Hauptanwendungsgebiet des Einstiegsmodells R 081 ist das Verpacken von medizinischen Sterilprodukten in kleineren Losgrößen oder für Testmärkte. (Bild: Multivac)
Drei große Themenkomplexe sind es, die die Branche momentan stark beschäftigen und an deren Lösung die Verpackungsspezialisten von Multivac intensiv arbeiten: Verpackungen für sensible Produkte, Kombinationspackungen sowie flexible Lösungen für kleine Serien. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Verpackungen selbst, sondern auch auf die hierfür eingesetzten Technologien, Verpackungsmaschinen und den gesamten Verpackungsprozess. Denn teure und empfindliche Produkte sollten optimal geschützt und nicht vermischt werden und die Haltbarkeit von Wirkstoffen darf nicht beeinträchtigt werden. Und darüber hinaus spielen auch Faktoren wie Effizienz, Prozesssicherheit und Wirtschaftlichkeit für die Unternehmen eine wichtige Rolle.
Verpacken von sensiblen Produkten
Empfindliche Produkte wie Autoinjektoren oder vorgefüllte Spritzen erfordern eine komplexe Ausformung der Kavität, da die Form der Packung genau der Produktform entsprechen muss, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Dieser erstreckt sich in Abhängigkeit der Produktart zwar hauptsächlich auf den Schutz vor mechanischen Einwirkungen und Beschädigungen sowie äußeren Einflüssen wie Temperatur und UV-Licht, umfasst unter Umständen jedoch auch den Schutz vor Aktivierung. Um die Haltbarkeit eines Wirkstoffes nicht zu beeinträchtigen, ist oftmals das Verpacken mit reduziertem Sauerstoffgehalt, also unter Schutzatmosphäre, das Mittel der Wahl. Weitere Merkmale: Die Packung sollte die Wertigkeit des Produktes unterstreichen, insbesondere dann, wenn es sich um teure Produkte handelt. Häufig sind zudem aufgrund der besonderen Form eines Produktes hohe Ziehtiefen bei der Herstellung der Packungen nötig.
Kombinationspackungen
Bei Kombinationspackungen sind die Anforderungen an das Verpackungsdesign und den Verpackungsprozess sehr komplex. Hierbei handelt es sich um Verpackungen, die mehrere, unter Umständen auch sensible Produkte wirkungsvoll schützen müssen. Sie enthalten oftmals sowohl sterile Medizingüter als auch Pharmazeutika – und darüber hinaus auch Booklets beziehungsweise Beipackzettel mit wichtigen Angaben unter anderem zur Handhabung und zu Inhaltsstoffen. Ein gängiges Beispiel ist eine Kombinationspackung mit Spritze, Nadel und gefülltem Vial. Solche Devices mit aktiven (Pharma-)Produkten erfordern natürlich einen besonders hohen Schutz. Die Packungsformen, die hier zum Einsatz kommen, gewährleisten, dass die Produkte auch während des Transportes nicht verrutschen und sich in der Packung auch nicht aktivieren können. Gleichzeitig muss die Handhabung einfach sein – sowohl beim Öffnen der Packung als auch bei der Entnahme der Produkte aus der Packung. Manchmal übernimmt die Packung auch eine weitere Funktion – so kann beispielsweise das Tray als Behälter für das Anmischen von Wirkstoffen genutzt werden.
Flexible Lösungen für kleine Serien
Verpackungslösungen mit hoher Flexibilität empfehlen sich für das Verpacken kleiner Serien. Handelt es sich um Systeme, die schnell und einfach umgerüstet werden können, lassen sich auch häufige Chargenwechsel in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand, also effizient und wirtschaftlich, durchführen. Sind die Systeme zudem einfach erweiterbar, wachsen sie auch mit den Anforderungen im Unternehmen.
Für all diese Anforderungen hat Multivac ein umfassendes Portfolio an geeigneten Lösungen entwickelt: Flexible Tiefziehverpackungsmaschinen und Traysealer mit Carrier-Systemen sowie kompakte Verpackungsmaschinen für das automatische und halbautomatische Verpacken, wie beispielsweise die Tiefziehverpackungsmaschine R 081, der Traysealer T 260 sowie die Kammermaschine C 300 TC. Diese drei Modelle wurden neben einer vollautomatisierten Verpackungsmaschine für das Verpacken von Spritzen auf der interpack 2017 in Düsseldorf vorgestellt.
Kompakte Verpackungsmaschinen für automatisches und halbautomatisches Verpacken
Hauptanwendungsgebiet des Einstiegsmodells R 081 ist das Verpacken von medizinischen Sterilprodukten in kleineren Losgrößen oder für Testmärkte. Mit einer Länge von circa drei Metern ist sie auch in räumlich beengten Umgebungen ideal einsetzbar. Die Maschine zeichnet sich durch Prozesssicherheit, Reinraumtauglichkeit, sichere Bedienbarkeit und eine hohe Flexibilität aus. Sie kann bei einer maximalen Leistung von 15 Takten pro Minute Hart- und Weichfolien ebenso wie Tyvek und papierbasierte Verpackungsmaterialien mit einer Gesamt-Foliendicke von bis zu 400 µm verarbeiten. Die R 081 ist mit Evakuier- und Begasungseinrichtungen ausstattbar und lässt sich somit für das Herstellen von Vakuumpackungen wie auch von Packungen mit modifizierter Atmosphäre und reduziertem Restsauerstoffgehalt einsetzen.
Der mobile und daher flexibel einsetzbare Traysealer T 260 kann für die Herstellung von MAP- und EMAP-Packungen sowie die Herstellung von Vakuum-Skinverpackungen, die zunehmend in der Medizingüterindustrie zum Einsatz kommen, genutzt werden. Mit einem kontrollierten Siegeldruck und der genauen Temperaturregelung bietet das kompakte Modell eine maximale Prozesssicherheit. Der T 260 ist für die Verarbeitung eines breiten Spektrums an Trays ausgelegt und wird aufgrund seiner GMP-gerechten Edelstahl-Konstruktion allen Anforderungen der Medizin- und Pharmaindustrie hinsichtlich Reinraumtauglichkeit und Reinigbarkeit gerecht.
Für das Verpacken von größeren medizinischen Sterilgütern in kleinen bis mittleren Chargen ist die Kammermaschine C 300 TC eine gute Wahl. Ihre Siegelschiene ist temperaturgeregelt und permanent beheizt, wodurch die Prozesse kalibrier- und validierbar werden. Wie alle Maschinen der TC-Serie ist diese Vakuummaschine reinraumtauglich und dank ihres fahrbaren Gestells mobil einsetzbar. Die C 300 TC ist einfach zu bedienen, zu reinigen und zu warten. Der Evakuier- und Begasungsprozess erfolgt druckgesteuert und garantiert damit eine reproduzierbare Verpackungsqualität.
