Hochleistungs-Inkjetdruckmaschine für Spotlackierungen.

Hochleistungs-Inkjetdruckmaschine für Spotlackierungen. (Bild: Steinemann)

Die Hochleistungs-Inkjetdruckmaschine für Spotlackierungen mit einem maximalen Druckformat von 1.080 x 780 mm wurde im Laufe der vergangenen Jahre von den drei Unternehmen in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit entwickelt. Sie kombiniert praxisbewährten, soliden Maschinenbau mit einem innovativen Inkjet-Prozess für den Lackauftrag. So liefert die dmax bei einem maximalen Durchsatz bis 10.000 Bogen pro Stunde bzw. 100 m/min und einer Auflösung von 600 x 600 dpi konstant höchste Lackierqualität ohne Pinholes und Orangenhaut-Effekte. Die Basis bei gleichzeitig hoher Produktivität bilden hierfür unter anderem zwei von Schmid Rhyner entwickelte Technologien: diVar (Digital Varnishing Technology) und eine spezielle Nachbehandlung des flüssigen Lackfilms (Postprint Enhancement). Beide Technologien sind patentiert. Haptische Effekte spielen im Wettbewerb mit digitalen Medien eine Schlüsselrolle „Aus unserer Sicht ist die Veredelung von Druckerzeugnissen mit haptischen Effekten eine enorm wichtige Entwicklung. Nur so können sich Druckerzeugnisse deutlich von digitalen Medien abheben“, formulierte Ulrich Stetter, Geschäftsführer der Druckhaus Mainfranken GmbH mit Sitz in Marktheidenfeld, einen wichtigen Grund, warum sein Unternehmen in die Technologiepartnerschaft mit Schmid Rhyner und Steinemann eingestiegen ist. Die Nachfrage nach hochwertig veredelten Druckerzeugnissen nehme auf allen Seiten zu. Als wichtigster Druckpartner der flyeralarm GmbH veredele das Druckhaus Mainfranken mit der dmax unter anderem Kalender, Visiten- und Postkarten sowie eine Vielzahl anderer Druckerzeugnisse mit haptischen Lackeffekten. Gleiches gelte für Aufträge von Drittkunden, die gerne die Produktionsinfrastruktur und -kapazitäten des Druckhauses Mainfranken nutzen. Gerade auch der Kreativität von Mediendesignern und Agenturen beim Spielen mit haptischen Effekten eröffne die Lackiermaschine interessante neue Möglichkeiten. So kann die dmax mit ihren ‚überlappend’ angelegten 20 Inkjet-Druckköpfen flexibel Lackauftragsmengen zwischen 4 g/m2 und 35 g/m2 realisieren, womit sie ein sehr breites Spektrum abdeckt. „Da wir die Lacke selbst herstellen, konnten wir deren Formulierung während der Maschinenentwicklung flexibel auf den Prozess abstimmen und damit optimale Ergebnisse sicherstellen“, ergänzt Schmid Rhyner-CEO Jakob Rohner einen wichtigen Aspekt der engen Zusammenarbeit zwischen Steinemann Technology und seinem Unternehmen. Packaging und Akzidenzdruck als Zielmärkte Neben dem Akzidenzdruck ist die Verpackungsherstellung für Schmid Rhyner und Steinemann ein wichtiger Zielmarkt für ihre neue Technologie – sind doch beide Unternehmen mit ihren Produkten im globalen Faltschachtelmarkt ausgesprochen stark präsent. Mit ihrem großen Format unterstützt die neue digitale Lackiermaschine dmax gerade die Faltschachtelproduktion. Flexibilität digitaler Technologien Über die hohe Produktivität, das ausgezeichnete Lackbild und die hervorragende Kantenschärfe hinaus besteche die dmax mit den grundlegenden Vorzügen digitaler Drucktechnologien. Stetter: „Wir können kleinste Auflagen bis hin zum einzelnen Exemplar kostengünstig lackieren.“ Schließlich falle bei dem digitalen Verfahren jede Form der Druckvorlagenproduktion weg, seien bei der dmax weder Druck- und Lackplatten noch Siebe erforderlich. Die digitalen Daten werden von der Druckvorstufe übernommen, gerippt und auf die Maschine gespielt. Unmittelbar danach kann sie die Daten auf die durchlaufenden Bogen applizieren. Im Siebdruck oder auch auf Druckmaschinen waren kleine Auflagen schon wegen der Formkosten und des Zeitaufwands kaum wirtschaftlich darstellbar. Ganz anders bei der dmax: Mit ihr wird es in Zukunft möglich sein, jedes einzelne Druckerzeugnis mit Lack zu individualisieren bzw. zu personalisieren. Ein entscheidender Vorteil der Digitaltechnologie liegt ausserdem in der Möglichkeit, den Gesamtprozess von der Entwicklung bis zur Produktion umzusetzen. Aufwändige Wiederholungen von Druckversuchen aufgrund geänderter Druckformen fallen weg. Die Technologie lässt eine enorme Vielfalt von Gestaltungsmöglichkeiten zu, die sonst nur über verschiedene Lacktypen abgebildet werden können. Damit entfallen hier auch langwierige Entwicklungszyklen bei der Lackformulierung, was bei Konstruktion und Design neuer Verpackungen schlanke Prozesse erlaubt. Selbst erste Muster und Mock-ups sind mühelos darstellbar. Vor dem Hintergrund, dass auch Verpackungen immer kurzlebiger werden, sind das alles unschätzbare Vorteile. Hinzu kommt die besondere Flexibilität der dmax beim Lackauftrag: Da sich mit der neuartigen Inkjet-Technologie beim Durchlauf gleichzeitig unterschiedliche Schichtdicken/Texturen auf die Bogen auftragen lassen, kann die Maschine in einem Durchgang haptische Effekte unmittelbar neben Glanzflächen realisieren. Sowohl im Sieb- als auch im Flexodruck war das bislang nur mit großem Aufwand möglich. Das ist ebenfalls ein besonderes Feature, das nicht nur im Akzidenzdruck, sondern vor allem im Verpackungsdruck interessante neue Möglichkeiten eröffnet. Maschine aus schweizerischer Fertigung „Für uns war die zentrale Herausforderung, die innovative Lackauftragstechnologie mit unserem soliden konventionellen Maschinenbau in einer zuverlässigen und gleichzeitig sehr flexiblen Hochleistungsmaschine zu integrieren“, blickte Patrik Moser, dmax-Projektleiter im Hause Steinemann Technology, auf die vergangenen Monate zurück. So wartet die dmax mit vielen praxisbewährten Komponenten auf, die speziell auf den Prozess abgestimmt wurden. Das gilt unter anderem für den Einzelbogenanleger mit Ausrichtung (KBA-Anleger), den Bogenreinigungskalander, den hochpräzisen Vakuumbogentransport für reproduzierbare Lackierergebnisse und den Bogenabstapler. Die Bogen werden vor der Lackierstation seitlich ausgerichtet und in Laufrichtung in ihrer effektiven Position erfasst. Der Inkjet-Kopf wird entsprechend der Position des Druckbildes angesteuert. Die Lacke werden mit einem UV-Trockner gehärtet. Die Standardausführung der Maschine kann um verschiedene Optionen wie eine Bogenvorstapelung, ein redundantes Inkjet-System oder eine Bogenweiche mit Inspektionstisch erweitert werden. Die Elektronik wurde speziell für die besonderen Anforderungen dieser digitalen Lackiermaschine entwickelt. Steinemann Technology stellt die Maschine in seinem Werk in St. Gallen in der Schweiz her. Steinemann ist ein global agierendes Technologie-Unternehmen mit Hauptsitz in St. Gallen (Schweiz) sowie Niederlassungen in China, Malaysia, Brasilien, Russland und in den USA. Unter dem Namen Steinemann Technology AG bietet die Maschinenbau-Sparte der Stürm Group ein umfassendes Portfolio an innovativen Schleifsystemen für Kunden in der MDF- und Spanplattenindustrie sowie Lackiersystemen für die Veredelung von Druckerzeugnissen in aller Welt an. Steinemann exportiert 98 Prozent seiner Produkte. (mid)

Mit ihrem großen Format unterstützt die neue digitale Lackiermaschine dmax insbesondere die Faltschachtelproduktion.
Mit ihrem großen Format unterstützt die neue digitale Lackiermaschine dmax insbesondere die Faltschachtelproduktion. (Bild: Steinemann)

 

Sie möchten gerne weiterlesen?