Der Firmensitz von Peterstaler Mineralquellen in Bad Peterstal.

Der Firmensitz von Peterstaler Mineralquellen in Bad Peterstal. (Bild: Robatech)

Bad Peterstal im Schwarzwald ist insbesondere auch für seine bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckten Mineralquellen bekannt. Offiziell wurde die Peterstaler Mineralquellen GmbH 1926 gegründet und im Jahr 1941 um einen zweiten Produktionsstandort im nahe gelegenen Bad Rippoldsau erweitert. Die Gesellschaft stellt neben Mineralwasser auch Limonaden, Schorlen sowie Sportgetränke her und befindet sich bis heute in Familienbesitz.

Abgefüllt werden die Getränke in Glas- oder PET-Flaschen in unterschiedlichen Größen und als Einweg- oder Mehrweg-Gebinde. In der Summe befinden sich heute rund 80 verschiedene Produkte im Sortiment der Peterstaler Mineralquellen. Die in Deutschland am 1. Januar 2003 eingeführte Pfandpflicht für Einwegverpackungen hatte den Markt für Einwegflaschen aus Glas zunächst für einige Jahre zusammenbrechen lassen. In den letzten drei bis vier Jahren fand jedoch eine Art Renaissance für Mineralwasser in Glasflaschen statt. Der allgemeine Trend zu gesunder Ernährung und zu regionalen Produkten hat Glas als Getränkeverpackung wieder Auftrieb verschafft. Klassische Mineralwassermarken verzeichnen seit einigen Jahren wieder stabile Zuwächse in diesem Produktsegment. Anfang 2015 fasste die Geschäftsführung der Peterstaler Mineralquellen daher den weitreichenden Beschluss des Erwerbs einer neuen Glasabfülllinie, die am Standort Bad Peterstal installiert werden sollte. Gleichzeitig wurde auch in ein neues Logistikzentrum investiert.

Anlage aus einer Hand

Eine komplette Neubeschaffung in der Glasabfüllung war zusätzlich vorgesehen, da das bestehende Equipment am Standort Bad Rippoldsau schon spürbar in die Jahre gekommen war. So wurden diverse Maschinenbauer evaluiert und Peterstaler Mineralquellen entschied sich für KHS als Komplettanbieter, der die gesamte Anlage inklusive Transportbänder und Etikettierer aus einer Hand liefern kann. „Wir wollten wieder eine Anlage mit der Kapazität von 30.000 Flaschen pro Stunde erwerben. Die Anlage sollte deutlich weniger Energie verbrauchen, von zwei Personen bedienbar sein und auf unseren beengten Verhältnisse von 600 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss zum Stehen kommen. Sehr wichtig waren für uns kurze Rüstzeiten, denn im Durchschnitt wird die Anlage alle drei bis vier Tage auf ein anderes Format umgerüstet", fasste der technische Leiter Wolfgang Sum die Anforderungen zusammen.

Peterstaler Mineralquellen entschieden sich für eine Anlage der KHS GmbH mit Sitz in Dortmund. Als Etikettierer installierte KHS sein baukastenbasiertes System Innoket Neo. Maschinen aus dieser Baureihe können Selbstklebe-, Kaltleim-, Rollfed- und Heißleim-Etiketten mit einer Leistung von bis zu 60.000 Flaschen pro Stunde aufbringen. Auf der Bad Peterstaler Maschine werden fünf verschiedene Glasgebinde ausgestattet: 0,5-Liter-GdB-, 0,7-Liter-GdB-, 0,25-Liter-Gastro-, 0,5-Liter-Gastro- und 0,75-Liter-Gastro-Flaschen.

Gemäß der deutschen Mineralwasserverordnung dürfen Mineralwässer nur mit einer Originalitätsgarantie in den Handel gebracht werden. Dies kann durch einen Schraubverschluss mit Erstöffnungsgarantiering geschehen oder durch eine Versiegelung mittels Etikett.

Aufbringen des Hotmelts

Peterstaler Mineralquellen verwenden seit jeher eine Etikettenversiegelung und wollten auch bei dieser Lösung bleiben. Dabei verfügt das Brustetikett über eine nach oben gerichtete Lasche, die mittels eines Hotmelt-Klebepunktes auf dem Drehverschluss aufgebracht wird. Wird die Flasche geöffnet, reißt das Papieretikett zwischen Verschluss und Brust der Flasche ein und die Öffnung wird ersichtlich. Für das Aufbringen des Hotmelts auf den Verschluss greift KHS auf die Technologie der Robatech AG mit Sitz in Muri/AG zurück.

Eine Schmelzanlage Robatech Concept B5/2 schmilzt den Heißleim, der durch einen wasserfesten Heizschlauch zum Auftragskopf Speed-Star-Diamond befördert wird. Zum Einsatz kommt ein einziger Auftragskopf. „Mit dem Speed-Star werden nun im KHS-Rundlaufetikettierer zwei Heißleimpunkte auf den Deckel aufgetragen. Da die Aluminium-Schraubverschlüsse auch außen ein Gewinde haben, bestünde mit nur einem Punkt das Risiko, dass der Heißleim zufällig in ein Gewindetal aufgetragen wird. Mit zwei Leimpunkten ist gesichert, dass mindestens ein Gewindeberg getroffen wird, was zum sicheren Halt des Siegeletikettes notwendig ist", sagt Andreas Felder, Verkaufsleiter Südwest der deutschen Robatech-Niederlassung in Bad Camberg. Zusätzlich werden die Klebstoffpunkte mit einem Infrarot-Sensor auf Vorhandensein kontrolliert. Flaschen mit nicht angeklebtem Siegeletikett werden ausgesondert. „Die Auftragskontrolle geschieht durch die Steuerung Robatech AS 50 AK, die mit der der KHS-Anlagensteuerung über Ethernet verbunden ist. Dadurch kann der Kunde unsere Auftragssteuerung über den Touch von KHS steuern." Wolfgang Sum ist mit dem Klebstoff-Auftragssystem von Robatech sehr zufrieden: „Ich kannte die Sprühbeleimungstechnik von Robatech schon früher und wollte in unserer neuen Glasabfülllinie unbedingt wieder ein solches System haben. Wir waren daher begeistert, dass KHS in der Innoket Neo ein Klebstoff-Auftragssystem von Robatech bereits serienmäßig vorgeschlagen hat."

KHS integriert überwiegend Robatech-Systeme in seine Anlagen. „Unser Bedienfeld korrespondiert gut mit Lösungen von Robatech und der Signalaustausch funktioniert einwandfrei. Sofern der Kunde keinen anderen Wunsch hat, sind die Klebstoff-Auftragssysteme von Robatech unsere erste Priorität", sagt Cornelius Adolf, Produktmanager Etikettiertechnik bei KHS. Die Systeme von Robatech lassen sich auch auf bereits bestehenden Linien problemlos nachrüsten.

„Da wir nur auf einer Glasanlage abfüllen, ist die Verfügbarkeit für uns sehr wichtig", sagt Wolfgang Sum. „Die perfekte Qualität der Robatech Klebstoff-Auftragstechnik bietet uns eine hohe Sicherheit in der Produktion. Außerdem ist der Kontakt zu den Servicetechnikern von Robatech kompetent und direkt. Falls ein kleines Problem auftritt, wird es sofort gelöst. Zufrieden sind wir auch mit der Nachhaltigkeit des Systems, denn sowohl Energie als auch Klebstoffverbrauch konnten reduziert werden." Die neue Glasabfüllanlage wurde im Februar 2016 eingeweiht und läuft seither störungsfrei.

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Die Robatech Group im Profil
Die Robatech Group mit Hauptsitz im schweizerischen Muri/AG ist ein weltweit führender Anbieter von Klebstoffauftragssystemen für eine Vielzahl von Branchen. Das Produktangebot des Service- und Technologieführers für grüne Klebstoffauftrags-Lösungen umfasst Heißleim-, Kaltleim- und PUR-Lösungen. Robatech ist in über 60 Ländern vertreten und liefert seit 1975 hochwertige Steuerungen, Auftragsköpfe und Dosiersysteme, die in Sachen Geschwindigkeit, Präzision und Zuverlässigkeit unübertroffen sind.

 

 

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