Bei dem Service Tesa Connect & Check können Verbraucher, Händler und Ermittler die Echtheit eines Produktes per Handy, Notebook oder PC direkt im Geschäft überprüfen.

Bei dem Service Tesa Connect & Check können Verbraucher, Händler und Ermittler die Echtheit eines Produktes per Handy, Notebook oder PC direkt im Geschäft überprüfen. (Bild: Tesa Scribos)

Keine Frage, die Markenartikelindustrie leidet unter den Fälschungen der Produktpiraten. Deshalb zunächst ein Blick zurück: Die Zollbehörden der EU haben im Jahr 2012 annähernd 40 Millionen Produkte beschlagnahmt, bei denen eine Verletzung der Rechte des geistigen Eigentums vermutet wurde. Der Wert der abgefangenen Waren ist damit zwar niedriger als 2011, aber mit nahezu einer Milliarde Euro nach wie vor hoch. Algirdas Šemeta, EU-Kommissar für Steuern, Zoll, Statistik, Audit und Betrugsbekämpfung, erklärte in ihrem Jahresbericht: „Im Kampf gegen die Produktpiraterie, die den legalen Handel verdrängt, steht der Zoll in der EU an vorderster Front. Ich werde mich im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, der Industrie und den Mitgliedstaaten noch stärker für den Schutz geistiger Eigentumsrechte in Europa einsetzen.”

Bei den zurückgehaltenen Waren handelte es sich zu einem großen Teil um Zigaretten (31 Prozent), gefolgt von sonstigen Waren wie Flaschen, Lampen, Kleber, Batterien, Waschmittel (zwölf Prozent) und Verpackungsmaterial (zehn Prozent). Rund 70 Prozent der Zollinterventionen im Jahr 2012 betrafen nach wie vor Post- und Kurierpakete, wobei 23 Prozent der Beschlagnahmen im Postverkehr mit Arzneimitteln erfolgten. Was die Herkunft der gefälschten Produkte anbelangt, ist China nach wie vor Spitzenreiter. Bei bestimmten Produktkategorien standen jedoch andere Länder an erster Stelle, zum Beispiel Marokko bei Lebensmitteln, Hongkong bei CDs/DVDs und anderen Tabakerzeugnissen (hauptsächlich elektronische Zigaretten und die dazugehörigen Füllflüssigkeiten) und Bulgarien bei Verpackungsmaterial. Ungefähr 90 Prozent aller beschlagnahmten Produkte wurden entweder vernichtet oder es wurden Gerichtsverfahren angestrengt, um den Verstoß festzustellen.

„Etiketten und Seriennummern reichen als Fälschungsschutz längst nicht mehr aus, denn sie können leicht kopiert werden.“
Volker Hahn, International Managing Director bei der Tesa Scriobs GmbH, Heidelberg.
„Etiketten und Seriennummern reichen als Fälschungsschutz längst nicht mehr aus, denn sie können leicht kopiert werden.“
Volker Hahn, International Managing Director bei der Tesa Scriobs GmbH, Heidelberg. (Bild: Tesa Scribos)

„Etiketten und Seriennummern reichen als Fälschungsschutz längst nicht mehr aus, denn sie können leicht kopiert werden“, sagt Volker Hahn, International Managing Director bei der Tesa Scriobs GmbH, Heidelberg. Die Beiersdorf-Tochter biete deshalb Technologien mit konzeptionellen Lösungen an. Nach Aussagen von Hahn beginnt die Implementierung von Markenschutz im Vertrieb. Maximal werde der Fälschungsschutz dann, wenn eine Technologie mit Alleinstellungsmerkmal eingesetzt werde. Hochsicherheitstechnoloigien fertigt Tesa Scribos nur am Standort Heidelberg. Natürlich haben die Technologien ihren Preis und führen bei den Markeninhabern zunächst zu Kosten. „Entscheidend sind immer die Marke und das Produkt. Wir haben für jede Anwendung die passende Schutztechnologie. Die Preisspanne dabei reicht von einem Euro je Produkt bis hin zu zwei Cent für ein simples Etikett“, bertont Hahn.

Der Geschäftsführer geht derzeit davon aus, dass Tesa Scribos einen Technologievorsprung von annähernd zehn Jahren hat. Der Anspruch des Unternehmens klingt trivial, ist es aber natürlich nicht: „Der Fälschungsschutz muss so hoch sein, dass es keinem gelingt, ihn effizient zu umgehen“, sagt er. Tesa Scribos arbeitet nach ausführlicher Analyse mit dem Markeninhaber mit offenen und verdeckten Merkmalen – und auch mit individuellen Merkmalen je Einheit. Hahn nennt letztere Möglichkeit die „Vergabe von Identitäten“.

Mit dem Tesa Holospot stellte das Unternehmen vor 13 Jahren eine innovative Plattform für den Marken- und Produktschutz vor. Die Technologie wurde kontinuierlich weiterentwickelt und gewährleistet mit dem Tesa Prio-Spot den bisher höchsten Schutz vor Produktpiraten. Seit Bestehen des Unternehmens ist es nach Aussagen von Hahn keinem Fälscher gelungen, eine Tesa Scribos Technologie zu kopieren oder auch nur im Ansatz nachzuahmen.

Individueller Echtheitsnachweis direkt auf dem Produkt

Das Unternehmen hat mittlerweile ein ganzes Portfolio an branchenspezifischen Konzepten entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt, von der Produktion bis zur Logistik und Distribution. Geeignet sind die Produkt- und Markenschutztechnologien für Hersteller von Originalprodukten wie Autoersatzteilen, elektronischen Bauteilen, Unterhaltungselektronik, Wein & Spirituosen, Chemikalien, Luxusgütern, Pharmazeutika und Kosmetika.

Flaschenanhänger mit Tesa Connect & Check kombiniert Markenschutz und Online-Verifizierung optimal miteinander.
Flaschenanhänger mit Tesa Connect & Check kombiniert Markenschutz und Online-Verifizierung optimal miteinander. (Bild: Tesa Scribos)

Um das Original von der Fälschung zu unterscheiden, gibt es zum Beispiel den Tesa Prio-Spot. Das selbstklebende Polymer-Etikett bietet einen maximalen Fälschungsschutz sowie eine effektive Produktverfolgung. Durch die eindeutige Authentifizierung anhand offener und verdeckter Merkmale ist ein höchstmöglicher Schutz gewährleistet. Dazu werden per Laser individuelle Informationen in mehreren Prüfungsebenen in das Material geschrieben. Diese Informationen können teilweise mit dem bloßen Auge, einer Lupe oder maschinell ausgelesen werden. Aufgrund eines individuellen Codes und des einzigartigen Beschriftungsverfahrens kann das Etikett nicht repliziert werden. So ist die Sicherheit direkt auf dem Produkt oder der Verpackung enthalten und die Echtheit kann sofort überprüft werden.

Mit Tesa Veo-Mark bietet das Unternehmen ein Sicherheitsetikett an, das kosteneffizient beschriftet und ebenfalls mit offenen und verdeckten Sicherheitsmerkmalen versehen werden kann. Es wird hauptsächlich in den Segmenten Kleidung, elektronische Bauteile und Automobilersatzteile eingesetzt. Die Codierung der Etiketten kann weder drucktechnisch noch holografisch kopiert werden. Dabei ist die Codierung immer untrennbar an das Sicherheitsetikett eingebunden, was jedes Etikett einzigartig und damit fälschungssicher macht. Die Tesa-Veo-Mark-Etiketten sind bereits bei der Auslieferung beschrieben und mit Codes aus einer Datenbank ausgestattet. Durch den Abgleich der Codes mit der Datenbank können Hersteller und Verbraucher die Artikel online verifizieren und anhand von kommunizierten Merkmalen die Echtheit prüfen.

Jeder kann Original oder Fälschung einfach unterscheiden

Zusätzlich bindet das Unternehmen auch Konsumenten in den Markenschutz ein. Bei dem Service Tesa Connect & Check können Verbraucher, Händler und Ermittler die Echtheit eines Produktes per Handy, Notebook oder PC direkt im Geschäft überprüfen. Dabei wird beispielsweise der auf dem Verpackungsetikett abgedruckte QR-Code eingescannt und der ID-Code und der Sicherheitscode des Tesa-Prio-Spot-Etiketts in ein Smartphone eingegeben. Über eine sichere Internetverbindung werden die Informationen an die Tesa Connect & Check-Datenbank übermittelt. Diese prüft den Code interaktiv und erklärt, woran die Echtheit des Produktes erkennbar ist – direkt und einfach beispielsweise auf dem Smartphone.

Sie möchten gerne weiterlesen?