Die neue Servicebrille von Koch – auf der interpack erstmals präsentiert.

Die neue Servicebrille von Koch – auf der interpack erstmals präsentiert. (Bild: Koch Pac-Systeme)

Natürlich startet Koch hier nicht von Null – eine zentrale Anlagensteuerung ist seit Jahren ebenso Standard wie die Anbindung an ERP-/MES-Systeme, das Verzahnen mit vorhandenen Scada-Anlagensteuerungen oder die Auswertung von Prozessdaten. „Technologie und Digitalisierung, diesen Komplex gehen wir sehr aktiv an", so Geschäftsführer Harald Jung. „K 4.0 ist auf Leitungsebene verankert, wir arbeiten stetig an neuen Angeboten. Zudem haben wir mit anderen Unternehmen der Region den Hochschulcampus Schwarzwald initiiert. In den nächsten Monaten werden die Weichen für ein Studien- und Forschungszentrum in Freudenstadt gestellt. Geplant sind Masterstudiengänge im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik, die inhaltlich attraktive und neue Themen rund um die Digitalisierung der Produktion abdecken."

Kernkompetenz kundenindividuelle Verpackungsmaschinen – auf der interpack 2017 präsentiert am Beispiel der Blistermaschine KBS-KF mit großer Formfläche und hoher Formtiefe zum Verpacken auch voluminöser Produkte.
Kernkompetenz kundenindividuelle Verpackungsmaschinen – auf der interpack 2017 präsentiert am Beispiel der Blistermaschine KBS-KF mit großer Formfläche und hoher Formtiefe zum Verpacken auch voluminöser Produkte. (Bild: Koch Pac-Systeme)

Die Brille für weltweiten Service in Echtzeit

Eines dieser innovativen Angebote ist die Servicebrille, die auf der interpack 2017 Premiere hat. Weniger Serviceeinsätze und entsprechend geringere Reisekosten, ein reduzierter Serviceaufwand, weltweit ortsunabhängiger Service rund um die Uhr, sieben Tage die Woche: Das sind die Vorteile der Servicebrille. Die „Smart Glasses" sorgen durch globale Vernetzung von Koch-Experte und Anwender für extrem kurze Reaktionszeiten bei Störfällen und damit für eine deutlich erhöhte Anlagenverfügbarkeit.

Der Ablauf eines solch interaktiven Supports gestaltet sich wie folgt: Zeigt die Anlage eine Störung an, ruft der Bediener, wie bisher auch, die Service-Hotline an. Anhand des Fehlerbildes entscheidet sich, ob ein Serviceeinsatz erforderlich ist oder die Störung direkt behoben werden kann. Falls ja, setzt der Bediener die Servicebrille auf, loggt sich ein und ist sofort über eine sichere Verbindung mit dem zuständigen Experten bei Koch in Pfalzgrafenweiler vernetzt. Die Kommunikation erfolgt bidirektional via Sprache und Livebild. Der Servicemitarbeiter „sieht" mit den Augen des Bedieners und kann mit ihm eine vorbeugende Wartung vornehmen oder ihn Step by Step durch den Prozess der Fehlersuche und -behebung führen. Der Bediener kann Live-Screenshots von der Maschine editieren und übertragen – umgekehrt kann ihm der Servicemitarbeiter Daten, Schaltpläne und Anleitungen auf die Brille aufspielen und mit seinem Mauszeiger unterstützend im Livebild agieren. Ist der Einsatz abgeschlossen, wird automatisch ein Support-Ticket erstellt, das alle wichtigen Aktionen mit Gesprächsverlauf und Bildergalerie dokumentiert. 

Bewährtes noch besser: das neue  HMI-Bedienpanel

Wie die Servicebrille basiert auch das 21-Zoll-HMI-Bedienpanel auf Webserver-Technologie. Das neue Panel, das Koch in Düsseldorf an der Blistermaschine KBS-KF präsentiert, führt die Qualitäten des bisherigen Panels fort und orientiert sich an der aktuellen Tabletoptik. Mit einer Bildschirmdiagonale von 21 Zoll bietet es viel Platz für eine übersichtliche Darstellung aller relevanten Maschinenansichten und der wichtigsten Parameter. Ergänzend zu jeder maschinenbezogenen Ansicht von der Bedienerseite aus lassen sich dreidimensionale Bilder in Rück- und Draufsicht einbinden, was vor allem beim Einrichten und bei der Fehlerdiagnose von Vorteil ist. Zudem können ausgewählte Aktoren und Sensoren betont werden, wodurch das Personal eine optische Hilfestellung erhält. Das Bedienen erfolgt intuitiv über selbsterklärende Buttons, der Zugriff mit abgestimmter Berechtigung. Dank HTML5-Technologie können mehrere Panels und mobile Geräte auf die Anlage zugreifen, wobei immer nur ein Panel Schaltzugriff erhält. Neben vereinfachtem Einrichten und Bedienen bietet das neue HMI-Panel noch weitere Vorzüge: Formatdaten lassen sich nicht nur wie bisher importieren und exportieren, sondern auch vergleichen, bei der Formatverwaltung ergänzt eine Gesamtanzeige aller Parameter die Stationsanzeige des Vorgängermodells. Einfaches Konfigurieren auf die spezifischen Vorgaben des Verpackungsprozesses sowie eine einheitliche Softwarebasis für alle Koch-Maschinen sind ebenfalls Features, mit denen das Panel im Vergleich zum bisherigen punktet.

Programmieren und Inbetriebnehmen am virtuellen Modell

Weiteres Angebot von K 4.0 ist die virtuelle Inbetriebnahme einer Blistermaschine oder Verpackungslinie mittels 3-D-Simulation der Anlage und Original-Software. Die Anlage wird dabei auf Datenbasis der Elek­trokonstruktion parallel zum Maschinenbau programmiert – mit klaren Vorteilen für den Kunden: Die Bauzeit der Maschine verkürzt sich, sie ist schneller einsetzbar, die Funktionalität der Software lässt sich frühzeitig optimieren. Zudem können erforderliche Anpassungen an der Anlage direkt in den Maschinenbau übergeben werden, nachträgliche Änderungen gehören der Vergangenheit an. Weiterer Vorteil: Die Schulung von Bedienern und Einrichtern kann schon am virtuellen Modell erfolgen, bei der realen Inbetriebnahme ist das Personal mit den Abläufen vertraut, die Einarbeitungszeit verkürzt sich.

Sicher bedienen, Formate verwalten und Kenngrößen abrufen: Das neue 21-Zoll-HMI-Bedienpanel in Tabletoptik ist eins der innovativen Angebote von K 4.0, dem neuen Leistungspaket von Koch für die Digitalisierung im Sondermaschinenbau.
Sicher bedienen, Formate verwalten und Kenngrößen abrufen: Das neue 21-Zoll-HMI-Bedienpanel in Tabletoptik ist eins der innovativen Angebote von K 4.0, dem neuen Leistungspaket von Koch für die Digitalisierung im Sondermaschinenbau. (Bild: Koch Pac-Systeme)

Diese erhöhte Engineering-Qualität und der Zeitvorteil machen sich auch bei Nachrüstungen bestehender Verpackungsmaschinen bezahlt. Die Anlage kann weiterlaufen, während eine oder auch mehrere Retrofit-Varianten virtuell durchgespielt werden, ehe die beste Lösung realisiert wird. Der Umbau selbst ist schnell erledigt, die Software bereits getestet und perfekt auf den veränderten Verpackungsprozess abgestimmt.

Ersatzteile komfortabel online anfordern mit dem Spare-Parts-Manager

Schneller und komfortabler gestaltet sich in Zukunft auch das Bestellen von Ersatz-, Verschleiß- und Formatteilen mit dem Spare-Parts-Manager. Der webbasierte Katalog ist ein Novum im Sondermaschinenbau. Denn obwohl keine Koch-Anlage wie die andere ist, kann jeder Kunde exakt die Teile ordern, die er für seine spezifische Konfiguration benötigt. Anstelle von Durchsicht langer Excel-Listen registriert sich der Kunde im Webportal und kann über Zeichnungen und 2-D-Modelle schnell die benötigten Teile identifizieren und anfordern. Der Spare-Parts-Manager bietet vielfältige Suchfunktionen, das Navigieren ist einfach und benutzerfreundlich. Für jede Anlage sind Baugruppenzeichnungen hinterlegt, zusätzlich lassen sich Kundeninformationen, wie SAP-/ERP-Nummern, sowie weitere Dateien integrieren. Der Katalog steht sowohl online als auch offline zur Verfügung, rund um die Uhr und überall auf der Welt.

Perfektes Zusammenwirken: Blisterdesign und Verpackungstechnologie

Neben K 4.0 stehen zwei weitere Themen im Fokus der diesjährigen interpack-Präsentation. Zwei Themen, die Koch zu einer Komplettlösung zusammenführt und seinen Kunden damit einen Mehrwert bietet: Blisterdesign und Verpackungstechnologie aus einer Hand. Denn auch eine Koch-Anlage liefert nur dann ihre beste Performance, wenn alles perfekt zusammenpasst – und dazu gehören zwingend die Blisterverpackungen. Koch verfügt hier über umfassende Erfahrung und hat, gemeinsam mit dem Marketing der Kunden, schon viele Verpackungslösungen realisiert. Die nicht nur den Anforderungen an eine marktgerechte, ansprechende Präsentation des Produktes gerecht werden, sondern auch eine prozesssichere Verarbeitung garantieren.

Koch-Geschäftsführer Harald Jung.
Koch-Geschäftsführer Harald Jung. (Bild: Koch Pac-Systeme)

Beispiel hierfür ist ein Reiseset, das in Düsseldorf im Livebetrieb auf einer Blistermaschine KBS-KF mit Roboterzuführung verpackt wird. Die KBS-KF steht exemplarisch für vielseitige Technologie zum automatisierten Verpacken, die Anlage ist auf hohe Leistung bei unterschiedlichsten Blistervarianten und Folienarten ausgelegt. Das große Form- und Siegelformat und die hohe Formtiefe erlauben das Verarbeiten von voluminösen Einzelprodukten oder Sets, dank medizinkonformer Edelstahlausführung auch im Reinraum. Die Siegeltechnologie wird dabei optimal auf das jeweilige Material abgestimmt, der laufruhige Kettentransport garantiert eine sichere Übergabe von Station zu Station und eine dauerhaft hohe Maschinenverfügbarkeit.

Neben den Themen K 4.0, individualisierte Verpackungstechnologie und Blisterdesign informiert Koch über die Angebote von Koch Support + Service und die UDI-konforme Kennzeichnung von Medizinprodukten zur Rückverfolgbarkeit der Lieferkette.

 

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

KOCH Pac-Systeme GmbH

Dieselstr. 13
72285 Pfalzgrafenweiler
Germany