Deutsche recyceln immer besser: Studie zeigt Erfolg bei Wiederverwertung von PET-Flaschen.

Deutsche recyceln immer besser: Studie zeigt Erfolg bei Wiederverwertung von PET-Flaschen. (Bild: IK)

Auch das Ziel, mehr recyceltes PET dem Wertstoffkreislauf wieder zuzuführen, verfolgt die Industrie konsequent weiter. Der durchschnittliche Anteil konnte gegenüber dem Vergleichsjahr 2013 in der Getränkeflaschenproduktion gesteigert werden – und das trotz der nachteiligen Preisentwicklung von recyceltem im Vergleich zu neuem PET. Der Wertstoffkreislauf findet dabei weitestgehend in Deutschland statt.

„Bei der Recyclingquote belegen PET-Getränkeflaschen im Vergleich zu anderen Verpackungsarten einen Spitzenwert“, sagt Dr. Isabell Schmidt, Leiterin des Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, das die Studie in Auftrag gegeben hat. Vor allem die pfandpflichtigen PET-Einwegflaschen konnten ausgehend von dem bereits sehr hohen Niveau von 97,2 Prozent Recycling, das in der Erstauflage der Studie für das Jahr 2013 ermittelt wurde, noch einmal leicht zulegen. 2015 erreichten sie eine Recyclingquote von 97,9 Prozent.

Hohe Rückgabequote hält Wertstoffkreislauf aufrecht

Ursächlich dafür ist aus Sicht des Forum PET das Einweg-Pfand. „Die Verbraucher halten den Wertstoffkreislauf durch die Rückgabe der Flaschen auf einem extrem hohen Niveau, sehr zum Vorteil der Umwelt“, so Schmidt. 98,8 Prozent der pfandpflichtigen PET-Getränkeverpackungen werden laut der Studie von der Wertstoffsammlung erfasst, die meisten davon wirft der Verbraucher in die Pfandautomaten ein. Vor diesem Hintergrund befürwortet es das Forum PET, die Pfandpflicht beizubehalten. Im Durchschnitt aller PET-Getränkeflaschen werden 95,7 Prozent getrennt gesammelt – die restlichen Flaschen gelangen in den Restmüll, wo sie energetisch verwertet werden.

Die Getränkewirtschaft ist dabei maßgeblich mitverantwortlich für die Wiederverwertung der gebrauchten PET-Flaschen. Gut ein Drittel (34 Prozent) des recycelten Materials kommt bei der Herstellung neuer PET-Flaschen zum Einsatz. Obwohl sich die Preisdifferenz zwischen neuem und recyceltem PET-Material seit 2013 verringert hat – 2013 gab es noch einen um 46 Prozent höheren Preisunterschied zwischen Recyclingware und neuem PET – stieg der Anteil von recyceltem PET in der Flaschenproduktion. 2015 enthielten PET-Getränkeflaschen in Durchschnitt 26 Prozent Recyclingmaterial, 2013 lag dieser Anteil noch bei 24 Prozent. „Zwar hätten wir uns eine noch höhere Steigerung erhofft. Vor dem Hintergrund der nachteiligen Preisentwicklung ist das Engagement der PET-Branche aber umso höher einzuschätzen“, sagt Schmidt. „Sie hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben.“

Verstärkter Einsatz von recyceltem PET prognostiziert

Noch höhere Anteile von recyceltem PET im Recycling-Kreislauf sind laut der Studie nur noch eine Frage der Zeit. Bereits jetzt sei absehbar, dass sich die PET-Recyclingkapazität erhöhen werde. Alleine geringere Preisschwankungen würden einen verstärkten Einsatz von recyceltem PET begünstigen. In manchen PET-Einwegflaschen beträgt der Anteil bereits deutlich mehr als 55 Prozent.

Der Kreislauf des PET-Materials findet entgegen verbreiteten Vorurteilen gegenüber PET überwiegend in Deutschland statt. 2015 wurden gut 80 Prozent des gebrauchten Materials im Inland verwertet. Die exportierten Mengen wurden überwiegend im angrenzenden Ausland verwertet und sind zudem rückläufig. Die Wiederverwertung in Fern-Ost spielt kaum noch eine Rolle.

In die aktuelle Studie gingen Werte für PET-Getränkeflaschen außer für Milch- und Milchmischgetränke ein. Entlang der gesamten Wertstoffkette bewertet sie die Produktion, den Verbrauch, die Sammlung, die Verwertungszuführung, den Export sowie das Recycling von PET-Flaschen. Im Ergebnis fasst die Studie den PET-Einsatz für Getränkeverpackungen in Deutschland in einem geschlossenen Stoffstrom mit den absoluten Einsatzmengen zusammen. Die Studie stützt sich dabei auf die Flaschensammlungen in Deutschland sowie Interviews mit der PET verarbeitenden Industrie. Die Studie wurde von der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung im Auftrag des Forum PET erstellt.

 

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V.

Kaiser-Friedrich-Promenade 43
61348 Bad Homburg v.d.H.
Germany