Der Wrap-around-Sammelpacker Elematic von Bosch verpackt Produkte verkaufsfertig in Trays mit Stülper.

Der Wrap-around-Sammelpacker Elematic von Bosch verpackt Produkte verkaufsfertig in Trays mit Stülper. (Bild: Bosch)

Als Hersteller einer erfolgreichen Eigenmarke sowie als Lieferant für verschiedene Handelsmarken benötigt Ulmer Schokoladen flexible Produktionsbedingungen. Aufgrund der hohen Artikelvielfalt muss jedes Produkt passend zur Schokoladenqualität, Größe, Menge und Form verarbeitet und verpackt werden. In den Sechzigerjahren spezialisierte sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Wilhelmshaven auf die Herstellung von kleinformatigen Schokoladendekorationen für die industrielle Weiterverarbeitung. Heute liefert Ulmer seine Produkte an Eiscreme- und Cerealienhersteller sowie an Großbäckereien in über 25 Länder weltweit, die aus einem Sortiment von über 3.000 verschiedenen Schokoladenvariationen wählen können.

Investition hat sich ausgezahlt

Insbesondere filigrane Schokodekors, wie Raspeln, Tropfen oder die klassische Ulmer Borke, benötigen eine Verpackungslösung, welche die empfindlichen Produkte schonend verarbeitet. Zur Verpackung seines Dekors setzt Ulmer seit vielen Jahren auf eine Bag-in-Box-Linie inklusive Sammelpacker von Bosch. Damit füllt das Unternehmen 25 bis 150 Gramm Schoko­dekor in Seitenfaltbeutel oder Flachbeutel, verpackt diese dann in Faltschachteln und anschließend in einen Tray mit Stülper. Nach mehr als 20 Jahren Laufzeit und etwa 200 Millionen Verpackungen war es an der Zeit, einige Maschinen der Linie auszutauschen. „Der Lebenszyklus unserer bestehenden Linie neigte sich dem Ende entgegen. Deshalb beschlossen wir, sie frühzeitig zu modernisieren", berichtet Justus Ulmer, Junior-Geschäftsführer von Ulmer Schokoladen. Um die Schokolade direkt nach der Herstellung schnell an den Kunden zu liefern, setzt Ulmer auf eine Just-in-time-Produktion ohne lange Lagerzeiten. „Zur schnellen und flexiblen Produktion benötigen wir daher hochwertiges und zuverlässiges Equipment mit kurzen Umrüstzeiten."

Damit die Stillstandszeiten während des Austauschs möglichst gering ausfallen, beschloss Ulmer, zunächst mit der Kartoniermaschine zu beginnen und später Schritt für Schritt die gesamte Produktionsstraße zu erneuern. „Vor 20 Jahren waren sich unsere Techniker schnell einig, dass sie Bosch-Maschinen einsetzen möchten", erinnert sich Senior-Geschäftsführer Michael Ulmer. „Diese Investition hat sich rückblickend ausgezahlt. Die Vorgängeranlage hat viele Jahre lang gute Dienste geleistet. Deshalb fiel unsere Entscheidung auch dieses Mal wieder auf Bosch." Die bestehende Bosch-Maschine wurde durch eine dem neuesten Stand der Technik entsprechende horizontale Kartoniermaschine CUK 2060 mit zwei Beutelzuführungen ersetzt. Die kontinuierlich arbeitende Kartoniermaschine CUK mit mechanischem Antrieb sorgt genau wie die Vorgängerversion für eine besonders sichere Packgutzuführung und einen schonenden Transport der Faltschachteln. Hinzu kamen ein Stufenableger und ein GUK-Prospekt-Falzapparat. Dank seiner umfangreichen Linienkompetenz ergänzte Bosch ebenso eine Kontrollwaage KWE 4000 mit Laschenkontrolle sowie eine nachgeschaltete Elematic Wrap-around-Sammelpackmaschine. Die Herausforderung bestand darin, die zwei bestehenden Bosch SVB Schlauchbeutelmaschinen in die Linie zu integrieren und gleichzeitig den vorgegebenen Platz ideal zu nutzen.

Gesamtlinie aus einer Hand

Um alle Maschinen mit passenden Schnittstellen zusammenzufügen, erarbeiteten die Experten von Bosch in Waiblingen und Remshalden ein einheitliches Linien­konzept. In einem engen Erfahrungsaustausch mit den Kollegen von Ulmer flossen zahlreiche Verbesserungsvorschläge mit ein. „Wir arbeiten mit frischer Ware, die schnell verarbeitet werden muss. Da wir immer öfter kleinere Losgrößen haben, müssen Umrüstungen unkompliziert und schnell vonstattengehen, um Stillstandszeiten zu vermeiden", so Justus Ulmer. „Die Voraussetzung dafür waren schnell reproduzierbare Formateinstellungen."

Ulmer verpackt mit den neuen Bosch-Anlagen kleinformatiges Schokodekor.
Ulmer verpackt mit den neuen Bosch-Anlagen kleinformatiges Schokodekor. (Bild: Bosch)

Flexibles Verpacken von A bis Z

Die neue Linie ermöglicht Ulmer größtmögliche Flexibilität. Auf den beiden Schlauchbeutelmaschinen kann der Hersteller entweder zwei unterschiedliche Produkte in Schlauchbeutel oder vom gleichen Produkt parallel zwei Beutel befüllen. Anschließend werden die Beutel zum Stufenableger transportiert, der diese über ein Beschleunigungsband durch Öffnen der Rückhalteklappen zum richtigen Zeitpunkt in die Packgutkette der Kartoniermaschine übergibt. Auf der CUK 2060 lassen sich die Faltschachteln wahlweise mit einem oder zwei Beuteln sowie einem Prospekt in Form von Produktbeschreibungen oder Rezepten befüllen. Für seine Prospekte bevorzugt Ulmer die aus der Pharmabranche bekannte C-Form. Auch hier hatte Bosch Waiblingen das nötige Know-how parat: Aufgrund der Erfahrung aus dem Pharmabereich ließ sich die Prospektzuführung problemlos für Ulmer anpassen.

Die vorkonfektionierten und an der Längsnaht bereits geklebten Faltschachteln werden von der CUK 2060 aus einem Magazin entnommen, aufgerichtet, befüllt und an Kopf sowie Boden mit Heißleim verschlossen. Die elektronische Bandkontrollwaage KWE prüft das Füllgewicht bis auf 50 Milligramm genau und ermittelt Trendkurven bei Abweichungen, die auf dem HMI zu sehen sind. Insgesamt befüllt und verpackt die Anlage bis zu 160 Faltschachteln pro Minute oder alternativ rund 80 bei der Mischung von zwei unterschiedlichen Beuteln pro Schachtel. Die fertig verpackten Schachteln werden am Ende der Verpackungslinie mit dem Elematic Wrap-around-Sammelpacker gebündelt und anschließend verkaufsfertig in einen Tray mit Stülper verpackt. So vereint die Bag-in-Box-Linie Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackung zu einem nahtlosen Gesamtprozess.

Zusammenarbeit geht weiter

„Mit Bosch hatten wir immer einen verlässlichen Partner an unserer Seite, wann immer Herausforderungen aufgetreten sind", so Michael Ulmer. „Als wir vor 20 Jahren die Anlage in Betrieb nahmen, schmolzen zunächst unsere dünnen Schokoladenflocken beim Verpacken im Schlauchbeutel an der Schweißnaht. Bosch entwickelte mit uns gemeinsam eine Lösung. Durch ein doppelwandiges Rohr mit Wasser- anstatt Luftkühlung ließ sich das Problem schnell meistern." Noch heute profitiert Ulmer vom Know-how und der Erfahrung von damals. Und die gemeinsame Arbeit an der Bag-in-Box-Linie geht weiter. Als nächstes ist der Austausch der Schlauchbeutelmaschinen geplant. Aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte wissen die Bosch-Experten, worauf es bei der Verarbeitung der empfindlichen Schokoladenprodukte von Ulmer ankommt. So ist das Familienunternehmen bestens gerüstet, um rund 1.000 verschiedene Produkte pro Jahr mit der Bosch-Linie qualitativ hochwertig zu verpacken.

Für Sie entscheidend

Die Anforderungen
Insbesondere filigrane Schokodekors, wie Raspeln, Tropfen oder die klassische Ulmer Borke benötigen eine Verpackungslösung, welche die empfindlichen Produkte schonend verarbeitet.

Die Lösung
Zwei Schlauchbeutelmaschinen befüllen Produkte in Schlauchbeutel, welche an einen Kartonierer übergeben werden. Eine Bandkontrollwaage prüft das Füllgewicht. Die Anlage befüllt und verpackt bis zu 160 Faltschachteln pro Minute. Die fertig verpackten Schachteln werden am Ende der Verpackungslinie mit dem Wrap-around-Sammelpacker gebündelt und anschließend verkaufsfertig in einen Tray mit Stülper verpackt.

 

Sie möchten gerne weiterlesen?