Im Bereich Spezialeffekte können Unternehmen zum Beispiel das Verfahren des Bronzierens durch eine Offsetgoldfarbe und einen Effektlack mit Eckarts auf Glas basierendem Perlglanzpigment Luxan authentisch nachstellen.

Im Bereich Spezialeffekte können Unternehmen zum Beispiel das Verfahren des Bronzierens durch eine Offsetgoldfarbe und einen Effektlack mit Eckarts auf Glas basierendem Perlglanzpigment Luxan authentisch nachstellen. (Bild: Eckart)

Die Verpackung ist das Kommunikationsmittel, das die Marke persönlich macht. Was die drucktechnische Gestaltung betrifft, ist daher das sorgfältig inszenierte Zusammenspiel von Farben von außerordentlicher Bedeutung. Gezielt eingesetzt, können Effekte spezielle Empfindungen der Konsumenten intensivieren. Neben Farben spielen dabei auch Effektpigmente eine tragende Rolle. Deren Möglichkeiten sind im Markt jedoch noch nicht ausreichend bekannt: Effektpigmente erweitern den jeweiligen Farbraum, indem sie Akzente setzen und Nuancierungen zulassen – ein unverzichtbares Feature beim Verpackungsdesign.

Ein sich immer mehr diversifizierender Markt, gepaart mit einem immer kritischeren und schwer einzuschätzenden Konsumenten, macht es für Hersteller von Marken und Produkten schwer, sich auf eine langfristige Marktstrategie festzulegen. Hierbei sind Alternativen gefragt, um auf kurzzeitige Modeerscheinungen, wechselndes Kaufverhalten und wirtschaftliche Aspekte die richtigen Antworten zu finden. Das betrifft das gesamte Verpackungsspektrum inklusive Materialien, Veredelungsformen und transportierten Kernbotschaften. Ein Artwork oder Design kann durch die Aufwertung mit metallischen Bereichen sehr schnell und effektiv einen deutlich anderen Fokus erreichen. Metalliceffekte wirken immer spannend und speziell. Kurzum: Man kann mit gedruckten Metalliceffekten sehr leicht starke Ausdrücke oder Botschaften erzeugen und das in einem überschaubaren Kostenrahmen.

Bei der Veredelung mittels Farbpigmenten kann man in drei Typen unterscheiden: Absorptionspigmente, Metallpigmente und Perlglanzpigmente. Bei Absorptionspigmenten spricht man von anorganischen oder organischen Farbpigmenten, die bestimmte Wellen des einfallenden Lichts absorbieren und den Rest des Spektrums reflektieren. Durch ihre spezielle Form und Lichtabsorption zeigen sie in alle Blickrichtungen nur einen Farbton und einen spezifischen Glanz. Metall- und Perlglanzpigmente bilden dagegen gemeinsam die Gruppe der Effektpigmente. Eine typische Eigenschaft ist bei ihnen der Wechsel von Helligkeit und Farbeindruck im jeweiligen Betrachtungswinkel. Der große Vorteil von Metalliceffekten im konventionellen Druck ist die Umsetzung innerhalb bestehender Prozesse oder Druckmaschinenkonfigurationen. Folien oder Laminierungen bedeuten einen weiteren Arbeitsschritt und einen dadurch ineffizienteren Herstellungsprozess.

Bei flexiblen Verpackungen ist es möglich, Heißfolienprägungen auf Selbstklebeetiketten durch Metallicfarben im Konterdruck sowie bei entsprechender Untergrundqualität im Direktdruck zu imitieren.
Bei flexiblen Verpackungen ist es möglich, Heißfolienprägungen auf Selbstklebeetiketten durch Metallicfarben im Konterdruck sowie bei entsprechender Untergrundqualität im Direktdruck zu imitieren. (Bild: Procter & Gamble)

Prägnanteste optische Eigenschaft: der Flop

Metalleffektpigmente bestehen aus winzigen Metallteilchen. Ihr charakteristischstes Merkmal ist ihr metallischer Glanz, der Spiegel- oder Chromeffekte erzeugt und ein Wechselspiel von hell und dunkel verursacht. Man spricht auch von metallischer Brillanz. Der maßgebliche Metalliceffekt, den das menschliche Auge wahrnimmt, ist eine Kombination von gerichteter Reflexion und Streuung. Einfallendes Licht wird an den Pigmentoberflächen reflektiert und an den Pigmentkanten oder Unebenheiten der Oberfläche gestreut. Hohe Brillanz entsteht, wenn Pigmente die Lichtstrahlung in hohem Maße reflektieren und wenig ungerichtete Lichtstreuung beziehungsweise -absorption stattfindet. Solche Eigenschaften, auch das Wegkippen vom Hellen zum Dunklen mit größerem Abstand zum Glanzwinkel, machen Metalleffekte einzigartig.

Der sogenannte Flop, der Blickwinkel-abhängige Hell-Dunkel-Wechsel, ist ihre prägnanteste optische Eigenschaft: Die Lichtreflexion selbst hängt von der Größe und Form der Teilchen sowie deren Oberflächenstruktur ab. Die Wirkung ist umso brillanter, je gröber die Teilchen und je perfekter die Pigmentoberflächen sind oder je enger ihre Teilchenverteilung ist. Bei sehr feinen und ungleichmäßig geformten Pigmenten verschiebt sich der Farbeindruck oft in Richtung grau. Grobteilige Metalleffektpigmente mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 25 µm werden als Sparkle- oder Glitzertypen bezeichnet. Das menschliche Auge kann hier bei Lichteinfall einzelne Partikel dieser Größe wahrnehmen und auflösen. Ein hervorragendes Deckungsvermögen hingegen wird erreicht, wenn feinteilige Pigmente mit niedriger mittlerer Teilchengröße (zehn µm) eingesetzt werden. Metalleffektpigmente werden in der Regel aus Aluminium oder Kupfer-Zink-Legierungen hergestellt. Messingbasierte Metalleffektpigmente werden meist aufgrund ihres goldfarbenen Aussehens als Goldbronzepigmente bezeichnet. Durch eine sogenannte Feuerfärbung kann das Sortiment an kupfer- und messingfarbenen Tönen noch erweitert werden.

Gedruckte Metalliceffekte lassen sich nahezu auf alle Arten von Verpackungen applizieren. Man spricht hier von allen konventionell bedruckten Packstoffen im flexiblen und Faserstoffbereich. Neben den klassischen Projekten, bei denen metallisierte Substrate durch gedrucktes Metall ersetzt werden, erzielt man durch spezielle Effekte wie Perlglanz- oder Regenbogeneffekte großartige Blickfänger. Metallisierte Papiere können so beispielsweise bei Nassleimetiketten für Bierflaschen ersetzt und zusätzlich im selben Arbeitsschritt veredelt werden. Im flexiblen Bereich ist es möglich, Heißfolienprägungen auf Selbstklebeetiketten wiederum durch Metallicfarben im Konterdruck sowie bei entsprechender Untergrundqualität im Direktdruck zu imitieren. Im Bereich der Spezialeffekte lässt sich zum Beispiel das längst vergessene und unwirtschaftliche Verfahren des Bronzierens durch eine Offsetgoldfarbe und einen Effektlack mit Eckarts auf Glas basierendem Perlglanzpigment Luxan authentisch nachstellen. 

Effektpigmente im Einsatz bei Nassleimetiketten für Bierflaschen.
Effektpigmente im Einsatz bei Nassleimetiketten für Bierflaschen. (Bild: Eckart)

Schimmernder Glanz

Perlglanzpigmente bieten ausgefallene Farbeffekte, die durch ihre Lichtbrechung und hohes Reflexionsvermögen beeindrucken. Sie ahmen den schillernden Effekt und weichen Glanz nach, der auf der Oberfläche als Perlmutt erscheint. Basis dieser Pigmente bilden filigrane Trägerplättchen, etwa synthetischer Glimmer, die mit stark lichtbrechenden Metalloxiden beschichtet sind. Das einfallende weiße Licht wird an den oberen und unteren Grenzflächen so reflektiert, dass sich die reflektierten Lichtwellen verstärken oder auslöschen. Es handelt sich dabei um die sogenannte Interferenz. Die Farbe der Perlglanzpigmente hängt von der Stärke ihrer Metalloxidbeschichtung ab. Interferenzfarben kommen nur in einem bestimmten Glanzwinkel zur Geltung. Der Effekt hängt auch davon ab, in welchen Kombinationen andere Buntpigmente eingesetzt werden. Feinere Effektpigmentteilchen erzeugen einen seidigen und schimmernden Glanz. Gröbere Pigmente sorgen für einen ausgeprägten Glitzer- und Funkeleffekt gepaart mit hoher Brillanz. Perlglanzpigmente, die auf synthetischen Glimmersubstraten, wie Symic basieren, überzeugen durch hohe Farbtiefe. Sie übertreffen die auf natürlichem Glimmer basierenden Pigmente außerdem aufgrund ihres deutlich ausgeprägteren Glanzes. Der hohe Glanz und die Farbintensität der Perlglanzpigmente von Eckart beruht auf einer speziellen Beschichtungstechnologie. Diese Pigmente eignen sich daher neben seidigen Perlmutttönen auch für intensive Volltöne. Eckart setzt Perlglanzeffekte zum Beispiel in der Kosmetikindustrie oder im Tabakbereich ein. Durch den charismatischen Schimmer der Luxan-Pigmente erhalten besonders Faltschachteln einen edlen und weichen Ausdruck. Es gibt Designs die vollflächig mit Luxan-Pigmenten überzogen sind, aber auch Anwendungen, bei denen gezielt partiell mit dem Perlglanzeffekt gespielt wird.

Glanzeffekte bei niedriger Pigmentierung

Extravagante Farb- und Glanzeffekte können durch den Einsatz von extrem einheitlichen und ebenen Substraten wie Glas realisiert werden. Durch eine Beschichtung mit stark lichtbrechenden Metalloxiden reflektieren diese ebenen Plättchen das Licht in farbreinen Interferenzen. Neben der engen Teilchengrößenverteilung basiert ihre Qualität auf ihrer Oberflächengüte. Darunter versteht man die homogene und gleichmäßige Schichtdicke dieser Pigmentklasse. Die Transparenz der glasbasierten Effektpigmente wie Eckarts Luxan eröffnet Markenartiklern und Grafikern hohes Potenzial beim Design. Wie in einem geschliffenen Diamanten erzeugen diese Pigmente eine dreidimensionale Lichtreflexion verbunden mit Helligkeit und Brillanz. Selbst unter geringem Licht entwickeln Luxan-Pigmente einen attraktiven Farbverlauf. Aufgrund der hohen Chroma beziehungsweise Farbstärke von Luxan-Pigmenten kann der Sparkle-Effekt bereits bei niedriger Pigmentierung verwirklicht werden.

Autor:Philipp Eißner, Business Development Manager EMEA/South America, Eckart

 

Drei Fragen an Philipp Eißner
Wo lassen sich Effektpigmente im Verpackungsbereich überall einsetzen?
Pigmente lassen sich in allen Verpackungstypen und allen Marktsegmenten effektvoll einsetzen. Der Bereich Graphic Arts von Eckart zielt auf alle gedruckten Verpackungen aus den Bereichen FMCG, Luxusgüter, Technik und Kosmetik ab. Das Feld ist also gewaltig groß und reicht von Offset-gedruckten Nassleimetiketten in Milliardenauflagen bis hin zu limitierten Luxusgetränken bei denen einzelne Flaschen im Siebdruck bedruckt sind. Es gibt sehr dankbare Marktsegmente wie die Spirituosenetiketten oder auch anspruchsvolle wie den gesamten Food-Bereich, bei dem auf die strengen Zertifizierungsvorschriften für Lebensmittelverpackungen zu achten ist. Grundlegend bietet Eckart Produkte an, mit denen sich der gesamte Verpackungsmarkt identifizieren, optimieren und spezialisieren lassen kann.

Wo sehen Sie Trends für den Einsatz von Effektpigmenten?
Ein aktuelles Stichwort ist Transparenz. Transparente Verpackungen werden immer beliebter. Hier werden zwei unterschiedliche Ansprüche miteinander vereint. Erstens der Wunsch des Verbrauchers, das Produkt real und wahrhaftig zu sehen und zweitens der Anspruch der Industrie, hygienische und leicht wirkende Verpackungen herzustellen. Transparente Verpackungen lassen sich einfärben. Sie vermitteln dann den Eindruck von Eleganz und Mystik. Diese Wirkungsweise findet ihre prägendste Anwendung im Bereich der Kunststoffe. Effektpigmente erzeugen in farblosen transparenten Kunststoffen aufgrund ihrer geringen Eigenfarbe einen satten Interferenzfarbton, also ein tiefes starkes Funkeln. Bei gedruckten Anwendungen hingegen können über Perlglanzeffekte elegante Gold- und Silberschleier aber auch Regenbogeneffekte erzeugt werden. Diese funktionieren auch auf Shrink Sleeves und ermöglichen festen Körpern mit auffälligen Formen einen zusätzlichen Effekt.

Philipp Eißner,
Business Development Manager EMEA/South America, Eckart
Philipp Eißner,
Business Development Manager EMEA/South America, Eckart (Bild: Eckart)

Warum sind metallische Effekte für den Konsumenten so faszinierend?
Das hat unter anderem historische Gründe. Früher waren Metalle selten und damit nur bestimmten Bevölkerungsschichten vorbehalten. Hierauf basiert bis heute die Assoziation mit Exklusivität und Wertigkeit. Wer die einzigartige Metalloptik auf nicht-metallische Produkte übertragen möchte, benötigt dazu letztlich maßgeschneiderte Metalleffektpigmente. Metallische Designs verzichten auf Schnörkel und lassen ihren Effekt durch sich selbst wirken. Es geht oft um Sachlichkeit und Klarheit, um die entsprechende Zielgruppe zu überzeugen. Ein metallischer Effekt kommt dann am besten zur Geltung, wenn die plättchenförmigen Pigmente optimal benetzt, dispergiert und idealerweise parallel zur Oberfläche orientiert sind. Nur die brillantesten Pigmente sind geeignet, metall- oder stahlähnliche Optiken zu erzielen. Beispielsweise verfügen feine Aluminiumpigmente mit Silberdollar-Geometrie über diese optischen Eigenschaften, die echten Metall- oder Stahloberflächen sehr nahe kommen.

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