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Der enorme Druck stellt den Hersteller von Hartpapierhülsen vor verschiedene Herausforderungen. Unsere Aufgabe ist es, die Auswirkungen der physikalischen Kräfte auf den Wickelkern so gering wie möglich zu halten, so Schmitt weiter. „Wir arbeiten an Problemstellungen wie teleskopierende Folienrollen, sich zusammenziehende Hülsen oder sich im Wickelgut lockernde Hülsen in der Rolle." Speziell entwickelte Hülsentypen sind das Ergebnis eigener Wickeldruckmessungen, denen eine sieben- bis achtjährige Grundlagenforschung vorausging, und des intensiven Austauschs mit den Kunden - wie auf dem aktuellen Workshop. Schmitt: „Die Paul & Co Softhülse verhindert zum Beispiel aufgrund ihrer weichen Oberfläche das Teleskopieren der Folienrolle, die K-Hülse mit ihren besonderen Materialeigenschaften haben wir speziell für Wickelvorgänge mit hohen Drücken entwickelt."

Ulrich Sahr, Gastreferent vom Wickel- und Schneidmaschinen-
hersteller Kampf, präsentierte den Teilnehmern einen besonderen Problemfall aus der Praxis: Das Ausdehnen der Hülse beim Bewickeln mit Folie. „Umfangreiche Messungen haben ergeben, dass eine handelsübliche Hülse bei einem unserer Kunden während des Wickelprozesses um ca. 0,8 Prozent länger wird - im konkreten Fall waren das 22 mm", sagte Sahr. Obwohl Ursachen und Optimierungsmöglichkeiten für das ungewöhnliche Phänomen noch gesucht werden, konnte der Maschinenexperte immerhin eine Zwischenlösung vorschlagen: „Die S2-Hülse von Paul & Co dehnt sich unter gleichen Bedingungen nur um 0,17 Prozent aus, ist also viereinhalb mal weniger anfällig als eine herkömmliche Hülse."

Anspruchsvolle Kombination Folie/Hülse
Drei Basisvorträge ergänzten die praxisorientierten Präsentationen von Schmitt und Sahr: Axel Lagemann, F&E, Anwendungstechnik Folien von Paul & Co, referierte zur anspruchsvollen Kombination „Folie / Hülse"; Jürgen Schaller, Geschäftsführer des zur Kunert Gruppe gehörenden Hülsenpapierherstellers Carl Macher informierte die Folienexperten über den Einfluss der richtigen Papierqualität auf den Wickelvorgang; Klaus Renz, Kunststoffspezialist und Inhaber des Beratungsunternehmens expe.renz berichtete über die Verarbeitungseigenschaften verschiedener Folienkunststoffe.

Einen thematischen Schwerpunkt des Workshops legte Paul & Co auf die Schneidtechnik für Folienhülsen. Im Rahmen eines Betriebsrundgangs konnten sich die Teilnehmer von der Leistungsfähigkeit verschiedener Schneidmaschinenmodelle des Herstellers Eberlé überzeugen. Laurent Thomas von Eberlé SAS im französischen Reichstett demonstrierte die Funktionsweise von Standard- und Hochleistungsmodellen für staub- und fuselfreie Schnittkanten - bei Bedarf in reinraumtauglicher Qualität.

„Der Schneidmaschinen-Showroom bleibt und steht unseren Kunden auch künftig zur Verfügung", sagt Manfred Kunert, Geschäftsführender Gesellschafter von Paul & Co. „Wir wollen Folienhersteller und Maschinenbauer zusammen bringen, um für unsere Kunden frühzeitig die passende Lösung für ihre Anforderungen zu finden. So können die Beteiligten den Abstimmungsprozess starten, bevor die ersten Probleme auftauchen - das spart Zeit, Geld und verbessert die Partnerschaft."

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Über Paul & Co
Paul & Co wurde 1893 gegründet und produziert ein breites Spektrum an Hartpapierhülsen: von Standardversionen für unterschiedlichste Wickelgüter über Hochleistungshülsen für Papier bis zu oberflächenveredelten Hülsen für Filme und Folien. Zum Produktprogramm gehören darüber hinaus Verpackungen mit System: Winkel- und Rollenkantenschutz, U-Profile, Fibredrums und Kombidosen. Paul & Co ist ein Unternehmen der Kunert Gruppe – dazu gehören 16 Werke für Hartpapierhülsen, Hülsenkarton und Wellpappe in Europa und Asien mit insgesamt 1.700 Mitarbeitern. Daneben unterhält die Kunert Gruppe Auslandsvertretungen in Europa und Asien und ist in ein weltweites Partner-Netzwerk eingebunden. Jährlich produziert die Gruppe 300.000 Tonnen Hartpapierhülsen, Wellpappe und Kantenschutz sowie 225.000 Tonnen Papier.

 

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