Die Centrale del Latte di Brescia hat ihre Innovationsfreude immer wieder unter Beweis gestellt. Sie war das erste Unternehmen in Italien, das H-Milch produzierte und in PET-Flaschen abfüllte.

Die Centrale del Latte di Brescia hat ihre Innovationsfreude immer wieder unter Beweis gestellt. Sie war das erste Unternehmen in Italien, das H-Milch produzierte und in PET-Flaschen abfüllte. (Bild: Sidel)

Die Geschichte der Centrale del Latte di Brescia beginnt im Jahr 1930, als sie gegründet wurde, um die Stadt Brescia in Norditalien am Fuß der Alpen mit Milch zu versorgen. Heute produziert sie viele verschiedene Milchprodukte (von Frischmilch bis Mascarpone), andere Molkereiprodukte, wie Joghurt und verschiedene Käsesorten, sowie Milchalternativen auf Pflanzenbasis, Eier und Eiprodukte, Salate zum Mitnehmen und Aufschnitt.

Seit ihrer Gründung hat die Centrale del Latte di Brescia ihre Innovationsfreude immer wieder unter Beweis gestellt. Sie war das erste Unternehmen in Italien, das H-Milch produzierte (in den 1960er-Jahren) und in PET-Flaschen abfüllte (Anfang der 2000er-Jahre), das erste, das Eiscreme aus Joghurt herstellte und vermarktete, und sie ist eines der wenigen Unternehmen, das eine exklusive Qualitätsmilch mit besonderen ernährungsphysiologischen Merkmalen im Premium-Segment produziert. 

Das Unternehmen vermarktet eine eigene Marke und ist Lohnabfüller für andere Hersteller und Eigenmarken. 1996 wurde aus dem stadteigenen Betrieb eine Kapitalgesellschaft, wobei die Stadt Referenzpartner blieb. Im Jahr 2015 verkaufte die Stadt, die im Laufe der Jahre die Anteile anderer historischer Gesellschafter übernommen hatte, 48 Prozent ihrer Anteile an landwirtschaftliche Kapitalgesellschaften und Unternehmen der industriellen Verarbeitung und Distribution. Weitere ein Prozent wurden den Mitarbeitern der Centrale del Latte di Brescia angeboten. „So erhielten wir die Chance, die Reichweite unserer industriellen Strategie zu verfeinern, um die Erwartungen der Kunden noch besser zu erfüllen und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Das Unternehmen konnte sich in diesem Ausmaß entwickeln und wachsen, weil uns die Bedeutung von Investitionen in innovative Prozesstechnologien und Verpackungslösungen für Milch schon immer bewusst war", kommentiert Paolo Bonometti, Werksleiter der Centrale del Latte di Brescia.

Anfang 2000 begann das Unternehmen, die 1-l- und 0,5-l-Verpackungen der Frischmilch von Karton auf PET umzustellen. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Marke eine Auffrischung und unser Milchangebot ein dynamischeres und moderneres Image benötigen. Die Wahl der richtigen Verpackung ist ein zentraler Aspekt dieses Prozesses: PET-Flaschen bieten mehr Freiheit bei der Verpackungsgestaltung für die Markendifferenzierung, und, was wichtiger ist, sie erfüllen strenge Standards der Lebensmittelsicherheit", erklärt Paolo Bonometti. „Aufbauend auf der erfolgreichen Markteinführung von Frischmilch in PET bieten wir unsere H-Milch seit 2004 in attraktiven PET-Flaschen an." Zu diesem Zeitpunkt investierte das Molkereiunternehmen in eine mit eigenständigen Maschinen ausgestattete, komplett aseptische PET-Linie. Innerhalb weniger Monate stellte das Unternehmen die H-Milchproduktion fast vollständig von Karton auf PET-Flaschen um. Eine bahnbrechende Entwicklung, die von den italienischen Verbrauchern sehr positiv aufgenommen wurde.

Mit einer markterprobten Lösung die Herausforderungen meistern

Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach H-Milch in PET-Flaschen in Italien hat die Centrale del Latte di Brescia vor Kurzem ihre Produktionskapazität erweitert. Das Unternehmen wollte sicherstellen, dass die Produkte höchsten Qualitätsstandards entsprechen und sich hierfür weniger auf Chemikalien verlassen. Außerdem musste das eingeschränkte Platzangebot des Werks in einem historischen Gebäude in der Innenstadt von Brescia berücksichtigt werden. Der italienische Hersteller evaluierte auf der Basis seiner umfassenden Erfahrungen mit Molkereiprodukten und insbesondere mit aseptischer Produktion und Verpackung die wichtigsten verfügbaren Lösungen. „Wir haben schließlich einen neuen Weg eingeschlagen und in eine Linie investiert, die eine aseptische Combi mit Preform-Trockendekontamination von Sidel umfasst: die erste für H-Milch in PET-Flaschen in Italien."

Die Entscheidung des Unternehmens für Sidel als Anbieter der neuen Linie ging unter anderem auf die erfolgreiche Implementierung der aseptischen Sidel Combi Predis bei wichtigen Akteuren der Branche auf der ganzen Welt zurück.

Eines dieser erfolgreichen Molkereiprojekte war die Zulassung der aseptischen Combi Predis durch die Food and Drug Administration (FDA) in Nordamerika. Damit wurde sie zur weltweit ersten aseptischen PET-Abfüllanlage mit Trockensterilisation der Preformen, die für die Herstellung und Vermarktung von Low-Acid-Produkten in den USA validiert wurde. „Mit Sidel als Partner konnten wir umfassende Erfahrungen in der aseptischen PET-Verpackung nutzen, und wir hatten großes Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Preform-Trockendekontamination, die in vielen Betrieben weltweit verwendet wird. Wir haben einige davon besucht, und die Anlagen und das Feedback der Molkereiunternehmen haben uns wirklich beeindruckt", fährt Paolo Bonometti fort.

Mit der Investition in die aseptische Sidel Combi Predis konnte das Unternehmen die Vorteile der integrierten Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung mit den praktischen und Marketingvorteilen von PET kombinieren.
Mit der Investition in die aseptische Sidel Combi Predis konnte das Unternehmen die Vorteile der integrierten Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung mit den praktischen und Marketingvorteilen von PET kombinieren. (Bild: Sidel)

Markendifferenzierung und Marktchancen

Mit der Investition in die aseptische Sidel Combi Predis konnte das Unternehmen die Vorteile der integrierten Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung mit den praktischen und Marketingvorteilen von PET kombinieren. „Die eckige Form unserer Flasche ermöglicht ein optimales Palettierschema mit mehr Behältern pro Palette", sagt Paolo Bonometti. Das einzigartige Design der PET-Flaschen für Frisch- und H-Milch stellt auch sicher, dass sich die Marken von Centrale del Latte di Brescia und die der Einzelhändler am Point of Sale abheben. „Unsere innovative Flasche bricht mit den visuellen Codes, die die Verbraucher von H-Milch gewohnt sind. Wir spielen mit der Form und der großen Fläche der Flasche für Dekorationszwecke, um unsere Produkte mit Roll-Fed-Etiketten oder Sleeves zu differenzieren. Hinzu kommt das Unverletzlichkeitssiegel um den Verschluss – eine Lösung, die den Verbrauchern eine intakte Verpackung garantiert. Außerdem verwenden unsere Flaschen verschiedene wirkungsvolle und prägnante Farben zur einfachen Identifizierung der verschiedenen Milchkategorien."

Die PET-Flaschen und ihr Branding sind auch ein gutes Marketingtool, wenn das Unternehmen für die Verwendung der eigenen PET-Verpackungslösung bei anderen Molkereiunternehmen und Einzelhändlern wirbt. „Wir bereiten einzigartige PET-Flaschen mit kundenspezifischen Etikettendesigns, Farben und Schriftbildern vor, um den wichtigsten italienischen Akteuren der Molkereibranche PET als Alternative zur Kartonverpackung vorzustellen. Die Flaschen sprechen für sich. Ihre Funktionalität und ihre optische Wirkung haben einen sehr positiven Einfluss auf die Wettbewerbsposition und das Konsumerlebnis."

Mehr Sicherheit für empfindliche Produkte mit PET-Barriereflaschen

Für eine erfolgreiche Verpackung von Frisch- und H-Milch in PET-Flaschen ist die Produktsicherheit und -integrität ohne Qualitätsprobleme durch Mikroorganismen oder Beeinträchtigung durch Licht, Sauerstoff und extreme Temperaturen fundamental. „PET-Verpackungslösungen gestatten, dass Molkereiprodukte ihren frischen Geschmack, ihren Vitamingehalt, ihre Textur und Farbe auch nach der Produktion bei Lagerung, Transport und Vertrieb behalten. Die verwendete undurchsichtige PET-Barriere bietet in Kombination mit der Preform-Trockendekontamination hohe Produktsicherheit. Wir müssen keine Aluminiumfolie verwenden, da die Dichtheit zwischen Spritzguss-Flaschenmündung und Verschluss sehr zuverlässig ist, was die Verbraucher wirklich schätzen", kommentiert Guillaume Rolland, Category Director für empfindliche Produkte bei Sidel.

Kompakte Stellfläche und verdoppelte Produktion

Der Platzmangel war eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt. Der Standort der Centrale del Latte di Brescia in einem historischen Gebäude der Innenstadt bot kaum Möglichkeiten, die Produktionshalle für eine neue Produktionslinie zu erweitern. „Wir haben ein altes Gebäude abgerissen und durch ein neues zweistöckiges Gebäude ersetzt: Das Kellergeschoss dient der Lagerung der Rohstoffe, im Erdgeschoss sind die Büroräume und aseptischen Produktionsbereiche untergebracht", erläutert Paolo Bonometti. Eine Konfiguration mit eigenständigen Maschinen wie bei der ersten aseptischen Linie war aufgrund der begrenzten Stellfläche nicht möglich. Das Unternehmen musste eine sehr viel kompaktere Konfiguration implementieren, was die Entscheidung für eine integrierte Streckblas-Füll-Verschließ-Lösung rechtfertigte, wie Paolo Bonometti bestätigt: „Die aseptische Sidel Combi Predis im niedrigen Leistungsbereich eignet sich mit ihrer ultrakompakten Stellfläche hervorragend für diese Situation. Sie ist außerdem perfekt auf unseren Produktionsbedarf von bis zu 16.000 Flaschen pro Stunde zugeschnitten, damit wir unser Produktionsvolumen von H-Milch verdoppeln können."

Flexible und effiziente Produktion

Die neue Linie wird für ein breites Milchsortiment mit zahlreichen Artikeln der eigenen Marke von Centrale del Latte di Brescia und anderer Eigenmarken in den Formaten 330 ml, 500 ml und 1.000 ml eingesetzt. Für die wichtigsten Artikel wird unabhängig von Marke und Flaschenformat dasselbe Design verwendet, sodass abgesehen vom jeweiligen Produkt und Etikett kaum Umstellungen erforderlich sind. „Die einfachen und schnellen Umstellungen sind mit wenigen Handgriffen erledigt. Die Stillstandszeiten für den Wechsel der Flüssigkeit wurden reduziert, da Reinigung und Sterilisation nur noch drei Stunden dauern. Der Sidel Rollquattro-Etikettierer liefert die hohe Flexibilität, die wir für den Wechsel der Rundumetiketten zur Flaschengestaltung benötigen", kommentiert Paolo Bonometti. Außerdem ist die Linie mit Sidel-Fördertechnik und einem für die begrenzte Stellfläche geeigneten äußerst kompakten Puffertisch ausgestattet. „Wir sind mit der Gesamtleistung und Zuverlässigkeit der Abfülllinie sehr zufrieden, die einen Wirkungsgrad von über 95 Prozent mit einem Durchschnitt von 92 Prozent erreichen kann."

Ein wichtiger Schritt nach vorn

Die Entscheidung für die aseptische Combi Predis war in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit, die nachhaltige Produktion und die Kostenreduzierung ein wichtiger Schritt nach vorn, da die Sidel-Technologie der Preform-Trockendekontamination kein Wasser und kaum Chemikalien verwendet.

Der Ofen der Blasmaschine aktiviert die sterilisierende Wirkung des Wasserstoffperoxid-Dampfs, ohne dass die Preformen zusätzlich erhitzt werden müssen. Sidels Capdis verwendet dieselbe Technologie für die Dekontamination der Verschlüsse. „Dieser Prozess ist wirklich einfach und gewährleistet ein hohes Dekontaminationsniveau bei gleichzeitigem Schutz des Flascheninhalts vor Mikroorganismen", erklärt Guillaume Rolland.

Die Sidel Combi Predis integriert die Preform-Dekontamination, Blas- und Abfüllfunktionen und die Dekontamination der Verschlüsse in eine einzige Einhausung und gewährleistet steril abgefüllte und verschlossene PET-Flaschen ohne Wasserverbrauch. „Wir sind mit den Vorteilen der Lösung hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit, der Top-Produktionsqualität und -Zuverlässigkeit, der Kosteneffizienz und Umweltfreundlichkeit sehr zufrieden. Verglichen mit PET-Linien, die mit eigenständigen Blasmaschinen und aseptischen Füllern mit Flaschen-Nassdekontamination ausgestattet sind, ist sie auch einfacher zu bedienen und zu warten", so Paolo Bonometti. Das Ergebnis ist eine zuverlässige und einfache aseptische Getränkeabfüllung in PET-Flaschen mit einer kontinuierlichen Überwachung der kritischen Parameter, um die Kontaminationsgefahr auf Null zu reduzieren.

Das gesamte Projekt beruhte auf einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Centrale del Latte di Brescia und Sidel. „Wir profitieren von der Nähe des Sidel-Werks in Parma, das nur circa 120 km von unserem Standort entfernt ist", so Paolo Bonometti abschließend. Mittlerweile erhält das Werk häufig Besuch von Akteuren der Getränke- und Molkereibranche, die eine aseptische Combi Predis in einer Produktionsstätte in Betrieb sehen möchten, die in Europa eine Referenz für flüssige Molkereiprodukte darstellt.

 

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Über die Sidel Group
Die Sidel Group basiert auf der Verbindung zweier starker Marken, Sidel und Gebo Cermex. Die Gruppe ist ein führender Anbieter von Produktionsmaschinen und Serviceleistungen für die Verpackung von Flüssigkeiten, Lebensmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten in PET, Dosen, Glas und anderen Materialien. Mit mehr als 37.000 installierten Maschinen in über 190 Ländern verfügt die Gruppe über fast 170 Jahre nachweislicher Erfahrung und konzentriert sich auf Spitzentechnologie, Anlagentechnik und Innovation. Die Sidel Group beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter .

 

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