiligten das Zusammenspiel der einzelnen Veredelungen sowie die technischen Vorgaben überprüfen und ändern. Die besondere Form der Verpackung mit ihren filigran abgeschrägten und nach innen gewölbten Seitenflächen – sie erinnert entweder an einen geschliffenen Diamanten oder an einen vom Himmel gefallenen Meteor – bringt die eingesetzten Effektveredelungen durch deren Reflexionsverhalten ideal zur Geltung. Die polygone Form macht die Schachtel extrem stabil und ermöglicht dadurch den Einsatz von leichteren Flächengewichten. „Das ist natürlich ein optimaler Beitrag zur Kostensenkung und zum Umweltschutz“, erklärt Philipp Eißner. Damit lässt sich das Argument vieler Markenartikelunternehmen entkräften, die bisher aus Transport- und Logistikgründen eine klassische rechteckige Schachtel bevorzugt haben. Ein weiterer Vorteil, der gerade für Lebensmittelverpackungen ins Gewicht fällt, ist: Funktional erfüllen Frischfaserkartons, wie der eingesetzte hochweiße, gestrichene Zellstoffkarton Algro Design in der Grammatur von 350 g/m² alle lebensmittelrechtlichen Standards. Durch die hohe Geruchs- und Geschmacksneutralität können sie daher problemlos für den Direktkontakt mit sensiblen Lebensmitteln eingesetzt werden. Ein strahlender Stern für ein starkes Markenbewusstsein „Die Meteor-Musterverpackung schärft das Markenbewusstsein und stärkt die Wahrnehmung und Wertschätzung des Produkts. Die Verpackung muss den Kunden mit allen Sinnen ansprechen und genau das tut sie!“, sagt Lars Scheidweiler, Product Group Manager Rigid Packaging bei Sappi. Für den Hersteller hochwertiger Zellstoffkartone stellt das Meteor-Projekt ein ideales Beispiel für eine wertsteigernde Schachtelkonstruktion dar. Trotz der ungewöhnlichen Form lässt sich die Meteor-Verpackung wie eine Standardschachtel aufrichten, befüllen und vertreiben: in kleinen und großen Mengen und in allen Geschwindigkeitsstufen. Sichtfenster, um das Produkt direkt ins Blickfeld zu rücken, lassen sich ebenfalls integrieren. Aufgrund ihres Aussehens fällt die Verpackung im Verkaufsregal sofort auf, man sieht alleine von vorne vier verschiedene Facetten sowie die konkave Wölbung der Schachtel. „Dank des extremen Weißegrades von Algro Design lassen sich starke Farbkontraste sehr gut abbilden. Das wirkungsvolle Spiel von Dunkel und Hell kommt dadurch viel besser zur Geltung“, erklärt Philipp Eißner. Um diese Klarheit bei anderen Kartonen zu erreichen, müsste man sie mit extra Weiß unterdrucken, was sich natürlich auf die Kosten schlägt. Prozesskosten im Rahmen halten Die Prozesskosten im Rahmen halten und gleichzeitig eine aufwendig veredelte Verpackung mit einer mehr als ungewöhnlichen Form in Händen halten: Das Meteor-Experiment ist rundum gelungen. Nun sind die Markenartikelunternehmen, Grafiker und Verpackungsentwickler gefragt, die Idee auf weitere Marktsegmente wie etwa Luxusgetränkverpackungen und anspruchsvolle  Kosmetikschachteln zu übertragen. Eine effiziente Formsprache und deren industrielle Umsetzung im Druck öffnen individualisierten und selbst personalisierten Verpackungen neue Wege. Das Projekt belegt eindrucksvoll, dass sich standardisierte Workflows  auch für ungewöhnliche Verpackungsformen einsetzen lassen, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen.

Philipp Eißner, Group Innovation Manager bei der AR Packaging Group: „Auf der Musterverpackung haben wir aus dem Vollem geschöpft und die ganze Bandbreite von Veredelungseffekten angewendet.“
Philipp Eißner, Group Innovation Manager bei der AR Packaging Group: „Auf der Musterverpackung haben wir aus dem Vollem geschöpft und die ganze Bandbreite von Veredelungseffekten angewendet.“ (Bild: privat)

Über Algro Design Algro Design von Sappi zählt zu den beliebtesten gestrichenen Zellstoffkartonen. Die Produktfamilie besticht durch ihre hochweiße, konstante Oberfläche, eine sehr hohe Lichtbeständigkeit und eine seidig weiche Haptik, die in den drei Produktvarianten verfügbar ist:

  • Algro Design mit einseitig doppelt gestrichener Vorderseite und einer ungestrichenen Rückseite,
  • Algro Design Card mit einseitig doppelt gestrichener Vorderseite und einfach gestrichener Rückseite, sowie
  • Algro Design Duo mit beidseitig auf Vorder- und Rückseite symmetrisch doppelt gestrichener Oberfläche.
  • Algro Design ist in Flächengewichten von 160 bis 400 g/m², Algro Design Card von 235 bis 345 g/m² und Algro Design Duo von 250 bis 380 g/m² erhältlich. Für Anwendungen mit sehr hohen Ansprüchen an die Festigkeit steht eine laminierte Version zur Verfügung, die in Zusammenarbeit mit Kapag auf der Basis von Algro Design unter dem Markennamen Algro Duo mit Flächengewichten von 450 bis 710 g/m² entwickelt wurde.
  Über Sappi Sappi Fine Paper Europe (SFPE) ist der führende europäische Hersteller von gestrichenem Feinpapier, das für Premiummagazine, Kataloge, Bücher und High-End-Druckwerbung verwendet wird. Die Zentrale des Unternehmens liegt in Brüssel, Belgien.  Sappi-Papiere werden in Werken erzeugt, die nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert sind; alle Werke in der EU sind nach EMAS registriert. Die SFPE-Werke verfügen über eine Produktketten-Zertifizierung im Rahmen des Forest Stewardship Council (FSC) und/oder des Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC). Sappi Fine Paper Europe ist eine Division von Sappi Limited (JSE), einem globalen Unternehmen mit Zentrale in Johannesburg, Südafrika, mit über 14.000 Mitarbeitern und Produktionsstätten auf drei Kontinenten in sieben Ländern, Verkaufsbüros in 50 Ländern und Kunden in mehr als 100 Ländern weltweit.

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