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Produktpiraterie ist aktuell im Bereich Pharma ein immer gravierenderes Problem. Neben dem Vertrauensverlust, der bei Kunden entstehen kann, wenn sie das falsche Medikament verkauft bekommen, drohen auch gesundheitliche Schäden, die durch ein gefälschtes Produkt verursacht werden. Um der eigenen Marke nicht zu schaden und zugleich vor allem auch einen Schutz des Verbrauchers sicherstellen zu können, gibt es heute viele Möglichkeiten, den Fälschern Paroli zu bieten. Die verbindliche Umsetzung der Thematik regelt dabei die neue Richtlinie 2011/62/EU der Europäischen Union zum Fälschungsschutz. Ab 2016 müssen alle verschreibungspflichtigen Arzneimittel mit einem Sicherheitsmerkmal versehen werden, welches Großhändlern und Apotheken die Echtheitsprüfung des Produktes ermöglicht. Das Sicherheitsmerkmal soll vor allem eine Rückverfolgbarkeit der Verpackung entlang der kompletten Supply Chain sicherstellen. Eine Versiegelung der Verpackung in Form eines Originalitäts-
verschlusses komplettiert die Anforderungen der Richtlinie.

Securpharm, ein Zusammenschluss aus Apotheker- und Pharmaverbänden, entwickelt ein Konzept zur Umsetzung der Verifizierungsvorschriften und legt dabei den Schwerpunkt auf eine praktikable Lösung. Laut Securpharm ist die randomisierte und individuell je Packung vergebene Seriennummer sowohl sicher, als auch praxisnah. Der Datenträger soll in Form eines Data-Matrix-
Codes nach ISO/IEC 16022 aufgedruckt werden. Dieser beinhaltet die deutsche Pharmazentralnummer (PZN), welche in die Pharmacy Product Number (PPN) oder die National Trade Item Number (NTIN) integriert ist. Zusätzlich sind die Chargenbezeich-
nung, das Verfallsdatum und die Seriennummer im Code verarbeitet. Jede Packung ist dadurch mit einer weltweit eindeutigen Produkt- und Seriennummer gekennzeichnet. Das Pilotprojekt der Securpharm-Initiative läuft bereits sehr erfolgreich, beteiligt sind 280 Apotheken und 24 Pharmaunternehmen in ganz Deutschland.

Über EU-Grenzen hinweg: China Code bald verbindlich

Auch über die Grenzen der Europäischen Union hinaus gewinnt der Fälschungsschutz zunehmend an Bedeutung. In China ist spätestens ab dem Jahr 2015 das Aufbringen eines 1D-Barcodes, des so genannten ESC-Codes, erforderlich. Die Echtheitsprüfung erfolgt bei dieser Form der Codierung durch den Endkunden selbst. Seit letztem Jahr druckt die August Faller KG den spezifizierten 128C Strichcode, bestehend aus 20 Ziffern, mit einer eigenen Anlage auf verschiedenste Faltschachteln. Eine Erweiterung folgte direkt im Herbst 2012, um der steigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Faller kann hierbei mit einer schnellen Aufbringung der Codes, bei einer zugleich hohen Qualität des Druckbildes, punkten. Eine doppelte Kontrolle sorgt für ein sicheres Produktionsergebnis: Einer Inline-Prüfung durch ein Kamerasystem schließt sich die Prüfung gemäß ANSI/ISO Norm mit einem Verifizierungssystem an. Besonders flexibel: Nicht nur die chinesischen, sondern die Anforderungen verschiedenster Länder an die serielle Codierung können bei Faller umgesetzt werden. Selbstverständlich bietet die Anlage neben der Pharma-Serialisierung auch die Möglichkeit variable Daten aller Art aufzubringen, wie etwa Gewinnspielcodes.

Die Codieranlage, mit der die August Faller KG arbeitet, besteht aus einem UV-Inkjet-Drucker mit einer Auflösung von 360 dpi und umweltfreundlicher LED-Trocknertechnologie. Codierung, Serialisierung und Verifizierung sowie der Druckvorgang an sich laufen über diese Maschine. Eine Nullfehlerrate garantiert die kamerabasierte Authentifizierung. Sie ermöglicht das Ausschleusen von Codes, die nicht dem geforderten Grading entsprechen. Die Prüfung der Druckqualität erfolgt nach ANSI/ISO Norm, vorgeschrieben für den China Code ist mindestens Grading C. Eine hohe Flexibilität im Wechsel der Druckdaten zeichnen die Faller Anlage aus. Aufgebracht werden können variable Daten in Klarschrift, als 1D-Barcode sowie auch als 2D-Datamatrixcode. Die Anlage verarbeitet Grammaturen von 230 bis 600 Gramm, die Breite des Codierfeldes kann dabei bis zu 70 mm betragen. Die Besonderheit: Durch den Einsatz des UV-Drucksystems besteht quasi eine Unabhängigkeit von der Materialqualität. Alle gängigen Macharten von Faltschachteln sind bedruckbar. Flexibilität ist auch in der Positionierung selbstverständlich: Der Code kann auf die Faltschachtel an jeder gewünschten Position gedruckt werden. Und dabei kommt es nicht auf die Menge an: Faller bedruckt sowohl Klein- als auch Großserien.

Datenhandling dank eigenem System
sehr sicher

Ein eigens dafür entwickeltes System dient bei Faller der internen Verwaltung von Codenummern. Darüber erfolgt die Zuordnung der richtigen Anzahl benötigter Nummern zu den einzelnen Produktionsaufträgen. Faller kann deshalb garantieren, dass jede Nummer nur ein einziges Mal vorkommt. Weiterhin verwaltet das System alle Reports. Eine Schnittstellenfunktion ermöglicht den automatischen Datentransfer mit dem Kundenserver. Nach dem Übersenden einer Codenummern-Anfrage übertragen sich die bereitgestellten Nummernfolgen und können unmittelbar weiter verarbeitet werden. Alle Transferdaten dokumentiert ein entsprechendes Protokoll.

Eine hohe Flexibilität ist bei Faller wichtig: Wenn Kunden hier Faltschachteln individuell mit variablen Daten bedrucken lassen, reduzieren sie dadurch spürbar den eigenen Aufwand. Die Auslagerung eines ganzen Prozessschritts, stellt eine Kosten- und Zeitersparnis dar, die viele Pharmakunden der August Faller KG bereits zu schätzen wissen.

Sicherheit zum Aufkleben: Serialisierung
auch auf Etiketten möglich

Serialisiert werden bei Faller neben den Faltschachteln selbst auch Etiketten. Entweder via Thermo-Transferdruck oder im Digitaldruck. Während sich ersteres Verfahren besonders etwa für das Belgienetikett oder das entsprechende Etikett für Frankreich eignet, zeichnet sich der Digitaldruck durch Mehrfarbigkeit und eine hohe Bildqualität aus. Weitere Optionen ergeben sich aus der seriellen oder randomisierten Codierung und Nummerierung. Zusätzlich ist eine Personalisierung der Etiketten möglich. Beide Druckvarianten durchlaufen eine Bildendkontrolle und schlussendlich werden alle Produktionsschritte geprüft und validiert.

Für Sie entscheidend

Über die August Faller KG

Die August Faller KG ist einer der führenden Hersteller und Systemlieferant für pharmazeutische Sekundärpackmittel wie Faltschachteln, Packungsbeilagen, Etiketten und Kombiprodukte. Mit einer Produktionskapazität von 1,6 Mrd. Faltschachteln, 1,6 Mrd. Packungsbeilagen und 900 Mio. Etiketten erzielte die August Faller KG 2012 einen Umsatz von 100,6 Mio. Euro. Am Firmensitz in Waldkirch sowie an den Standorten Binzen, Großbeeren, Schopfheim und bei A.C. Schmidt in Kopenhagen arbeiten heute insgesamt rund 950 Mitarbeiter.

 

 

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Unternehmen

August Faller GmbH & Co. KG

Freiburger Str. 25
79183 Waldkirch
Germany