Der Holzpreisindex wird quartalsweise vom Bundesverband Holzpackmittel – Paletten – Exportverpackung (HPE) e.V. ermittelt. Lag der Indexwert im ersten Quartal 2010 noch bei 137,2 Punkten, beträgt er nun 158,4. Das ist eine Steigerung in Höhe von 15 Prozent über vier Jahre. „Pro Quartal ist die Steigerung aber in der Regel eher gering – teilweise ging der Indexwert sogar zurück“, erläutert Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des HPE. Diese schleichende Erhöhung versetzt die Palettenhersteller in eine schwache Verhandlungsposition: „Sie können bei quartalsweisen Preissteigerungen von einem Prozent kaum bessere Konditionen mit den Kunden aushandeln“, sagt von Lauvenberg. Für die Hersteller bedeutet dies mittelfristig einen Anstieg der Produktionskosten. Wie der Europäische Wirtschaftsdienst EUWID Holz und Holzwerkstoffe berichtete, sind in Italien sind jetzt einige Fälle publik geworden, in denen Hersteller die Brettstärke der Paletten auf 20 Millimeter reduziert haben – vermutlich, um hohe Rohstoffkosten in der Produktion wieder auszugleichen. Bei EPAL-Europaletten sind 22 Millimeter vorgeschrieben. „Weder das EPAL-Generalsekretariat noch die Vertreter des italienischen Nationalkomitees haben Kenntnis von der Verwendung von Brettern mit verringerter Stärke“, sagt Martin Leibrandt, CEO der European Pallet Association e.V. (EPAL). Bei der EPAL sichert ein enges und effektives Kontrollnetz eine kontinuierlich hohe Qualität. Zuständig für die unangemeldete Überprüfung der Hersteller und Reparateure im weltweit größten Palettentauschpool ist das unabhängige Prüfbüro Bureau Veritas. Alle von der EPAL lizenzierten Hersteller und Reparaturbetriebe sind zertifiziert und werden regelmäßig überprüft. „Eine geringere Brettstärke reduziert die Traglast der Palette und erhöht damit das Unfallrisiko. Das ist kein Kavaliersdelikt“, warnt Martin Leibrandt. „Die Europalette ist der weltweit wichtigste Ladungsträger. Die Verwender können sich darauf verlassen, dass EPAL-Europaletten nach den strengen Richtlinien der EPAL hergestellt und repariert werden und höchste Sicherheit bieten“, betont Martin Leibrandt. (mid)

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