Wenn die Anuga Foodtec am 20. März 2018 ihre Tore in Köln öffnet, spielt das Thema Produktsicherheit eine dominierende Rolle auf der Messe.

Wenn die Anuga Foodtec am 20. März 2018 ihre Tore in Köln öffnet, spielt das Thema Produktsicherheit eine dominierende Rolle auf der Messe. (Bild: Kölnmesse)

Ob Fleisch, Fisch und Geflügel oder Obst und Gemüse: Eine Schutzgasatmosphäre (Modified Atmosphere) zählt zu den effektiven Methoden, um frische Lebensmittel schonend und sicher zu verpacken. Eine Verpackung, in Betreiber die normale Umgebungsluft durch eine optimierte Atmosphäre aus Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff und Argon ersetzen, schützt das Produkt zuverlässig und verlängert die Haltbarkeit im Kühlregal – vorausgesetzt sie wird nicht durch Produkteinschluss in der Siegelnaht beschädigt und weist keine Undichtigkeiten auf. Treten Lecks in den Siegelnähten oder im Packstoff auf, durch die Schutzgase entweichen und Feuchtigkeit eindringen kann, sind Qualitätsbeeinträchtigungen und frühzeitiger Verderb absehbar. Mit dem passenden Equipment lassen sich fehlerhafte Produkte nach dem Verpackungsprozedere aber frühzeitig erkennen und ausschleusen.

Dichtheitsprüfung leichtgemacht

Zu finden sind auf der Anuga Foodtec Inline- und Offline-Dichtigkeitsprüfsysteme für Einzelpackungen und ganze Transportverpackungen. Das Spektrum reicht von Stichprobentests im Wasserbad über visuelle Inline-Prüfungen bis hin zu gasbasierten Technologien, die eine undichte Verpackung erkennen. Eine Option, MAP-Verpackungen einer Dichtigkeitsprüfung zu unterziehen, basiert auf der Erzeugung eines Vakuums und dem Einsatz von Kohlendioxid als Prüfgas. Die Prüfung erfolgt, indem die Schutzgaspackungen nach dem Verpackungsprozess eine Messkammer durchlaufen. Bei Undichtigkeiten entweicht das Gas, das in der Kammer verbauter Sensoren detektieren können.

Integriert in die Verpackungslinie spüren die modernen echtzeitfähigen Systeme auch kleinste Leckagen und Mikrolecks auf – und das bei Geschwindigkeiten von 120 und mehr Verpackungen pro Minute. Gerade bei großen Chargen von MAP-verpackten Fresh Cut-Produkten stellt dies eine wirtschaftliche Lösung dar, da sich die Prüfgase entweder dem Schutzgas zusetzen lassen oder bereits in der Schutzatmosphäre enthalten sind.

Röntgeninspektion durchleuchtet alles

Genauso wichtig wie eine einwandfreie Verpackung ist für Hersteller, dass Lebensmittel gemäß HACCP- und IFS-Normen frei von Metall, Fremdkörpern und anderen Verunreinigungen zum Verbraucher gelangen. Sicherheit am Ende jeder Verpackungslinie ermöglichen Metalldetektoren oder Röntgenscanner, wie sie auf dem Kölner Messegelände zu finden sind. Dabei können Metalldetektoren zwarmagnetische und nicht-magnetische Metalle erkennen,  jedoch stoßen sie bei Glas, Keramik und Steine an ihre Grenzen.

Für diese Anwendungen kommen Röntgenscanner zum Einsatz. Zu den Single-Energy-Systemen am Markt gesellen sich in jüngster Zeit vermehrt Geräte, die auf der Dual-Energy-Technologie basieren. Da sie mit zwei energetisch unterschiedlichen Röntgenstrahlern gleichzeitig arbeiten, liefern die Systeme selbst von ungleichmäßig geformten und gefrorenen Produkten detailreiche Bilder. Sie unterscheiden Materialien anhand ihrer chemischen Zusammensetzung und spüren bis zu 0,3 mm kleine Splitter aus Metall und Kunststoff sowie Flachglas oder Knochen auf. Ihre Stärken spielen sie bei in der Verpackung überlappende Fleischprodukte sowie Mischungen mit Zutaten stark abweichender Dichte aus, wie sie für abgefüllte Salatmischungen und Müslis typisch sind.

Wägetechnik für lückenlose Kontrolle

Mit Technologien für die Röntgeninspektion und Dichtheitsprüfung bekommen Hersteller das richtige Instrumentarium an die Hand, um die Integrität ihrer Produkte zu schützen und Rückrufe zu vermeiden. Nicht weniger wichtig ist das genaue Erfassen von Gewichtswerten. Was liegt da näher als diese Kernkompetenzen zu bündeln? Die Hochleistungslinien, die auf der Anuga Foodtec in Aktion zu sehen Wägetechnik zu einem ganzheitlichen System. Während die Kontroll- und Mehrkopfwaagen das exakte Gewicht ermitteln, prüft die Leckdetektion jede einzelne Schale auf entweichendes Gas und der Röntgenscanner identifiziert mögliche Fremdkörper. So können Betreiber Packungen mit Verunreinigungen oder falschem Gewicht zuverlässig aussortieren.

Lebensmittelsicherheit im Fokus

Noch nie war es möglich, die Produktion in der Lebensmittelindustrie so engmaschig und lückenlos zu überwachen wie heute. Im Mittelpunkt der Anuga Foodtec stehen innovative Technologien für die Qualitätskontrolle. Und das nicht nur an den Ständen der über 1.700 ausstellenden Unternehmen. Die Bedeutung des Themas Lebensmittelsicherheit zeigt sich auch in der Bandbreite des Eventprogramms: Fremdkörperdetektion und Dichtheitsprüfung bei MAP-Verpackungen stehen am ersten und dritten Messetag im Forum „Themen, Trends, Technologien – Das bewegt die Lebensmittelindustrie“ auf der Agenda. Immer fest im Blick der Referenten dabei: Die unterschiedlichen Prüfprinzipien und ihre Vor- und Nachteile für den Anwender.

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