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Alu-Verpackungen bieten nachhaltiges Differenzierungspotenzial | Die Hersteller von Aluminiumverpackungen wie Folien, Tuben, flexible Verpackungen sowie Aerosol- und Getränkedosen haben sich 2010 schneller als zunächst erwartet vom allgemeinen Wirtschaftseinbruch erholt. Insgesamt hat sich die Produktion von Verpackungen aus und mit Aluminium mit einem Plus von 13,6 Prozent auf 405.100 Tonnen in Deutschland sehr dynamisch entwickelt und das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht. Auch für die Zukunft sieht sich die Branche im Wettbewerb der Packstoffe gut aufgestellt.

In den Produktionszahlen für 2010 spiegelt sich eine starke Nachfrage aus den Bereichen Kosmetik, Pharma und Lebensmittel wider, die zu den wichtigsten Märkten für Alu-Verpackungen zählen. Auch international boomt die Nachfrage. So legte die Produktion von Aerosoldosen aus Aluminium im vergangenen Jahr weltweit um knapp elf Prozent zu und durchbrach die Schallmauer von sechs Milliarden Dosen; Europa verzeichnete sogar ein Plus von 13 Prozent. Laut etma (european tube manufacturers association) legten die Ablieferungen von Aluminiumtuben in Europa um neun Prozent zu. Und für Alufolie erwartet der europäische Alufolienverband EAFA auf Basis von Marktanalysen ein globales Trendwachstum von durchschnittlich 4,5 Prozent im Jahr, was über einen gesamten Konjunkturzyklus betrachtet eine sehr dynamische Entwicklung ist. Auch für den deutschen Markt sind die Hersteller von Alu-Verpackungen weiter positiv gestimmt. Mit einer hohen Nachfrage und stabilen Auftragseingängen knüpfte das erste Quartal 2011 nahtlos an das gute Vorjahr an. Fragt man nach den treibenden Kräften für das dynamische Wachstum, drängen sich Aspekte wie Funktionalität, Convenience und kreatives Design auf. Aber auch Fragen der Nachhaltigkeit von Alu-Verpackungen spielen hier eine Rolle.

Einfach, praktisch, gut
Verpackungen sind für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs unverzichtbar. Aluminium gehört unter den vielfältigen Packstoffen zu den universell einsetzbaren und leistungsfähigsten überhaupt - als Monomaterial oder im Verbund mit anderen Materialien. Man denke nur an den absoluten Barriereschutz gegen äußere Einflüsse wie Licht, Gas und Feuchtigkeit oder daran, dass der Packstoff Aluminium heißsiegelfähig ist, was der Haltbarkeit von Lebensmitteln zugute kommt.
Neben dem originären Produktschutz sind es vor allem Convenience-Attribute, die den Markterfolg von Alu-Verpackungen begründen. So sind Aerosoldosen aus Aluminium leicht und erlauben dank des integrierten Spendersystems eine komfortable Dosierung und Anwendung. Pastöse Inhalte lassen sich mit Alu-Tuben leicht, hygienisch, wohl dosiert und nahezu vollständig entnehmen. Dünne Alufoliendeckel versiegeln eine Vielzahl von Molkereiprodukten, auch Gemüsedosen nutzen zunehmend leicht abziehbare Alufolie statt eines herkömmlichen Ring-pull-Deckels mit scharfen Kanten. Alu-Schalen gibt es in einer bemerkenswerten Vielfalt - glattwandig, geriffelt, rund, eckig, flach oder tief - für Lebensmittel wie Fleisch und Geflügelprodukte oder auch Premium-Tierfutter.
Einkammer- oder Mehrkammer-Menüschalen für Fertiggerichte sind ofen- und mikrowellentauglich. Kaffeegenießer greifen immer öfter auf einzelportionierte Stickpacks oder Alu-Kapseln zurück - die Liste ließe sich problemlos verlängern.

Eyecatcher am Point of Sale
Der Markterfolg von Alu-Verpackungen hat auch damit zu tun, dass sie ein Eyecatcher am Point of Sale sind. Funktionalität ist eben nur eines von vielen Kaufkriterien. Der Konsument will heute nicht nur gut geschützte Produkte, sondern seinem Convenience- und Lifestyle-orientierten Konsumverhalten gemäß eine Verpackung in exklusiver und moderner Optik. Alu-Verpackungen kommen diesem Wunsch nach emotionaler Wertigkeit auf vielfältige Weise nach: bei Alu-Spraydosen zum Beispiel durch geprägte Dosenkörper, geschwungene Formen, einer besseren Griffigkeit und modernste Druckverfahren mit gestochen scharfen Bildmotiven in Fotoqualität. Alu-Tuben für Kosmetik- und Pflegeprodukte brillieren durch aufwendig gestaltete Verpackungen in mattem und glänzendem Designs, mit und ohne metallische Effekte oder durch Lacke mit speziellen Haptikeigenschaften - und strahlen so eine hohe Attraktivität im Verkaufsregal aus. 3D-geformte Beutel statt Flachbeutel für Kosmetika erregen ebenfalls höhere Aufmerksamkeit.

Auch die Alu-Getränkedose - längst wieder in den Verkaufsregalen deutscher Supermärkte und Discounter präsent - erfindet sich immer wieder neu. Neben der klassisch zylindrischen Dose sind neue, schlanke Formen auf dem Markt. Es gibt geformte Varianten und groß?flächigen Prägedruck. Strukturierte Oberflächen bieten dem Konsumenten ein neues taktiles Erlebnis und thermochrome Farbtechnologien zeigen die ideale Trinktemperatur von Getränken an. Dies alles findet sich in einer Vielfalt und Buntheit. Selbst Aroma-Dosen mit Duftnoten sind in der Entwicklung. In der Szene-Gastronomie, in Diskotheken und auf Partys hat sich die ge?shapte Alu-Flasche als Nischenspezialität für alkoholhaltige Mixgetränke etabliert. In anderen Teilen der Welt ist sie seit langem für Bier, Softdrinks und Säfte eine viel genutzte Verpackung - nicht nur bei trendbewussten Konsumenten.

Leicht, ressourcensparend, recyclingfreundlich
Sorgsam mit Rohstoffen und Energieressourcen umgehen, Materialkreisläufe schließen - das sind heute ebenfalls unverzichtbare Anforderungen an moderne, umweltgerechte und klimafreundliche Verpackungen.
Als Leichtgewicht unter den Verpackungen trägt Aluminium wesentlich zu einem nachhaltigen, ressourceneffizienten Konsum bei. Die Nachfrage nach dem Packstoff Aluminium wächst stetig, obwohl das Material für dieselben Produktanwendungen immer dünner ausgewalzt wird. Alu-Getränkedosen haben im Laufe der Jahrzehnte auf diese Weise rund 40 Prozent abgespeckt, zylindrische Aerosoldosen und Kaffeefolie sind um rund 30 Prozent schlanker geworden, Alu-Joghurtdeckel um rund 15 Prozent.

Auch dem Recycling kommt in Fragen der Ressourceneffizienz eine zentrale Aufgabe zu - allerdings „echtem" Recycling, das auf die stoffliche Verwertung von gebrauchten Produkten und die Optimierung von Recyclingprozessen setzt statt vordergründig nur darauf, mit einem hohen Anteil von Recyclingmaterial in Produkten zu werben.
Die Aluminiumindustrie hat beachtliche Erfolge dabei erzielt, Materialkreisläufe zu schließen. Die Recyclingrate für Alu-Verpackungen in Deutschland hat, wie die jüngsten GVM-Zahlen belegen, mittlerweile die Rekordmarke von 82,3 Prozent (2009) erreicht. In absoluten Zahlen entspricht dies fast 75.000 Tonnen Aluminiumverpackungen, die jährlich wiederverwertet werden und damit auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für die bepfandete Alu-Getränkedose liegt der Rücklauf sogar bei 96 Prozent. Dies ist der höchste Wert in Europa!

Alu-Verpackungen sind Ressourcenschützer
Angesichts sich ändernder Konsumgewohnheiten und eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels - man denke an die wachsende Anzahl von Singlehaushalten, eine alternde Gesellschaft, veränderte Lebensstile - werden künftig eher mehr als weniger und vor allem maßgeschneiderte Verpackungen gefragt sein. Für mehr Nachhaltigkeit in Produktion und Konsum sind sie unverzichtbar, denn Verpackungen schützen eindeutig mehr Ressourcen vor Verderb und Verschwendung, als zu ihrer eigenen Herstellung benötigt werden.
Ökobilanzen belegen, dass die für Verpackungen eingesetzten Ressourcen in der vielgliedrigen Wertschöpfungskette des zu verpackenden Produktes - inklusive des individuellen Konsumverhaltens - eine vergleichsweise geringe Rolle spielen. So hat die Zubereitung einer Tasse Schnellkaffee, bei der der Konsument in der Regel eher doppelt so viel Wasser wie nötig im Schnellkocher aufheizt, eine wesentlich höhere Umweltrelevanz als die Herstellung des entsprechenden Stickpacks.
Vergleichbares gilt zum Beispiel auch für Wein: Angesichts des durch Korkgeschmack verdorbenen Weins, der in Europa mehrere Millionen Hektoliter im Jahr beträgt, ist es unerheblich, ob Naturkorken im direkten Packmittelvergleich ökologisch besser oder schlechter abschneiden als etwa Alu-Drehverschlüsse. Die ökologischen Auswirkungen von durch Korkgeschmack verdorbenem Wein inklusive der Umweltressourcen, die dann zu seinem Anbau nutzlos verbraucht wurden, sind weit höher als die Umwelteffekte, die aus den Unterschieden von Verschlusssystemen resultieren. Und Alu-Drehverschlüsse sind geschmacksneutral und verhindern damit eben ökonomische und ökologische Ressourcenverschwendung durch Verderb wertvoller Füllgüter.
Das Beispiel zeigt: Gemessen daran, welche Werte und Ressourcen durch unzureichende Verpackung verloren gehen können, spielen Verpackungen eine fundamental positive Rolle - dies gilt gerade auch für den Packstoff Aluminium.

Angesichts sich ändernder Konsumgewohnheiten werden künftig eher mehr als weniger und vor allem maßgeschneiderte Verpackungen gefragt sein.

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