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Adam Broz, Braumeister und Direktor Produktion und Technik Budweiser Budvar: „Wir informierten uns am Markt genau, welche technischen Lösungen in diesem Segment unseren hohen Anforderungen Rechnung tragen. Einmal mehr entschieden wir uns für KHS."

Gegründet wurde die Brauerei Budweiser Budvar im Jahr 1895 als Tschechische Brau AG. 1896 erreichte der Bierausstoß bereits 35.000 Hektoliter. 2012 realisierte die Brauerei trotz eines in den Jahren 2008 bis 2010 deutlich rückläufigen Bierkonsums im tschechischen Markt Absatzzahlen von 1,34 Millionen Hektoliter. Die Markenfamilie Budweiser Budvar setzt sich aus Premium Lagerbier hell, Premier Select, Premium Lagerbier dunkel, hellem Schankbier und alkoholfreiem Bier zusammen. Das größte Volumen an der Produktion der Brauerei nimmt mit einem Anteil von 55 Prozent Premium Lagerbier hell ein. Es verfügt über einen Alkoholgehalt von fünf Volumenprozent und ist vor allem in Exportmärkten „das Bier der Wahl". In Tschechien selbst dagegen wird überwiegend das vergleichsweise leichtere helle Schankbier (Alkoholgehalt von vier Volumenprozent) konsumiert.

Pardal für den tschechischen Mainstream-Markt
Zu Budweiser Budvar brachte die Brauerei 2007 die Marke Pardal (auf deutsch Panter) in den Markt. Pardal gibt es als helles Lager und Schankbier. Abgesetzt werden diese Bierqualitäten ausschließlich im tschechischen Markt. Während die Marke Budweiser Budvar ganz klar im Premium-Segment angesiedelt ist und hochpreisig auftritt, gilt die Marke Pardal im Land als Mainstream-Bier und bedient das mittlere Preissegment. Des Weiteren unterscheiden sich die beiden Biermarken deutlich in ihrem Geschmack. Steht Budweiser Budvar für ein zart bis leicht bitteres Geschmackserlebnis, bietet Pardal deutlich mehr an Bittere. In den letzten Jahren entwickelte sich Pardal hervorragend. Der Anteil an der Bierproduktion liegt mittlerweile bei 15 Prozent. Pardal Echt Helles Lager konnte allein im vergangenen Jahr eine Absatzsteigerung von fast 20 Prozent auf sich verbuchen.

Deutlicher Trend hin zur Dose

Deutliche Veränderungen ergeben sich im tschechischen Markt auch in Hinblick auf die Absatzwege. Wurden im Jahr 2005 noch ca. 50 Prozent des dort distribuierten Bieres in der Gastronomie konsumiert, sind es heute gerade einmal um die 40 Prozent. Grund: Der Trend geht weg von Kneipe und Restaurant und hin zum Heimkonsum. Direkt damit verbunden ist eine Veränderung der Verpackungsstruktur. Der Keg- und Tankabsatz sinkt, Glasflaschen, Dosen und PET-Flaschen gewinnen. Bei Budweiser Budvar betrifft der Löwenanteil der Gebinde mit knapp 70 Prozent die 0,5- und 0,33 l-Glasflasche. Kegs und Tankbier liegen bei um die 25 Prozent. Verbleibende 5 Prozent betreffen die Dose. Petr Samec, Manager Public Relations Budweiser Budvar: „Es gab bei uns eine ganz klare Entwicklung weg vom Keg und hin zur Glasflasche und zur Dose." Ergänzt Broz: Bislang ließen wir unsere Dosen in Lizenz abfüllen. Durch den deutlichen Zuwachs bei Dosenbier lohnte sich nun die Investition in eine eigene Dosenlinie. Selbst bei einer Stagnation unseres Dosenabsatzes ist das immer noch rentabel." Eine Stagnation ist indes kaum zu erwarten, denn auch weltweit gewinnt Budweiser Budvar aus der Dose an immer noch größerer Beliebtheit. Vor allem junge Erwachsene zeigen sich diesem Gebinde gegenüber höchst aufgeschlossen.

Ein regelrechter Wettbewerb erfolgte vor der Vergabe der neuen Dosenlinie. Broz: „Zwar sammelten wir schon jede Menge positive Erfahrungen mit KHS-Technik und KHS-Service, dennoch wollten wir auch alle weiteren Möglichkeiten prüfen. Schließlich trafen wir die erneute Entscheidung für eine KHS-Turnkey-Linie. Entscheidend waren der besonders schonende und sauerstoff-
arme Füllprozess und die hohe Flexibilität der Linie. Für künftige Anforderungen unseres Marketings sind wir bestens gerüstet. Auch vor dem Hintergrund, dass bei Budweiser Budvar der Aspekt der Nachhaltigkeit immer weiter an Bedeutung gewinnt, ist die KHS-Lösung unserer Meinung nach genau die richtige Wahl. Energie- und materialsparende Prozesse sind hier gegeben." Mit der neuen Dosenlinie verfügt Budweiser Budvar nun über gleich vier KHS-Turnkey-Anlagen. Bei den weiteren drei Linien handelt es sich um zwei Glas-Anlagen und eine Rundläufer-Keg-Linie Innokeg Till Contikeg.

Bediener arbeiten gerne in der neuen Linie

Speziell für die Dosenlinie baute die Brauerei eine neue Halle. KHS war hier von Beginn an „mit von der Partie" und unterstützte bei Gesprächen mit dem Architekten und dem Bauunternehmen ganz genauso wie bei der Planung der Verrohrung und der Verkabelung. Broz: „Die bedienerfreundliche und optisch äußerst gelungene Gestaltung unserer neuen Dosenlinie überzeugt über alle Maßen. Das geht sogar so weit, dass es von unseren Bedienern mittlerweile als Aufwertung empfunden wird, in der neuen Linie arbeiten zu dürfen."

Leistung bis zu 21.000 Dosen/h
Die Anlage verarbeitet derzeit 0,33-l-, 0,44-l- und 0,5-l-Dosen bei einer Leistung von bis zu 21.000 Dosen/h. Direkt nach der Palettierung gelangen Dosen zum schräg liegenden Rinser, der sie während des Rinsprozesses mit Kaltwasser auf Füllerhöhe herunterfährt. Als Füllsystem ist der elektronisch gesteuerte Volumenfüller Innofill DVD im Einsatz. Er verfügt über 40 Füllstellen. Ist das Füllsystem momentan auch ausschließlich auf die Befüllung der genannten Dosenformate ausgerichtet, darf sich das in Zukunft sehr wohl ändern. Hier sind nicht nur Variationen in Hinblick auf das Fassungsvermögen der Dosen, sondern auch hinsichtlich der Dosengestaltung machbar. So lassen sich unter anderem auch die in ihrem Durchmesser im Vergleich zu klassischen Dosenformaten deutlich schmaler gestalteten sogenannten Sleek Cans bzw. Slim Cans - sollte sich das Marketing für diese Dosenvarianten entscheiden - mit dem Innofill DVD abfüllen. Nötig ist für deren zusätzliche Verarbeitung ausschließlich die Investition in neue Format- und Führungsteile, die sich gegen Bestehendes zügig austauschen lassen.

Höchste Füllgenauigkeit realisiert beim Innofill DVD die magnetische induktive Durchflussmessung. Hier spielt es keine Rolle mehr, ob Dosen, die von unterschiedlichen Herstellern geliefert wurden, exakt identisch gestaltet sind. Ist eine Abfüllmenge von 0,5 Litern programmiert, befinden sich auch 0,5 Liter in den vom Innofill befüllten Dosen. Ebenfalls äußerst vorteilhaft: Bei dem Verfahren der volumetrischen Durchflussmessung gelangen keine mechanischen Teile in direkte Berührung mit dem abzufüllenden Produkt. Ein weiterer Aspekt mikrobiologischer Sicherheit liegt in der Membran-Abdichttechnik der elektropneumatisch gesteuerten Füllventile. Beste hygienische Voraussetzungen und vor allem eine lange Lebensdauer sind durch Dosenführungsteile aus Edelstahl gewährleistet.

Der eigentliche Füllvorgang beginnt im Innofill DVD nach Anbringen, Abdichten, Spülen und Vorspannen der Dose. Die Spülung der Dose mit CO2 ist wesentlich, um einer sauerstoffarmen Abfüllung von Bier gerecht zu werden. Nach abgeschlossener CO2-Spülung und dem Prozess des Vorspannens öffnet sich das Flüssigkeitsventil. Gesteuert werden sowohl Flüssigkeitsventil als auch Gaswege über pneumatische Zylinder. Der Füllvorgang erfolgt unter Druck. Ist die Füllung beendet, wird vorhandener Druck auf atmosphärischen Druck abgebaut. Gas entweicht über den Entlastungskanal. Die druckgesteuerte, schaumarme Entlastung findet statt. Broz: „Dieses Füllsystem realisiert den von uns gewünschten besonders sauerstoffarmen Füllprozess. Das ist für uns von allergrößter Bedeutung, gibt es uns doch die Sicherheit, dass unsere hohe Bierqualität in der Dose perfekt erhalten bleibt."

Ultra-Clean-Einhausung gewährleistet höchte mikrobiologische Sicherheit
Um höchste mikrobiologische Sicherheit während der Abfüllung zu gewährleisten, ist der Füller-Verschließer-Block bei der Brauerei Budweiser Budvar in einem Ultra-Clean-Raum positioniert. Ein Teil des Deckenbereiches ist hier mit Filtereinheiten ausgestattet, die Hallenluft reinigen. Bei leichtem Überdruck besteht eine permanente Luftströmung vom Deckenbereich zum Boden. Die Vorteile: Der Bereich der offen transportierten Dosen wird stets mit frisch filtrierter Luft versorgt und das Eindringen unfiltrierter Hallenluft ist unterbunden. Broz: „Mikrobiologische Risiken entstehen durch dieses Konzept erst gar nicht. Das beruhigt enorm."

Auf Füll- und Verschließvorgang folgt die Füllhöhenkontrolle, die von der Inspektionseinheit Innocheck FHC durchgeführt wird. Ein Dosentrockner sorgt für die Abtrocknung von eventuell kondensiertem Wasser auf den Dosen.

Nächste Station innerhalb der Linie ist der Shrinkpacker Innopack Kisters SP 040 Basic. Er verpackt Dosen wahlweise in 4er-, 6er-, 8er- und 12er-Formationen in Folie und nimmt im Anschluss daran die Schrumpfung vor. Die Gruppierung der in die Maschine geführten Dosen geschieht durch eine kontinuierlich arbeitende, servoangetriebene Abteileinheit. Eine schonende Behandlung durch speziell an die jeweilige Dosenform angepasste Gruppierwerkzeuge ist gegeben. Diese sind durch einen Schnellwechselmechanismus im Bedarfsfall zügig austauschbar. Eine Formatumstellung in Maschinenlaufrichtung geschieht vollautomatisch per Formatanwahl am Bedienpult. Bei dem Innopack SP 040 Basic für die Brauerei Budweiser Budvar kommt ein neu entwickeltes KHS-
Schrumpftunnelkonzept zum Tragen. Dessen Hauptvorteil liegt in einem gegenüber der Vorgängergeneration nochmals verbesserten Strömungsführung, für das die Heizkammeroptimierung sowie besonders effektiv arbeitende Ventilatoren sorgen. Vergleichsweise ermöglicht dies eine bis zu 15 prozentige Energieeinsparung. Um für jede einzelne zu verarbeitende Schrumpfverpackung das bestmögliche Schrumpfergebnis zu erhalten, setzt KHS auf variabel einstellbare Heißluftdüsen. Die perfekte Positionierung der Düsen für das jeweilige Verpackungsformat geschieht manuell mittels Spindelverstellung bei digitaler Positionsanzeige.

Dem Shrinkpacker nachgeschaltet: der Handle-Applicator Innopack CSM. Seine Aufgabe besteht darin, 8er- und 12er-Shrinkpackungen mit Kunststoff-Griffen zu versehen, um dem Konsumenten am Point of Sale den gewünschten Tragekomfort zu bieten.

Innerhalb des Traypackers Innopack Kisters TP 035 Basic werden schließlich Shrinkpack-Formationen erzeugt, die jeweils 24 Dosen enthalten. Von einem seitlich angeordneten Zuschnittmagazin aus gelangen einzelne Kartons mittels Saugeinheit derart exakt in eine Mitnehmerkette, dass sie zeitgleich mit den gebildeten Produktgruppen zusammentreffen. Die bei der Herstellung von Tray-Verpackungen folgende präzise und enge Faltung der Zuschnitte um die Produktgruppen herum, sichert die hohe Verpackungsstabilität. Eine exakte und effiziente Heißleim-Applikation geschieht durch geschwindigkeitsabhängige Düsenansteuerung. Automatische Andrückvorrichtungen sorgen dafür, dass auch bei einem eventuellen Maschinenstillstand keine offenen Tray-Verpackungen vorkommen.

Die Palettierung der Tray-Verpackungen übernimmt der Säulenroboter Innopal PBL1N1, ausgestattet mit niedrigem Gebindezulauf. Besonderheit dieses Palettiersystems mit Niveauausgleich ist eine Verlängerung des Schichtenschiebers in Richtung Vollgut-Transporteur. Der Schichtenschieber übernimmt gleichzeitig den Aufgabenbereich eines Reihenschiebers und managt somit Lagenbildung und Palettierung in einem.

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Unternehmen

KHS GmbH

Juchostr. 20
44143 Dortmund
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