Vorsicht zerbrechlich! Warnetiketten auf der Außenseite informieren Spediteure über den richtigen Umgang mit der Ladung.

Vorsicht zerbrechlich! Warnetiketten auf der Außenseite informieren Spediteure über den richtigen Umgang mit der Ladung. (Bild: Rajapack)

Kunstwerke sind besonders sensible Güter. Nehmen sie während des Transports Schaden oder werden zerstört, entstehen zusätzliche Kosten für die Restauration. Im schlimmsten Fall kommt es zum kompletten Wertverlust. Entsprechend hoch ist der Stellenwert, den Museen, Galerien und Privathändler der Transportsicherheit beimessen: Einige Logistikunternehmen haben sich eigens auf den Transport von Kunst spezialisiert. „Diese Speditionen fahren mit besonderen Fahrzeugen, die immer von zwei Fahrern gesteuert werden und über eine spezielle Luftfederung verfügen“, erklärt Matthias Heitbrink, Leiter Art-Handling beim Kunstmuseum Wolfsburg. „Sie halten außerdem eine stabile Temperatur sowie relative Luftfeuchtigkeit im Laderaum und arbeiten mit Personal, das mit dem Verpacken und dem Handling von Kunstwerken vertraut ist.“ Kostbare Werke erhalten einen persönlichen Begleiter. Dieser achtet während der Reise darauf, dass das Kunstobjekt keinen Schaden nimmt. Eine Schlüsselrolle beim Transport von Kunstobjekten spielen Verpackungen, die Bilder, Skulpturen oder andere Werke während des Transports oder längerer Lagerzeit schützen. Sie gehören zu den Obliegenheiten jeder Kunstversicherung, sprich: War die Verpackung nicht angemessen, zahlt die Versicherung im Schadensfall nicht. Dementsprechend wichtig ist die Verwendung geeigneter Materialien und Produkte. Schutz bei Transport und Lagerung Jeder Transport bedeutet eine extreme Belastung für Kunstwerke. Bereits Schwingungen oder Erschütterungen während der Fahrt reichen, um Beschädigungen herbeizuführen. Dämpfende Verpackungen, die Stöße abfangen, sind deshalb Pflicht. Auch der Wechsel von Temperatur und Luftfeuchtigkeit – also ungünstige Klimabedingungen oder kurzfristige Klimaveränderungen – hat unter Umständen Folgen: ein beschleunigter Alterungsprozess des Werkes, Brüche in spröde gewordener Farbe oder beispielsweise Absprengungen in den Oberflächen. Auf den Kunsttransport spezialisierte Spediteure fertigen deswegen bei Bedarf spezielle Klimakisten oder -schränke an, die das künstlich angepasste Klima im Inneren für einen bestimmten Zeitraum halten. Auch während der Lagerung können Fehler irreparable Schäden anrichten: für Vermoderung, Schimmel, den Befall durch Pilze, Bakterien oder Insekten, Wasser- und Stockflecken oder mechanische Schäden wie etwa verbogene Bilderrahmen oder Druckstellen kommt keine Versicherung auf. Stabil verpackt, klar gekennzeichnet Bei der Rajapack GmbH, Verpackungsversandhändler aus Ettlingen für den B2B-Bereich, werden häufig Verpackungen für Kunstgegenstände angefragt. Besonders wichtig sei Kunden der Schutz der Kunstwerke, eine passende Kennzeichnung von außen, Möglichkeiten zur Fixierung sowie stabile Kartons als Umverpackung. „Als Unternehmen sind wir nicht nur Experten für die optimale Verpackungslösung – wir sind auch sehr an Kunst interessiert“, sagt Delphine Jean, Marketing & Produktmanagement Direktorin Rajapack. „Die Raja-Gruppe besitzt aktuell mehr als 100 Werke von mehr als 60 international bekannten Künstlern. Wichtig ist uns dabei immer der Bezug zu unseren Produkten: Viele Werke sind aus Verpackungsmaterialien gefertigt, andere davon inspiriert.“ „Skulpturen und Gemälde werden zum Schutz vor Stößen von außen häufig in Kisten oder Kartonagen verpackt“, erklärt Heitbrink. Als Direktschutz für Produkte mit empfindlicher Oberfläche würden viele Kunsthändler auf Luftpolsterfolien wie die Luftpolsterfolie Softbul zurückgreifen: Die Schutzeigenschaften der Polster vor Stößen oder Druck kombiniert sie mit denen von Vlies. „Gerahmte Arbeiten wie Fotografien oder Arbeiten auf Papier, werden in einer Kiste oft in Tyvek oder Seidenpapier eingeschlagen und danach in kleinnoppige Luftpolsterfolie verpackt“, so Heitbrink weiter. Dies schütze vor Abrieb am Rahmen und zusätzlich vor Erschütterungen. Geht eine gerahmte Arbeit ohne Kiste auf Reisen, empfiehlt der Experte einen Kantenschutz aus Polyethylen oder eine Kartonage, die um die Stellfläche und die Ecken des Rahmens gesetzt werden. Wichtig ist zudem die klare Kennzeichnung von außen – und dies nicht nur für den Versicherungsschutz. Warn-etiketten wie „Oben“, „Zerbrechlich“ oder „Trocken halten“ auf der Außenseite der Verpackung informieren Spediteure zum richtigen Umgang mit der Ladung.

Für empfindliche Oberflächen: Die Luftpolsterfolie Sofbul ist auf der Innenseite mit Vlies ausgekleidet.
Für empfindliche Oberflächen: Die Luftpolsterfolie Sofbul ist auf der Innenseite mit Vlies ausgekleidet. (Bild: Rajapack)

  Geeignete Helfer für den Transport Um etwa Skulpturen vor Schmutz oder Staub zu schützen oder für den Transport auf Paletten zu fixieren, sind Stretchfolien in verschiedenen Varianten unterstützende Helfer: Sie sind reißfest, flexibel und dehnbar und passen sich schadlos der Form eines Produkts oder einer Palettenladung an. „Oftmals werden Skulpturen in Kisten außerdem durch Querbalken gesichert, die ihnen mehr Halt und Stabilität verleihen“, so Heitbrink. Kartonverpackungen in verschiedenen Formen und besonders stabilen Ausführungen werden bei Rajapack ebenfalls zum Transport von Kunstwerken nachgefragt. Besonders beliebt für den Versand sind laut Rajapack Versandrohre wie das quaderförmige Modell Quattropack: Die Verpackung biete genügend Knautschzone an allen Kanten, um beispielsweise Drucke vor Knicken zu schützen. Werke größeren Formats lassen sich in Spezialprodukten wie dem Pa-Poo-Box Wellpapp-Container verpacken. Er wurde konstruiert, um vor Feuchtigkeit und Spritzwasser zu schützen und eignet sich speziell für den Transport per Schiff. „Verpackungen sind ein Schlüssel für den sicheren Transport sensibler Kunstwerke“, sagt Jean. „Und im Vergleich zum Schaden, der ohne sie entstehen kann, in den meisten Fällen preisgünstig.“

Für den Versand von gerollten Drucken gibt es Quattropack. Die Versandrohre ermöglichen genügend Knautschzone an den Kanten, damit diese nicht knicken.
Für den Versand von gerollten Drucken gibt es Quattropack. Die Versandrohre ermöglichen genügend Knautschzone an den Kanten, damit diese nicht knicken. (Bild: Rajapack)

Sie möchten gerne weiterlesen?