Die schleswig-holsteinische Papierfabrik Feldmuehle Uetersen GmbH hat am 24. Januar 2018 beim Amtsgericht Pinneberg Insolvenzantrag gestellt.

Die schleswig-holsteinische Papierfabrik Feldmuehle Uetersen GmbH hat am 24. Januar 2018 beim Amtsgericht Pinneberg Insolvenzantrag gestellt. (Bild: Feldmuehle)

Durch die Sanierung konnten 400 und damit mehr als 95 Prozent der 420 Arbeitsplätze erhalten werden. Der Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Dr. Tjark Thies von der Hamburger Kanzlei Reimer Rechtsanwälte hatte im Mai 2018 einen Übernahmevertrag mit Kairos abgeschlossen. Diese Vereinbarung stand jedoch unter mehreren herausfordernden Bedingungen – die in dieser Woche erfüllt wurden.

„Dass diese Sanierung erfolgreich gelungen ist, ist vor allem dem Engagement, der Flexibilität und dem Entgegenkommen der Feldmuehle-Belegschaft zu verdanken“, erklärt Thies. Ende Mai 2018 hatte der Feldmuehle Betriebsrat einem zehnprozentigen Gehaltsverzicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zum 31. Dezember 2019 zugestimmt – und damit eine wesentliche Voraussetzung für eine Finanzierbarkeit der Übernahme geschaffen. „Ein derart konstruktives und verantwortungsvolles Verhalten ist auch in Insolvenzverfahren keine Selbstverständlichkeit“, kommentiert Thies. Neben der Sanierungsbeteiligung der Belegschaft habe auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ruppert Fux Landmann, Ernst & Young und der GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten maßgeblich zu der erfolgreichen Übernahme durch Kairos beigetragen.

Ausrichtung auf langfristiges Engagement

Kairos Industries ist ein Spezialist für die Übernahme und operative Begleitung von deutschen Mittelständlern in Sondersituationen, sowie von Konzernrandaktivitäten und Geschäftseinheiten mit Ertragssteigerungspotenzial. Sie wurde in der aktuellen Transaktion unterstützt durch Rechtsanwälte der Kanzlei Morrison & Foerster LLP und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Crowe Kleeberg aus München. Die Übernahme der Feldmuehle Uetersen ist auf ein langfristiges unternehmerisches Engagement ausgerichtet, die bereits Ende 2017 begonnene strategische erfolgreiche Neuausrichtung wird fortgeführt.

Das 1904 gegründete Traditionsunternehmen Feldmuehle stellt jährlich rund 250.000 t Papier her und hatte am 24. Januar 2018 beim Amtsgericht Pinneberg einen Insolvenzantrag gestellt. Die Feldmuehle-Produkte kommen weltweit überwiegend für die Herstellung klassischer Printprodukte und in der Verpackungsindustrie zum Einsatz.

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