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Doch was macht Baypack so einzigartig? Bei dieser Frage schießt es sofort aus Marketingleiter Frank Krier heraus: „Wir sind flexibel, schnell und offen für alle Ideen. Denkverbote kennen wir nicht!" Krier zählt wie Geschäftsführer Dr. Ralph Dengler, Chefentwickler Andreas Schuster und Betriebsleiter Manfred Mayr - um an dieser Stelle nur einige zu nennen - zu den Machern der ersten Stunde bei Baypack. Das gesamte Team dieses tatsächlich noch jungen Unternehmens eint der Wille, Baypack auf erfolgreiche Füße zu stellen. Neben klassischen Faltschachteln, Sleeves, Schubern und Joghurtsteigen liegt die Kernkompetenz der Allgäuer in der Produktion von „Shelf Ready Packaging" - also handelsgerechten Transport- und Regalverpackungen aus Vollpappe. Besonderes Augenmerk dabei: Die Baypack-Spezialisten legen vor allem auf die ganzheitliche Betrachtung der Supply Chain wert, um innerhalb der Prozesskette zu effizienten Ergebnissen zu kommen. Verpackungen aus Stetten wirken nicht nur im Regal, sondern nach Kriers Aussagen hinterlassen sie auch beim Transport auf der Ladefläche einen optimalen Eindruck.

Doch blicken wir zunächst zurück: Im Dezember 2006 startet das Unternehmen mit acht Mitarbeitern. Unternehmenszweck ist es, Verpackungen aus Vollpappe zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben. Die Investition in das Unternehmen stemmen ein Privatinvestor und die Unternehmensberatung Baycon GmbH. Sieben Mitarbeiter zählt das Team der ersten Stunde. Das Unternehmen entwickelt sich dynamisch. 2010 erlöst das damals in Türkheim ansässige Unternehmen bereits acht Mio. Euro. Der Mitarbeiterbestand beträgt schon 43 Personen. Heute zählt das Unternehmen bereits 60 Mitarbeiter und am Ende des Jahres soll die Hürde von 12 Mio. Euro Umsatz übersprungen sein.

Zweifellos ist der Umzug in das erste firmeneigene Gebäude in Stetten bei Mindelheim im Oktober 2011 ein Meilenstein dieser rasanten Unternehmensgeschichte gewesen. Nach nur sieben Monaten Bauzeit konnten die Mitarbeiter die beengten Verhältnisse in Türkheim hinter sich lassen, um nun im neuen, nach öko-
logischen Gesichtspunkten entstandenen Gebäude ihre Arbeit zu verrichten.

Auf einem Grundstück von 15.500 m² ist eine Halle mit über 4.200 m² Produktions- und Bürofläche geschaffen worden. Eine Erweiterung nach Süden um nochmals 2.000 m² Hallenraum ist möglich. Eine Besonderheit findet sich in der Dachkonstruktion der Halle: Ohne störende Stützpfeiler spannt sich das Dach 38 m breit auf. Aber auch der Gebäudemantel und die innovative Heiztechnik mit Erdwärme zeigen, dass bei Baypack nicht nur von Nachhaltigkeit gesprochen wird. „Wir leben das auch!", betont Krier. Nach einigen Bohrungen, die etwa 30 m in die Tiefe gingen, wurde für das dreiteilige Heizsystem Grundwasser gefunden.

Seither wird von den Entnahmebrunnen Grundwasser (die Temperatur des Grundwassers liegt immer bei rund 10° C) entnommen und dem Wasser die Wärme entzogen. Mit der Abwärme wird der Pufferspeicher erhitzt und das abgekühlte Wasser in den Schluckbrunnen eingeleitet. Das sorgt dafür, dass selbst bei minus 10 Grad lediglich 500 Euro Heizkosten anfallen. Die Abwärme des Kompressors wird zusätzlich benutzt, um den Pufferspeicher zu erwärmen. In der Übergangszeit im Frühling und Herbst ist daher der Einsatz der Wärmepumpe gar nicht erst notwendig. Weitere Besonderheit: Das konstante Klima im Gebäude und die damit verbundenen angenehmen Arbeits-
bedingungen. Das Wasser aus dem Brunnen kann nämlich dazu benutzt werden, in den Sommermonaten die Produktionshalle sowie das Verwaltungsgebäude zu kühlen. Durch eine Betonkernaktivierung im kompletten Gebäude kann dies zusätzlich sehr effizient umgesetzt werden.

Schnell und flexibel
Baypack steht auf soliden Füßen und hat nun einen Produktionsstandort im Rücken, der weiteres Wachstum zulässt. Mit der Rügenwalder Mühle und Hochland setzen namhafte Markenartikler auf die qualitativ hochwertigen Verpackungen aus Stetten, die nach Aussagen von Krier bei 90 Prozent aller Aufträge individuell für den jeweiligen Kunden und dessen Produkte angefertigt sind. Ziel sei es, beim Kunden Nutzen zu schaffen. Krier kommt aus der Markenindustrie. Er hat einst bei der Käserei Champignon, einem der führenden deutschen Käsehersteller, Markenpflege betrieben. „Ich denke, ich kann das gut vergleichen, schließlich habe ich lange Zeit auf der anderen Seite gesessen und hatte dort auch viel mit Verpackungslieferanten zu tun", betont der Marketingleiter.

... immer an die Supply-Chain denken
Die beiden Entwickler Andreas Schuster und Andreas Nägele sind das kreative Herz von Baypack. Sie leben „Creations in Packaging" - wie es bei den Allgäuern heißt. Dabei folgen die beiden Kreativen immer nach folgendem Muster: Bei der Entwicklung neuer Verpackungen genießt das Einsparen interner und externer Logistik-Kosten ebenso Priorität wie das Bemühen, im Handel für weniger Abfall zu sorgen. Und natürlich sollen die Ver-
packungslösungen ein einfaches Handling am Regal ermöglichen und für einen besseren Abverkauf sorgen. Die von Baypack geschaffenen Systeme ermöglichen das alles und sorgen laut Krier zudem für geringere Produktionskosten und kostengünstige Konstruktionen. Eigenständige Verpackungen gibt es nicht von der Stange. Deshalb entwickeln die Verpackungsspezialisten kreative Lösungen nach Anforderungen und Briefings ihrer Kunden. Flexibel und in kurzer Zeit entstehen so Weißmuster in verschiedenen Alternativen auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten, die bei Baypack zu 40 Prozent aus dem Molkereibereich und zu 40 Prozent aus dem Wurstwarenbereich kommen. Immer sind die Lösungen auf die aktuellen Anforderungen des deutschen Handels abgestimmt. Neben der Produkt-
entwicklung übernehmen Schuster und Nägele die komplette Abstimmung mit den Werkzeuglieferanten und auch die Erstabnahme an den Stanz- und Klebemaschinen. „So stellen wir sicher, dass die komplexen Anforderungen an die Verpackung erfüllt werden", betont Krier.

Ein gutes Beispiel für eine gelungene Baypack-Lösung ist der Spargel-Tray, den die Allgäuer erstmals auf der Fruit-Logistica vorstellten. Der klassische Tray benötigte bislang eine Grammatur von 1.100 g im Flächengewicht. Jetzt sind es nur noch 750 g. Wichtiger ist jedoch: Die Gemüsebauern erhalten die Vollpappetrays flach angeliefert. „Das spart enorme Lager- und Logistikkosten!", freut sich Krier darüber, dass das System bestens vom Markt angenommen wurde. Die flachen Zuschnitte seien schnell zur Kiste aufgestellt, stabil und bestens im Offset bedruckbar. Das Entwicklerteam Schuster/Nägele hat auch hier für die gesamte Supply-Chain einen echten Mehrwert geschaffen.

Für Sie entscheidend

Handelsgerechtes Verpacken

Shelf Ready Packaging(SRP), der Begriff für handelsgerechte Transport- und Regalverpackungen, bewegt die Verpackungs- und insbesondere die Lebensmittelbranche nun schon seit einigen Jahren. Der ständig steigende Kosten- und Rationalisierungsdruck sowie die Strategie des Handels, immer weniger Personal im Outlet einzusetzen und die Regalpflegezeiten zu minimieren, haben schließlich dazu geführt, dass die Umverpackungen so konstruiert werden, dass sie gleichzeitig sowohl als Transport- , aber auch als Regaleinheit dienen können. Baypack bietet Umverpackungen für unterschiedlichste Primärverpackungen, wie spezielle Becher (rund, oval), Faltschachteln, unterschiedliche Standbodenbeutel, Blister, Hartschalen, Tafeln, Beutel, Folienverpackungen, Schalen sowie alles, was fixiert werden muss, an. Die unterschiedlichen Lösungen sind für Molkereiprodukte, Wurst, Feinkost, Süßwaren, Fertiggerichte, Instantprodukte, Soßen und Kaffeepads optimiert und einsetzbar. Zudem bieten die Allgäuer Systemlösungen, Thekendisplays, Getränkeverpackungen, Sonderkonstruktionen, Faltschachteln/Schuber, Wellpappe, Displays, Kantenschutz sowie Obst- und Gemüseverpackungen an. www.baypack.com

Energieeffizient und ökologisch durchdacht

Mineralölfreies Drucken
Im vergangenen Jahr kam Baypack auf eine Produktionsmenge von annähernd 12.000 t Karton. Die Hauptlieferanten der Vollpappebögen sind Varel, Smurfit Kappa, Careo und Leinfelder. Diese Menge entspricht etwa 49,2 Mio. geklebten Verpackungen bzw. 15,4 Mio. Stanzbogen - oder anders gesagt: Rund 70 Mio. produzierte Verpackungen verlassen die Produktionshalle im Jahr. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich migrationsfreie Farben des Herstellers Epple. Die Druckmaschine, die zum Einsatz kommt, ist eine KBA VL 77. Sechs Farben und Lack bei einem maximalen Bogenformat von 1.020 x 1.420 mm sind hier möglich. Es können Materialien mit einem Flächengewicht von 300 bis 850g/m² verarbeitet werden. Die Laufleistung beträgt maximal 6.500 Bogen/h. Besonderheit: Die Druckeinheit ist an eine Osmoseanlage angeschlossen, der Druck ist zu 100 Prozent alkolholfrei.

Stanzen mit der Expertcut
Gestanzt wird in Stetten mit einer Bobst Expertcut 145 PER, Baujahr 2010, mit einem maximalen Bogenformat von 1.050 x 1.450 mm (verarbeitbare Materialien: 300 bis 850g/m² Flächengewicht, Laufleistung: max. 7.500 Bogen/h, Besonderheit: Power Register/Kamerasystem). Mit der Bobst SP 142 ER Baujahr 1989 (max. Bogenformat: 1.020 x 1.420 mm) steht eine zweite Stanze zur Verfügung. Geklebt wird auf einer hochflexiblen Bobst Alpina 110 mit einer maximalen Arbeitsbreite von 1.100 mm (verarbeitbare Materialien: 250 - 850g/m² Flächengewicht, Wellpappe bis 1,5 mm Dicke). Neben diesen Maschinen sind noch weitere Stanz- und Klebemaschinen im Einsatz.

 

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