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Die Entscheidung für die Anicolor-Technologie fiel vor allem aufgrund der Möglichkeiten, mit der weitgehenden Standardisierung und Automatisierung des Druckprozesses im Kleinauflagendruck konkurrenzfähig zu sein", erklärt German Brodbeck, der das Unternehmen zusammen mit seinem Vater Erich Brodbeck führt." Am Anfang waren wir noch etwas skeptisch, ob wir mit dem Kleinformat der Speedmaster SM 52 für die Faltschachtelproduktion richtig liegen. Nach einer Analyse unserer Auftragsstruktur waren wir jedoch zuversichtlich, und heute produzieren wir rund die Hälfte aller Verpackungsaufträge mit der Anicolor-Maschine."

Schon seit rund zehn Jahren konzentriert sich Ebro Color auf Faltschachteln, mit denen 95 Prozent des Umsatzes generiert werden. Ob Beutel-, Kissen- oder Stülpschachtel, das traditionsreiche Familienunternehmen hat ein umfangreiches Sortiment an Faltschachteln und Kartonaufstellern im Angebot. In kleinen Auflagen zwischen 500 und 10.000 Bogen bietet es für seine etwa 1.000 Kunden aus dem gesamten deutschsprachigen Raum etwa 200 Standardformen an. Seit Januar 2010 setzt Ebro Color dabei als erster Verpackungshersteller in Deutschland auf eine Heidelberg Speedmaster SM 52-5 mit Anicolor-Farbwerk und Dispersionlackierwerk. Für Aufträge mit mehr als 20.000 Bogen steht außerdem eine Speedmaster CD 74-5+L bereit.
Vertrieb ausschließlich übers Internet
Ihre Anfragen richten die Kunden ausschließlich via Internet an den Verpackungshersteller, denn einen klassischen Vertrieb gibt es bei Ebro Color nicht. „Unsere Kunden finden auf unserer Internetseite ein Anfrageformular und rund 200 standardisierte Verpackungen. Der Kunde wählt eine bestimmte Faltschachtel aus, gibt die gewünschten Parameter ein und bekommt von uns zusammen mit dem Angebot zunächst ein Musterexemplar zur Ansicht zugeschickt", so Brodbeck junior. Schnelligkeit versteht sich dabei von selbst: Von der ersten Anfrage bis zum Angebot vergeht in den meisten Fällen nur ein Tag. Kommt der Auftrag zustande, braucht Ebro Color in der Regel acht bis zwölf Tage, um den Auftrag zu fertigen.
Standardisierung von Anfang an
Die durchschnittlichen Auflagenhöhen sinken auch im Verpackungsdruck. Niedrige Auflagen von 500 oder 1.000 Bogen werden von vielen Verpackungsherstellern aber zumeist schon aus Kostengründen nicht gefertigt. Die Anicolor-Technologie bietet sich als effiziente Alternative an, um hohe Qualität auch für kleine Auflagenhöhen preiswert produzieren zu können. „Besonders lohnen sich die Kleinauflagen von einigen hundert Bogen beispielsweise für Firmen, die ein neues Produkt entwickelt haben und zu Testzwecken erst einmal mit einer kleinen Verpackungsauflage starten wollen", erklärt German Brodbeck. „Bei solchen Kleinaufträgen ist Standardisierung natürlich ein Muss, sonst rechnet sich das Ganze nicht. Deswegen haben wir uns auch für das Anicolor Farbwerk entschieden, mit dem wir die Wünsche unserer Kunden besonders schnell und mit höchster Qualität umsetzen können.
Die Standardisierung beginnt schon bei der Druckdatenübernahme: Die Daten der Anfrage werden automatisch über eine eigenentwickelte ERP-Softwarelösung (Enterprise Resource Planning) auf Basis des Datenbanksoftware File?Maker erfasst und mit dem ausgewählten Verpackungsdesign im CAD-Programm Esko Artios bearbeitet. So stehen die kompletten Daten für jeden Job automatisiert bereit und werden als vollständiger Auftrag an den Drucksaal gegeben.
„Wir können mit Anicolor auch in sehr kleinen Auflagen bereits rentabel drucken. Am wirtschaftlichsten drucken wir, wenn Hausfarben aus den Prozessfarben mit generiert werden können -dank der Anicolor-Technologie sind dies wesentlich einfacher zu erreichen und bleiben stabil über die gesamte Auflage. Das gilt gerade bei Aufträgen mit wenig Farbabnahme und schwierigen Druckformen."
Da die Maschine bei Ebro Color nach 30 Bogen fertig eingerichtet ist, leistet Anicolor einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. „Damit liegen wir weit unter den sonst im Offsetdruck üblichen 200 bis 300 Bogen Anlaufbogen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur besseren CO2-Bilanz unserer Produkte."
Schlanke Prozesse, niedrige Fixkosten
Für den Erfolg des internet-basierten Geschäftsmodells sind vor allem schlanke, flexible Prozesse und niedrige Fixkosten entscheidend. Das Rüsten ist im Druckprozess der teuerste Posten, der besonders bei Kleinauflagen niedrig gehalten werden muss. Dies gelingt zum einen, indem Ebro Color Standardmaterial und Standardformate verwendet. Bis zu 180 Tonnen GC2-Karton hat Ebro Color in Grammaturen von 250 bis 400 Gramm vorrätig, um kurze Lieferzeiten einzuhalten. Zum anderen reduziert das Farbwerk Anicolor die Rüstzeiten um nahezu 70 Prozent - im Vergleich zum klassischen Offsetdruck im Kleinformat. Durch den Wegfall der Farbzoneneinstellung und kürzere Waschzeiten können Auftragswechsel zudem schneller durchgeführt werden.
Qualität entscheidet
Neben schnellem Einrichten ist die hohe Qualität des Druckproduktes gerade auch im Internetvertrieb eine wichtige Voraussetzung, um dauerhaft rentabel arbeiten zu können. Rund 70 Prozent der Aufträge sind bei Ebro Color Wiederholjobs. Der Vorteil des farbzonenlosen Anicolor-Kurzfarbwerks: Selbst bei geringer Farbabnahme wird die Farbmenge exakt dosiert und erzeugt so stets ein konstantes Druckbild. „Wenn man in kleiner Auflage produziert, ist die Qualitätssicherheit bei der Farbe das A und O", betont Brodbeck junior. „Wir haben viele Vierfarbaufträge. Deswegen müssen wir uns darauf verlassen können, dass die gewünschte Farbqualität sehr schnell und vor allem reproduzierbar erreicht wird. Anicolor arbeitet in dem Bereich einfach auf dem höchsten Niveau."
Neben standardisierten Vierfarbaufträgen haben Aufträge mit einer oder mehreren Sonderfarben ebenfalls hohe Bedeutung - ihr Anteil liegt bei rund 20 Prozent. Auch hier zeigt Anicolor seine Stärken. Nach wenigen Bogen ist die Sonderfarbe gleichmäßig über den gesamten Bogen eingefärbt, egal ob es sich um kleine Logos oder große Flächen mit negativen Aussparungen handelt.
Um die hohe Qualität kontinuierlich sicherstellen zu können, verarbeitet Ebro Color auf der Anicolor ausschließlich Prozess- und Sonderfarben sowie Lacke aus dem Heidelberg Saphira-Sortiment. Seit Januar 2010 wurden etwa 2,5 Millionen Bogen auf der Anicolor gedruckt.

Auch zukünftig will Ebro Color mit der standardisierten Faltschachtelproduktion mit Anicolor weiter wachsen. „Wir arbeiten derzeit am Relaunch unserer Website, um den Katalog möglicher Faltschachtelformate zu erweitern. Darüber hinaus spielt die Suchmaschinenoptimierung eine zentrale Rolle", erklärt Brodbeck. „Unsere Kunden sollen uns schneller und einfacher im Internet finden. Im Zuge dessen wollen wir auch die Verknüpfung zu unserem Workflow optimieren, um Anfragen noch direkter und schneller bearbeiten zu können."

Für Sie entscheidend

Ebro Color: Faltschachteln im Kleinauflagendruck

Das Unternehmen wurde 1925 von Josef Vögtle als Akzidenz-Buchdruckerei gegründet. 1962 erwarb Erich Brodbeck die Druckerei und baute sie sukzessive zur Offset-Farbdruckerei um. 1975 weihte das Unternehmen als erster Anwender in Deutschland eine Heidelberg Speedmaster SM 72-Vierfarbenmaschine ein. Heute produziert das Unternehmen nahezu ausschließlich Faltschachteln im Kleinauflagendruck.

Anicolor: Minimaler Auwand für die Einrichtung der Maschine

Anicolor wurde von Heidelberg entwickelt und bietet als zonenloses Kurzfarbwerk für den Akzidenz- wie für den Verpackungsdruck entscheidende Vorteile: Da die Farbzonen entfallen, ist der Aufwand für die Einrichtung der Maschine minimal. Im Vergleich zum herkömmlichen Offsetdruck lassen sich die Rüstzeiten um bis zu 40 Prozent senken, die Makulatur gar um 90 Prozent reduzieren - ideale Voraussetzungen für den kleinauflagigen Verpackungsdruck. Das Anicolor-Druckwerk arbeitet während des gesamten Druckprozesses mit konstanten Farbmengen, so dass die Farbführung über die gesamte Auflage wie auch bei Wiederholjobs stets konstant und gleichmäßig bleibt. Die auf den Bogen aufgetragene Farbmenge wird bei Anicolor allein über die Temperatur im Farbwerk gesteuert.

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