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Vor dem Hintergrund eines stagnierenden Produktionsvolumens von 857.959 t in 2012 (0,1 % weniger als 2011) ist diese Entwicklung beim Produktionswert aus Sicht des Verbandes allerdings eher unerfreulich; dieses Wechselspiel der „Vorzeichenveränderung" ist über einen mittelfristigen Zeitverlauf aber die bekannte Regel.

Zu den Ergebnissen der im FFI zusammengeschlossenen Unternehmen berichtet Steffen Schnizer, Geschäftsführer der CD Cartondruck und neuer Sprecher des FFI-Vorstands: „Gemessen an der Gesamtbranche repräsentieren die FFI-Mitglieder nach wie vor sehr solide rund drei Viertel des Produktionswerts und zwei Drittel des Produktionsvolumens aller Faltschachtelhersteller. Wie die Detailzahlen darlegen, haben die 90 FFI-Mitgliedsunternehmen 2012 einen Produktionswert von 1,402 Milliarden Euro und eine Produktionsmenge von 566.094 Tonnen erzielt. Damit beträgt der Marktanteil des FFI an der Gesamtbranche wertmäßig unverändert 74,2 % und mengenmäßig 66,0 %.

Schnizer ergänzt: „Die ohnehin hohen Leistungsanforderungen an unsere Branche werden weiterhin wachsen." Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der an das Statistische Bundesamt (BUSTA) meldepflichtigen Faltschachtel-Unternehmen, also die Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, weiter rückläufig ist. Bei einer geschätzten Anzahl von 200 Herstellern von Faltschachteln in Deutschland zeigt die Bundesstatistik in 2012 nur noch 98 Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern. Die Konsolidierung der Faltschachtelbranche setzt sich also fort.

Die vom europäischen Dachverband European Carton Makers Association (ECMA) ermittelten nationalen Marktanteile in Europa zeigen Deutschland mit einem stabilen Anteil von 25 % als Marktführer, gefolgt von Italien sowie UK mit jeweils 14 % und Frankreich mit 12 % EU-Marktanteil. Alle anderen Länder liegen im einstelligen Prozentbereich. Dazu Schnizer: „Die starke Position der deutschen Faltschachtelindustrie in Europa ist unseres Erachtens mit darauf zurückzuführen, dass gerade von den FFI-Mitgliedsunternehmen großer Wert auf die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt wird. Gespräche und Diskussionsrunden während unserer ordentlichen Mitgliederversammlung im vergangenen Juni in Friedrichsruhe haben dies vielfach bestätigt."

„Faltschachteln können noch einmaliger und unverwechselbarer das Wertekapital einer Marke darstellen, als es bisher genutzt wird, was aufgrund der Konkurrenzsituationen in vielen Produktkategorien von erheblichem Vorteil wäre", stellt Schnizer fest und erklärt: „Unsere FFI-Mitgliedsunternehmen können mit modernen Techniken, die funktionalen und emotionalen Aspekte von Marken und Produkten durch attraktive Faltschachteln visuell und haptisch erlebbar machen. Die Wissenschaft, wie unter anderem die Zeppelin Universität in Friedrichshafen, hat dazu den Zusammenhang zwischen Verpackungsattraktivität und Kaufentscheidung mehrfach nachgewiesen. Wenn also starke Faltschachteln mit klaren Markenbildern multisensuelle Emotionen, Impulse und schnelle Reaktionen für die Kaufentscheidung auslösen," betont Schnizer, „sind sie ein integraler Bestandteil der Markenkommunikation und generieren einen erheblichen Mehrwert.

Zu einem Katalysator für den Mehrwert von Faltschachteln könnten Ergebnisse einer Studie der Organisation Werbungtreibende im Markenverband OWM und McKinsey werden, meint der Verband. Darin werde es als bedenklich angesehen, dass Vorstände oft zu wenig über die Kommunikations- und Medienstrategie ihres Unternehmens wissen. Laut dieser Studie wissen nur 15 % der Unternehmen genau, welche Erfolgsbeiträge einzelne Kommunikationskanäle leisten. Schnizer resümiert dazu zuversichtlich: „Hier haben wir mit Faltschachteln gute Voraussetzungen, um ins Gespräch zu kommen."

Der FFI stellt die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder in das Zentrum der Verbandsaktivitäten. Dabei geht es um vielfältige Maßnahmen, die übergreifende sowie fachspezifische Unternehmensbereiche der Faltschachtelhersteller betreffen. Fest etabliert haben sich die sieben FFI Ausschüsse beziehungsweise FFI Arbeitskreise: Technik, Qualitätsmanagement, Betriebswirtschaft, Personalmanagement, Einkauf, „Klein aber fein" und Junioren. Während der Ordentlichen Mitgliederversammlung berichteten Repräsentanten der Ausschüsse und Arbeitskreise über ihre Projekte.

Die Mitglieder des Vorstandes und des Beirates des FFI
Vorstandsprecher ist Steffen Schnizer, CD Kartondruck; stellvertretender Sprecher ist Ralf Lenhardt, C.P. Schmidt Verpackungs-Werk. Die weiteren Mitglieder des Vorstands sind Friedrich Bechtold, Strobel; Hans-Christian Bestehorn, rlc packaging group Leunisman; Jürgen Bichelmeier, Rack & Schuck; Dr. Michael Faller, August Faller; Rainer Kocherscheid, Kocherscheid; Harald Schulz, A&R Carton. Dem Beirat des FFI gehören an: Andreas Bader, Fr. Schiettinger; Dr. Harald Frank, Gebr. Frank; Brigitte Gebeke, Gebeke Verpackungen; Joachim Hoeltz, Chesapeake Deutschland; Dierk Schröder, Carl Edelmann; Nicole Weihe-Herms, Hannoversche Kartonagenfabrik.

Mineralölverordnung löst Probleme nicht
Der FFI hat außerdem eine Stellungnahme zum 2. Entwurf für eine deutsche „Mineralölverordnung" (22. Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung" in der Fassung vom 16. Mai 2013) vorgelegt. Der Verband vertritt dazu folgende Einschätzung: „Die deutsche Mineralölverordnung ist wegen unzureichender Analytik nicht vollziehbar. Zudem schützt sie den Verbraucher nicht vor Mineralölen in Lebensmitteln, da sie nur auf Lebensmittelverpackungen aus Recyclingpapieren und -kartons abzielt, obwohl mittlerweile zahlreiche Quellen für Mineralölkohlenwasserstoffe in Lebensmitteln bekannt sind. Mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit von Barrieren propagiert die Mineralölverordnung eine end-of-pipe-Technologie anstatt die Ursachen an den Quellen zu bekämpfen." Die vollständige Pressemitteilung des FFI mit detaillierten Einschätzungen zu der Problematik finden sie als Dokumentenanhang am Ende dieser Nachricht.

(dw)

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