1939 entschloss sich Hans Adalbert Müller, eine Firma für Verpackungsmaschinen zu gründen.

1939 entschloss sich Hans Adalbert Müller, eine Firma für Verpackungsmaschinen zu gründen. (Bild: Oystar Hamba)

1939 entschloss sich der Konstrukteur Hans Adalbert Müller, eine Firma zur Herstellung von Verpackungsmaschinen zu gründen. Der Name war schnell gefunden: Müllers Initialen fanden sich ebenso im Firmenkürzel wieder, wie der Gründungsort des Unternehmens: der Stadtteil „Barmen“ in Wuppertal. Nach Kriegsende begann er mit dem Bau von Tablettier-, Etikettier-, Dosier- und Anleimmaschinen für die Pharma-Industrie. Parallel dazu entwickelte das Unternehmen seine erste Butterverpackungsmaschine – mit so großem Erfolg, dass Müller fortan ausschließlich auf Maschinen für die Lebensmittel-Branche setzte.

So entstanden in den frühen 50er-Jahren die ersten Füllmaschinen von Hamba, zunächst zur Produktion von gewachsten Papiertüten für Einweg-Milchpackungen. Kurz darauf eroberten Becherfüller für Joghurt den Markt. Zudem begann Hamba mit der Herstellung sogenannter Milchstraßen für große Molkereien. Diese konnten täglich 60.000 Polyethylen-Flaschen in einem Arbeitsgang blasen, füllen und verschließen.

Das Geschäft florierte: 1969 eröffnete Hamba ein zweites Werk in Neunkirchen im Saarland. Hierhin verlegte das Unternehmen seine gesamte Produktion, während Hauptverwaltung, Ersatzteil- und Nachlieferfertigung zunächst an der Wupper blieben.

Aseptik als Wettbewerbsvorteil

Anfang der 70er-Jahre entwickelte Hamba Spezialmaschinen für keimfreie Becherverpackungen. Bis dato war es nicht möglich gewesen, lange Haltbarkeiten von Molkerei-Produkten ohne Kühlung zu gewährleisten. In der Folge nahm Hamba Maschinen in aseptischer Ausführung ins feste Produktionsprogramm auf. Neben der Nassaseptik ging das Unternehmen zur umweltfreundlicheren Trockenentkeimung mittels UVC-Strahlen über. Damit ließ sich das abgefüllte Gut um das Doppelte länger haltbar machen. Die ultraviolette Bestrahlungsmethode wurde in erster Linie bei Portionsfüllern sowie bei Schlauchbeutel-, Form-, Füll- und Verschließmaschinen eingesetzt.

Der Becherfüller BF 2400 verkaufte sich besonders gut.
Der Becherfüller BF 2400 verkaufte sich besonders gut. (Bild: Oystar Hamba)

Dazu kamen Universal-Maschinen im Baukastenprinzip. Damit wurde ein schrittweises und variables Zusammenstellen einzelner Füllstationen nach Bedarf möglich. Hamba konnte nun komplette Verpackungslinien in verschiedensten Leistungsbereichen zur Abfüllung von flüssigen und pastösen Produkten liefern. Die Dosiermengen lagen zwischen 100 und 1.000 ccm. Die Becher konnten mit Siegel-, Spindel- oder Stülpdeckeln verschlossen werden. Verkaufsschlager waren der Becherfüller „BF 2400“ und die Baukasten-Anlage „BK 10.010/10“. Letztere füllte und verschloss je Takt 20 Becher à 150 g bei einem stündlichen Ausstoß von 36.000 Stück. Keine Maschine dieser Art erreichte zu diesem Zeitpunkt solch eine Leistung.

Hamba wächst international

Im Jahr 1978 verstarb der Firmengründer Hans Adalbert Müller und sein Sohn Hans Peter übernahm die Geschäftsführung. Der jährliche Umsatz lag damals bei rund 30 Mio. DM. Hamba-Maschinen fanden sich inzwischen in 52 Ländern weltweit und produzierten unterschiedlichste Produkte – von Milch, Joghurt, Sahne und Butter über Eiscreme, Pudding, Marmelade und Mayonnaise bis hin zu Fruchtsaftgetränken.

Im Jahr 2000 löste die Firma SIG die Familienführung ab und 2007 übernahm die Oystar Group mit weltweit neun Standorten das Unternehmen. Heute sind Hamba-Maschinen in mehr als sechzig Ländern auf der Welt im Einsatz. Dabei ist das mittlerweile in Saarbrücken ansässige Unternehmen spezialisiert auf Hochleistungs-Füll- und Verschließmaschinen für flüssige und pastöse Produkte in vorgefertigte Becher aus Kunststoff oder Karton-Kunststoff-Verbunden sowie vorgefertigte Flaschen aus unterschiedlichsten Kunststoffen.

(mns)

 

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