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(Bild: Iggesund)

Der neue Laugenkessel im Werk Iggesund, der 2012 für eine Summe von 250 Millionen Euro fertiggestellt wurde, ist eine der Grundvoraussetzungen für den Betrieb der Kartonfabrik ohne fossile Brennstoffe.
Der neue Laugenkessel im Werk Iggesund, der 2012 für eine Summe von 250 Millionen Euro fertiggestellt wurde, ist eine der Grundvoraussetzungen für den Betrieb der Kartonfabrik ohne fossile Brennstoffe. (Bild: Iggesund)

Mitte April 2014 war Iggesund Paperboard vorübergehend in der Lage, die schwedische Kartonfabrik in Iggesund ausschließlich mit biogener Energie zu betreiben und fast den gesamten benötigten Strom selbst zu erzeugen. Ein weiterer Aspekt der Vision für das Werk in Iggesund sind die Luft- und Wasseremissionen, deren Umfang so gering sein soll, dass Iggesund sich unter vergleichbaren Herstellern zu den weltweit führenden Unternehmen zählen kann. Ein zusätzliches Ziel ist die Reduzierung der Deponieabfälle aus Nebenprodukten auf ein Mindestmaß. Das Werk in Iggesund ist eine integrierte Kartonfabrik mit einer der laut Iggesund weltweit höchsten Investitionsquoten. Die Inbetriebnahme des Laugenkessels war mit etwa 250 Mio. Euro die bisher größte Investition des Werks. Dadurch konnte das Werk seine jährliche Zellstoffproduktion von 350.000 auf 420.000 Tonnen erhöhen. „In unserem Sulfatverfahren für die Zellstoffproduktion werden die Zellulosefasern separiert, die die Hälfte der Masse eines Stamms ausmachen“, erklärt Werksleiter Olov Winblad von Walter fort. „Die andere Hälfte ist das Bindemittel des Holzes, das vor allem aus einer energiereichen Substanz namens Lignin besteht. Diese verbrennen wir im Laugenkessel, wobei genügend Dampf und Strom erzeugt wird, um mehr als 90 Prozent unseres Energiebedarfs zu decken.“

Halbierung der Partikelemissionen

Eine klimaneutrale Energieversorgung ohne fossile Kohlenstoffe ist nicht der einzige Vorteil des Laugenkessels von Iggesund. Nach der Feinabstimmung des Kessels stellte sich heraus, dass sich die Partikelemissionen des Werks nochmals halbiert hatten. Die bereits vorher niedrigen Schwefelemissionen, die zur Versauerung umliegender Böden beitragen, fielen ebenfalls um mehr als 80 Prozent. Vor gut einem Jahr wurde auch die Energieversorgung der Iggesund-Kartonfabrik im englischen Workington geändert: Vom Betrieb mit fossilem Erdgas wurde auf Biomasse umgestellt. Hierzu war eine Investition in Höhe von etwa 122 Mio. Euro für einen neuen Biobrennstoffkessel erforderlich. Heute wird das Werk ausschließlich mit biogenen Brennstoffen betrieben und deckt nicht nur den eigenen Energiebedarf, sondern speist zudem klimaneutralen Strom in das britische Stromnetz ein. (mns)

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