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Der Roboterhersteller schließt bei den Delta-Robotern die Lücke zwischen dem kleinen M-1iA und dem größeren M-3iA. Der neue Roboter M-2iA arbeitet mit einer Traglast von bis zu 3 kg. Angesichts der technischen Daten soll der Delta-Roboter in der am dichtesten besetzten Traglast-Klasse eine führende Rolle spielen. „Dieses Marktsegment steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Wir sehen für uns noch viel Potenzial", sagt Matthias Fritz, Technischer Leiter bei Fanuc Robotics Deutschland. So sei der M-3iA seit seiner Markteinführung vor zwei Jahren sehr erfolgreich gewesen. „Diese Marktposition wollen wir mit dem M-2iA ausbauen."

Wie bei allen Präsentationen von Delta-Robotern des Herstellers gibt es auch den M-2iA von Anfang an in zwei Varianten mit unterschiedlich großen Arbeitsbereichen. Der M-2iA/3S deckt einen Arbeitsraum mit einem Durchmesser von 800 mm und einer Höhe von 300 mm ab. Am Rand des Arbeitsbereichs sind es bauartbedingt 100 mm weniger. Bei der Langarmversion M-2iA/3SL kommt der Roboter auf einen Arbeitsraum mit 1.130 mm Durch-
messer und einer Arbeitshöhe im Kernbereich von 400 mm. An diesen Arbeitsbereich schließt nahtlos der bereits bewährte M-3iA an, der in der Standardversion mit 3 kg Traglast beginnt und in der Ausführung als M-3iA/12H jetzt mit 12 kg Traglast die Baureihe nach oben ergänzt.

Gut geeignet ist der M-2iA für die Lebensmittelindustrie, denn er ist schnell (0,27 s für einen Zyklus 25 mm/305 mm/25 mm) und gut zu reinigen. Die Schutzart IP69K lässt eine Druckreinigung mit bis zu 80° C heißem Wasser zu. Die für das Herstellereigene Vision-
system iRVision notwendige Hardware ist standardmäßig in die Steuerung integriert. Da gerade bei Pick-and-Place-Aufgaben die Bildverarbeitung einer prozesssicheren Erkennung dient und damit erst wirklich kurze Pick-Zyklen erlaubt, ist das System eine Erleichterung, die sich im Einsatz täglich auszahlt.

Strategisch verstärkter Vertrieb

Nicht nur wegen des neuen Delta-Roboters M-2iA ist die Prognose des Unternehmens für das neue Geschäftsjahr von Optimismus geprägt. Geschäftsführer Olaf Kramm begründet dies mit dem personell und strategisch verstärkten Vertrieb sowie der Innovationskraft des Unternehmens. So bringt das Unternehmen derzeit in kurzer Folge neben dem M-2iA neue Baureihen wie den R-1000iA, den Arc Mate 0iA und weiterentwickelte Modelle, wie den LR Mate 200iD, auf den Markt. Erst im Dezember 2012 war Fanuc von Thomson Reuters - nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von Wirtschaftsinformationen - als „Top 100 Global Innovator" gelistet worden. Und schon im Oktober 2012 hatte das Magazin Forbes Fanuc zu den 50 weltweit innovativsten Unternehmen (43. Platz) gezählt.

Deutlich verstärkt hatte die deutsche Niederlassung zuletzt die Vertriebsgebiete Nordost/Nordwest und Österreich. Kramm: „Unsere Strategie ist aufgegangen. Der personelle Ausbau trägt Früchte." Das Wachstum in diesen Regionen sei überproportional und es sehe ganz nach einer Fortsetzung dieser Erfolgs-
geschichte aus, so Kramm. Außerdem konnten eine ganze Reihe neuer Systempartner gewonnen werden. Weitere Partnerschaften mit Systemintegratoren stehen vor dem Abschluss.

„Eine der wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten wird es sein, die unterschiedlichen Vertriebsaktivitäten und Strategien in den drei Divisionen zusammenzuführen", steckt Olaf Kramm die nächsten Ziele ab. Bereits jetzt seien gemeinsame Vertriebsziele formuliert und auf europäischer Ebene zentrale Bereiche wie HR, Finanzen, Logistik und Marketing unter einem Dach organisiert. Nach wie vor bestehen die unterschiedlichen Fanuc-Gesellschaften in Deutschland. „Wir haben allerdings jetzt schon Strukturen geschaffen, Kunden und Integratoren gegenüber als ein Unternehmen und Partner in allen Fragen der Fabrikautomation aufzutreten", sagt Kramm.

 

Für Sie entscheidend

Technische Details

  • Traglast bis zu 3 Kilogramm
  • Zykluszeiten von bis zu 222 Picks pro Minute
  • Der M-2iA/3S deckt einen Arbeitsraum mit einem Durchmesser von 800 mm und einer Höhe von 300 mm ab.
  • Die Langarmversion M-2iA/3SL hat einen Arbeitsraum von 1.130 mm Durchmesser und eine Arbeitshöhe im Kernbereich von 400 mm.
  • Schutzart IP69K
  • Visionsystem ist standardmäßig in die Steuerung integriert.

 


Fragen an Matthias Fritz,
Technischer Leiter Fanuc Robotics Deutschland

Der neue Delta-Roboter M-2iA ist von seiner Traglast-Klasse her ideal für Verpackungsanwendungen geeignet. Wie hebt sich der neue Roboter von bereits bestehenden Lösungen für die Verpackungsindustrie im Markt ab?
Delta-Roboter sind von der Kinematik her gut vergleichbar. Der Arbeitsbereich ist immer rund und an den Seiten abgeflacht. Bei den Pick-Raten beginnen dann die Unterschiede. Da schneidet der M-2iA mit 222 Picks pro Minute spitzenmäßig ab, wobei man im Vergleich immer darauf schauen sollte, mit welcher Traglast diese Pick-Raten tatsächlich erzielt werden. Unser großes Plus ist die integrierte Bildverarbeitung iRVision. Delta-Roboter werden überwiegend mit Visionsystem ausgeliefert. Dennoch hat Fanuc als bislang einziger Roboterhersteller ein eigenes, vollständig in die Robotersteuerung integriertes Bildverarbeitungssystem im Programm. Systemintegratoren schätzen dies, weil sie keinen Aufwand an den Schnittstellen treiben müssen. Und bei Anwendern ist die Kombination beliebt, weil sie im Betriebsalltag auch nur einen Ansprechpartner haben, der After-Sales-Service aus einer Hand anbietet. Dass wir äußerst zuverlässige Roboter bauen, wird auch der M-2iA unter Beweis stellen.

Warum steigt Fanuc erst jetzt in diese Traglast-Klasse ein?
Weil wir Schwerpunkte zunächst in anderen Anwendungs-
bereichen gesetzt haben. Denken Sie nur an den neuen LR Mate 200iD, unserer außerhalb der Automobilindustrie erfolgreichsten Baureihe überhaupt – übrigens auch mit vielen Applikationen in der Lebensmittel- und der Verpackungsindustrie. Und man muss ja nicht immer der erste Anbieter auf dem Markt sein. Wir sind lieber der erfolgreichste Anbieter. In der Tat haben viele unserer Systemintegratoren auf den M-2iA gewartet, nachdem wir seit Jahren erfolgreich mit dem kleinen 0,5 kg-Delta (M-1iA) und dem bis zu 12 kg Traglast arbeitenden M-3iA auf dem Markt sind.

Wie gut lässt sich der neue Delta-Roboter in eine Verpackungslinie integrieren?
Einfach und prima. Der Roboter lässt sich gut in eine Verpackungslinie integrieren. Unsere Systempartner sind da bestens aufgestellt. Aber es gibt ja auch technische Gründe, welche die Integration einfach machen. So arbeiten Delta-Roboter sehr häufig an laufenden Transportbändern. Mit unserer Line-Tracking-Software lässt sich das Band optimal mit dem Roboter synchronisieren, nicht zuletzt weil es keine Abstimmungsprobleme mit unserer integrierten Bildverarbeitung gibt. Wie gut die Integration des Roboters in eine Linie gelingt, hängt letztlich vom Know-how der Systemintegratoren ab. Gute und geeignete Roboter bekommen sie von uns.

Speziell für Pick-and-Place-Anwendungen: Was sind die zukünftigen Herausforderungen in der Verpackungsindustrie?
Da lassen sich die Anforderungen der Vergangenheit in vielen Punkten fortschreiben. Dabei geht es immer nur darum, Pickleistungen wirtschaftlich zu erbringen. Das erfordert schnelle Roboter, und das erfordert flexible Konzepte. Rein mechanische Lösungen sind gut bei „Monokulturen“ in hohen Stückzahlen. Flexibilität bringen wir über mechatronische Ansätze, Bildverarbeitung und intelligente Software in eine Anlage. Hinzu kommt, dass ein Paket wie „Fanuc Remote Diagnostics“ bei den weltweiten Aktivitäten der hiesigen Maschinen- und Anlagenbauer immer wichtiger wird. Die Scheu vor solchen Onlinehilfen gehört überwiegend der Vergangenheit an.

Wie begegnet Fanuc diesen Anforderungen?

Wir beobachten den Markt gemeinsam mit unseren Kunden und stellen entsprechende Lösungen zur Verfügung. Den Satz hören Sie vermutlich von anderen Herstellern auch. Aber wir treiben die Entwicklung eben aktiv voran. Das beginnt mit vielen Features unserer neuen Steuerung, bei der sich unter anderem Bewegungsprofile von Robotern direkt über das Handbediengerät untersuchen lassen. Wir bauen unser Angebot in der Bildverarbeitung aus. Wir bringen Ausstattungsvarianten zur Rückgewinnung von Bremsenergie bei Robotern auf den Markt. Die Entwicklung auf der technischen Seite ergänzen wir mit kundenspezifischen Service-, Schulungs- und After-Sales-Service-Paketen. Und wir intensivieren die Zusammenarbeit der einzelnen Fanuc-Divisions, sodass wir noch mehr Fabrikautomation aus einer Hand anbieten können als bisher.

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