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Die Süddeutsche Zeitung (SZ), die wie die neue verpackung im Konzern Süddeutscher Verlag erscheint, schreibt: „Diese Menge an klimaschädlichen Treibhausgasen entspricht in etwa dem jährlichen Gesamtausstoß Portugals. Weniger Fleisch auf dem Teller wäre außerdem gesünder, argumentieren Ernährungs-
wissenschaftler. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche. Doch gegessen wird deutlich mehr: Im Durchschnitt mehr als 1,5 Kilogramm pro Kopf und Woche."

Doch das ist nur ein Teil der Rechnung. Verarbeitung, Verpackung, Transport, Lagerung und das Wegwerfen von Lebensmitteln schlagen ebenfalls auf dem Klimakonto zu Buche, berichtet die SZ und schreibt, dass nach Berechnungen des WWF dies die Emissionen noch einmal um mindestens 20 Prozent erhöht. „Wenn man alles zusammenrechnet, verursachen wir pro Person und Jahr elf Tonnen Treibhausgase. Davon entfallen zwei Tonnen auf die Ernährung", sagt Dräger de Teran, Ernährungsexpertin beim WWF. „Selbst wenn jeder Deutsche nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, könnte das noch zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht umgerechnet 75 Milliarden Pkw-Kilometern."

Mir persönlich vergeht jedoch in immer regelmäßiger werdenden Abständen die Lust auf Steak, Gehacktes und Wurst. Kontrolleure haben laut Spiegel-Online in Deutschland 2011 fast 150.000 Lebensmittelbetriebe beanstandet - das ist mehr als ein Viertel. In den meisten Fällen mangelte es an allgemeiner Hygiene. Das Verbraucherschützerteam von Foodwatch kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Ergebnisse anonymisiert veröffentlicht werden. Sprich, wir gehen weiterhin arglos in Kneipen und Restaurants, die es mit uns Verbrauchern gar nicht gut meinen, weil wir eben leider nichts von den Hygieneumständen in den Küchen wissen.

Bei Verpackungen ist das anders. Hier gilt es lückenlos und fehlerfrei jede Produktionscharge zu dokumentieren. Ver-
packungen sind längst smart, im Verpackungsbereich ist Tracking & Tracing an der Tagesordnung, hier werden Hygienestandards klar definiert und angewendet. Ja, sonst hat der Packmittellieferant und der Maschinenhersteller erst gar keine Chance, in der Prozesskette der Nahrungsmittelriesen und des Handels eine Rolle zu spielen. Doch was hat das alles mit der eingangs zitierten Studie zu tun? Nun, die Verpackung ist jedenfalls nicht der Bösewicht. Die Verpackung schützt und hilft, Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Die Verpackungshersteller sind in der Wertschöpfungskette ganz hinten. Sie richten sich in den meisten Fällen ihres Tuns nach den Unternehmen, die in der Kette weiter vorne sind. Doch ganz oben thront in der westlichen Welt der Kunde, der in unserer Hemisphäre auch ein kritischer Verbraucher ist. Oder doch nicht?

Nein, der Verbraucher ist nicht kritisch, zumindest nicht durchgängig. Wenn er es wäre, dann würde eben kein billiges Fleisch gekauft und verzehrt werden. Fleisch hat einen Preis. Verpackung auch. Beides ist jedoch im Überfluss und viel zu günstig zu erhalten. Deshalb kaufen wir zu viel ein und deshalb schmeißen wir auch zu viel verpackter Nahrung kurz nach dem Erreichen des Haltbarkeitsdatums einfach weg. Doch zum Glück gibt es Österreich: Plastik, hergestellt aus Abfall-Fett? In Öster-
reich arbeiten Forscher derzeit daran, aus Schlachthausresten einen neuartigen Kunststoff herzustellen. Das Material ist nur halb so teuer wie herkömmliches Bioplastik, heißt es. Mal sehen, ob das die Treibhausprobleme lösen hilft...

Ihre Meinung: matthias.mahr@huethig.de

 

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