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Als Gast von Hotellerie, Gastronomie oder Gemeinschafts-
verpflegungen hat fast jeder schon Geflügelprodukte der Hanna-Feinkost AG aus Delbrück gegessen. Über 100 verschiedene sorgfältig veredelte Geflügelspezialitäten erfreuen die Kochprofis mit einem hohem Conveniencegrad und einer zuverlässigen Gelingsicherheit. Die zur Herstellung benötigten frischen Rohwaren bezieht Hanna überwiegend aus der Region. Der Geflügelspezialist würzt, mariniert, füllt, paniert und gart teilweise die Fleischprodukte, die nach der Verarbeitung tiefgefroren und dann verpackt werden. Eine Spezialität von Hanna ist das Hähnchenbrustfilet im Knuspermantel. Das Schnitzel mit der knusprigen Cornflakes-Panade stellt das Unternehmen in verschiedenen Gewichten von 100 g bis 180 g her. Verpackt werden sie in einem großen Schlauchbeutel jeweils in Kartons zu 3 kg. „Diese Produkte sind schwierig zu verpacken", sagt Bernhard Wissing, Vorstand der Hanna-Feinkost AG. „Durch die flächige Form verhält es sich sehr sperrig. Die grobkörnige Panade verhindert das Gegeneinanderverrutschen und die Schnitzel verhaken sich. Deswegen haben wir das Produkt bisher immer von Hand verpackt."

Die 3-kg-Beutel mit den je nach Kalibrierung 17 bis 30 Schnitzeln haben die Mitarbeiterinnen bisher in den Karton gelegt. Eine extreme Belastung war anschließend das händische Rütteln und Verteilen der Knusperspezialität im Beutel, damit sich der Karton schließen ließ. „Unsere Damen aus der Verpackungsabteilung waren sehr geschickt darin", sagt Wissing. „Aber sie hatten auf Dauer eine nicht zumutbare, zu große körperliche Belastung. Das konnte so nicht weitergehen."

Wie gut die Damen ihre Arbeit beherrschten, machten die ersten Versuche bei dem Verpackungsautomatisierer Case Packing Systems (CPS) in Stramproy/Niederlande deutlich. Henri Veltmans, Export-Manager bei dem Unternehmen, erklärt: „Um den Prozess zu verstehen, haben wir als Erstes versucht nachzuvollziehen, wie das Einpacken von Hand funktioniert. Keiner von uns hat es geschafft, die Schnitzel im Beutel so zu verteilen, dass sich der Karton verschließen ließ."

Auch die Automatisierung klappte nicht auf Anhieb. Erst als ein Karton verwendet wurde, der etwas länger war und einige Millimeter höher, schafften es die Verpackungsspezialisten. „Normalerweise können wir mit unseren Anlagen mehr Kilogramm pro Kubikmeter einpacken als das mit der Hand möglich ist und auch als unsere Wettbewerber es können", sagt Veltmans. „Das Knusperschnitzel von Hanna ist der einzige Fall bei dem wir das Kartonvolumen etwas vergrößern mussten." Bei anderen kleinstückigen Produkten, beispielsweise die Chicken-Crossies von Hanna, die ebenfalls auf der Anlage laufen, ließ sich das Kartonvolumen verkleinern.

Spezielle Kartongröße
Auch die spezielle Kartongröße macht das Verpacken des Schnitzels nicht leichter. In der Tiefkühlbranche arbeitet CPS meistens mit größeren Einheiten. „In der Regel haben wir es mit 10-kg-Kartons zu tun", sagt Jochen Schöbel, Area Sales Manager Deutschland des Unternehmens. „Eher selten sind es 5 kg, es gibt aber auch 15-kg-Kartons. Die 3-kg-Kartons für Großverbraucher, wie Hanna sie hauptsächlich verwendet, bieten einfach zu wenig Spielraum. Würde das Knusperschnitzel im 10-kg-Karton verpackt, wäre das kein Problem. Hier hätte der Karton das gleiche Format wie beim Endverpacken von Hand.

Nach einigen Versuchen fand sich eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Kartonlösung. Der Packprozess läuft nun reibungslos ab. Aus der Schlauchbeutelmaschine kommen die Schnitzel per Förderband zum Sammelpacker. Als erste Station durchlaufen die Beutel eine Metalldetektierung. Dann werden sie egalisiert, damit sich der Inhalt gleichmäßig verteilt und sich der Beutel dabei entlüftet. Als Nächstes kontrolliert eine Waage mit Auswurfvorrichtung das Gewicht. Anschließend werden die Beutel dem Sammelpacksystem zugeführt, das mit automatisch betätigten Abwurfklappen und einer patentierten Beutelzuführung ausgestattet ist. Das Beutelzuführsystem besteht aus zwei vertikalen Bändern, die in der Breite einstellbar sind und somit das Beutelvolumen beim Durchlauf des Beutels zum Sammelpacker reduzieren. Durch eine Falltür gelangt der Beutel in den darunter stehenden Karton. Jetzt wird nochmals gewogen und fehlgefüllte Kartons ausgeschleust. „Dadurch, dass wir erst die Beutel und anschließend den kompletten Karton wiegen, ist eine Auslieferung von Fehlbefüllungen ausgeschlossen", sagt Veltmans. Auf der anschließenden Rüttelstation wird der Inhalt des Kartons weiter verdichtet. Zum Schluss wird der Karton geschlossen, ein Klebeband und die Etiketten aufgebracht.

Bei Formatwechseln für andere Produkte braucht der Maschinenbediener nur im Steuerungsmenü das gewünschte Produkt auswählen und am Kartonaufrichter zwei Hebel manuell umstellen und der Packprozess geht weiter. Wissing sagt: „Inzwischen können wir etwa 80 von unseren 100 Produkt-
varianten mit dem Casepacker verpacken."

Für Sie entscheidend
Über Hanna
Hanna-Feinkost wurde 1971 von Heinz und Hanna Schnittker im westfälischen Delbrück gegründet. Die heutige Hanna-Feinkost AG ist mit ungefähr 240 Mitarbeitern erfolgreich auf die Herstellung von tiefgefrorenen Geflügel-Convenience-Produkten aus Hähnchen- und Putenbrustfilets spezialisiert. Der Geflügel-
verarbeiter ist mit über 100 verschiedenen Produkten ein marktführendes Unternehmen für hochveredelte Geflügelspezialitäten in Küche, Kantine, Gastronomie und Catering.

Über CPS
Case Packing Systems (CPS) ist seit 25 Jahren ein international tätiges, mittelständisches Unternehmen aus Stramproy in den Niederlanden. Der Ursprung lag in der Entwicklung und dem Bau von Schlauchbeutelmaschinen mit denen der Firmengründer Theo Aquarius 1957 begann. Im Jahr 1988 gründete man die Firma CPS und beschäftigte sich von nun an mit der Entwicklung und Auslegung von Sammelpacksystemen speziell für den Tiefkühl-
bereich. Im Laufe der Jahre folgte eine Spezialisierung auf Sammelpacksysteme sowie eine Erweiterung der Systeme um Maschinen- und Anlagensysteme zum Verpacken von frischen Produkten in Steigen, Kisten und Containern, bis hin zu komplett automatisierten End-of-line-Verpackungslinien.

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