Der PD43 ist in der Lage, über die Software Multilink alle benötigten Daten direkt aus SAP abzurufen und Etiketten einzeln on demand zu drucken, sobald die Folie produziert wurde.

Der PD43 ist in der Lage, über die Software Multilink alle benötigten Daten direkt aus SAP abzurufen und Etiketten einzeln on demand zu drucken, sobald die Folie produziert wurde. (Bild: Honeywell)

Eiketten wirken wie eine Visitenkarte: Sie informieren über Namen, Herkunft, Maße, Mengen und Funktionen eines Produkts und gehören zugleich zu den allerersten Eindrücken, die eine Ware vermittelt. Kein Wunder, dass Industrie und Handel zunehmenden Wert auf die Gestaltung der stummen Botschafter legen.

Die neuen Honeywell PD43 gelten dank ihrem Druckmechanismus aus Gusseisen als sehr langlebig und eignen sich gut für Anwendungen auf beengtem Raum.
Die neuen Honeywell PD43 gelten dank ihrem Druckmechanismus aus Gusseisen als sehr langlebig und eignen sich gut für Anwendungen auf beengtem Raum. (Bild: Honeywell)

Für den Folienhersteller Horn & Bauer waren es aber nicht nur die Äußerlichkeiten, die im Jahr 2016 zu einer Modernisierung der Etikettierprozesse führten. Das inhabergeführte Unternehmen produziert an 60 Maschinen verschiedene Losgrößen von fast 1.000 verschiedenen Produkten. In mehrstufigen Produktionsverfahren, wie Extrusion, Konfektion, Druck, Kaschierung oder Rollenschnitt, werden pro Tag rund 120 Aufträge bewältigt, die für den Versand entweder mit Verpackungsfolie oder Kartons umhüllt und mit einem PE-Etikett beklebt werden.

„Das Gestalten der im Thermotransferverfahren ausgedruckten Etiketten lief früher ausschließlich über das Textverarbeitungs-Programm Word, das auf mehreren PCs in der Produktionsvorbereitung sowie in Maschinennähe installiert war", erklärt Tina Mehrwald, IT-Anwendungsentwicklerin bei Horn & Bauer. Die Aufkleber wurden zum größten Teil von den Mitarbeitern der Produktionsvorbereitung vorgedruckt und den Kollegen an den Maschinen übergeben. Fehlende Etiketten wurden bei Bedarf direkt in der Produktionshalle nachgedruckt. In jedem Fall kamen dabei Drucker vom Typ „PD4" zum Einsatz. Deren Hersteller Intermec gehört bereits seit 2013 zu Honeywell.

Drucken „just in time"

„Die fehlende Standardisierung und die manuellen Prozesse führten im Laufe der Jahre jedoch zu rund 4.000 verschiedenen Druckvorlagen, die kaum noch verwaltet werden konnten", erklärt Mehrwald. Hinzu kam die steigende Nachfrage der Kunden nach individualisierten Etiketten mit eigenem Logo, speziellen Schriftarten und der Rückverfolgbarkeit einzelner Chargen, was schließlich einen völlig neuen Herstellungsprozess erforderte. Vor diesem Hintergrund sei im Dezember 2015 das Projekt „Neue Etikettierung" gestartet worden.

Die gesuchte Lösung sollte das einfache und professionelle Gestalten von Etiketten im eigenen Corporate Design und kundenindividuelle Anpassungen ermöglichen. Außerdem war gewünscht, dass die Etiketten in der Produktionsvorbereitung nur noch gestaltet und angelegt werden, während der Druck erst nach Fertigstellung des Auftrags just in time an der Maschine erfolgen sollte. Für einen direkten Zugriff auf die Auftragsdaten sowie die Informationen zur Rückverfolgbarkeit der Ware musste die gesuchte Software in das bei Horn & Bauer eingesetzte ERP-System von SAP integrierbar sein.

Serviceorientierter Lieferant

„Die Etiketten müssen ohne zusätzliche Software direkt aus SAP gedruckt werden, was beim Lösungslieferanten eine hohe Schnittstellenkompetenz voraussetzt", stellt Bernd Rausch fest, der im Unternehmen unter anderem für den Bereich IT zuständig ist. Nicht zuletzt deshalb spielten die SAP-Kenntnisse bei der Auswahl des Systemhauses eine große Rolle. Hier entschied sich Horn & Bauer für die Firma ID-Solutions aus Gießen, die sich zuvor schon als ein serviceorientierter Lieferant der Honeywell-Drucker bewährt hatte. Bezüglich der Etikettensoftware fiel die Wahl auf die Lösung „Bartender" der Firma Seagull Scientific, „die auch ohne IT-Kenntnisse von den Mitarbeitern der kaufmännischen Abteilungen leicht bedient werden kann", sagt Rausch.

Mit ID-Solutions erfolgte dann eine erste Kick-off-Veranstaltung für die Integration von acht neuen Honeywell-Druckern vom Typ PD43 sowie der Software Bartender in SAP. „Die zum Teil zehn Jahre alten und sehr robusten Vorgängermodelle von Honeywell funktionieren zwar noch einwandfrei, lassen sich aber nur mit großem Aufwand an SAP anschließen", erläutert Mehrwald. Die neuen Honeywell PD43 gelten dank ihrem Druckmechanismus aus Gusseisen ebenfalls als sehr langlebig und eignen sich gut für Anwendungen auf beengtem Raum. „Aufgrund unserer bisherigen guten Erfahrungen kam für uns ohnehin kein anderer Hersteller als Honeywell in Frage", bestätigt Rausch.

Platzhalter für SAP

Im Rahmen des Kick-offs wurden auch die übrigen Anforderungen an die „Neue Etikettierung" definiert: Der Druck musste vor allem schnell und ohne lange Aufbereitungszeiten erfolgen und das Einbinden von Kundenlogos und individuellen Truetype-Schriftarten unterstützen. Der Zugriff auf das Layout sollte auf Basis einer zentralen Datenbank von jedem Arbeitsplatz möglich sein. Ein weiteres wichtiges Anliegen betraf das Zusammenfassen von Layouts: „Mit der neuen Lösung kann das gleiche Layout für mehrere Materialnummern eines Kunden verwendet werden, wodurch der Pflegeaufwand drastisch gesunken ist", sagt Rausch.

Im Juni 2016 wurde der neue Prozess für den Etikettendruck bei Horn & Bauer gestartet: Jedes Layout muss jetzt nur noch einmal in Bartender angelegt werden. Für Informationen, die aus SAP befüllt werden sollen, werden Felder in das Etikett eingefügt, die von SAP als Platzhalter erkannt werden. Auf diese Weise wird ein „starres" Etikett mit aktuellen Daten versorgt und zum Drucker gesendet. Am eigentlichen Druckprozess ist Bartender nicht mehr beteiligt.

Drucken on demand

Die Intelligenz der neuen Honeywell-Drucker PD43 ist ein entscheidender Vorteil. Denn durch die Programmierbarkeit des PD43 in C# besteht für die Produktionsmitarbeiter in Zukunft die Option, den aktuellen Fertigungsauftrag direkt am Drucker einzuscannen, ohne dafür einen PC-Arbeitsplatz zu benötigen. Das Signal zum Druck erhält der PD43 dabei direkt von der SPS-Steuerung. Die Layouts werden vorher in C# auf dem Drucker programmiert und abgelegt. Dieses Vorgehen hat sich bereits bei zahlreichen anderen Kunden von ID-Solutions bewährt.

So programmiert, ist der PD43 in der Lage, über die ID-Solutions-Software Multilink alle Daten direkt aus SAP abzurufen. Auf diese Weise werden die Etiketten einzeln on demand gedruckt, sobald die Folie produziert wurde. Dieses Verfahren stellt sicher, dass weder zu viele noch zu wenige Etiketten vorgedruckt werden, und diese vor allem nicht verwechselt werden können.

Sanfte Umstellung

Aufgrund der Vielzahl der umzustellenden Etiketten hat sich Horn & Bauer für eine „sanfte Etikettierungsumstellung" entschieden und schrittweise neue Etikettendrucker vom Typ Honeywell PD43 angeschafft. „Wir arbeiten jetzt mit einem Standardetikett für alle Lagerprodukte, dessen Aufbau immer identisch ist", betont Mehrwald. Verlangt ein Kunde ein individuelles Etikett, wird dieses nach dessen Wünschen entworfen und ebenfalls in SAP zur Verfügung gestellt. Die Umstellung der Etiketten erfolgt zum aktuellen Auftrag.

Auf den Produktionspapieren wird jetzt immer vermerkt, ob für den betreffenden Auftrag bereits ein „neues" SAP Etikett existiert oder ob das Etikett noch im alten Format vorliegt. Für diese Fälle steht im Produktionsbereich nach wie vor ein PC mit Word-Software zur Verfügung. In Zukunft sollen bei Horn & Bauer jedoch alle Etiketten direkt aus SAP gedruckt werden.

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Über die Horn & Bauer GmbH & Co. KG
Horn & Bauer ist ein führender Spezialist für die Herstellung und Veredlung von Kunststoff­folien für funktionelle Schutz- und Verpackungslösungen. Das Produktportfolio umfasst flexible Industrieverpackungen unter anderem für Lebensmittel, Schutzfolien sowie Technische Folien. Der Produktionsprozess umfasst die Folienherstellung mittels Blasfolienextrusion, Flexodruck, Kaschierung und Konfektion. Die von Theodor Horn im Jahre 1924 in Dresden gegründete und von Joachim Horn in zweiter Generation ins hessische Treysa verlagerte Firma hat sich zu einer mittelständischen, international operierenden Unternehmensgruppe mit über 350 Mitarbeitern entwickelt. Neben den drei Produktionsstandorten in Schwalmstadt , Dinkelsbühl (Bayern) und Wolfsberg-Wümbach (Thüringen) unterhält Horn & Bauer Niederlassungen in Frankreich, England und Spanien. Das Unternehmen wird in dritter Generation von Jörg Horn und Reinhard Bauer inhabergeführt und hat seinen Hauptsitz in Schwalmstadt-Treysa.

Über die ID-Solutions GmbH & Co. KG
ID-Solutions ist ein Systemhaus, das kundenspezifische Barcode- und RFID-Lösungen für die prozessintegrierte Erfassung und Verarbeitung von Daten entwickelt. Das inhabergeführte Unternehmen bietet Kunden aller Branchen komplette Auto-ID und MDE-Lösungen, und bindet diese nahtlos in die vorhandenen Geschäftsprozesse und IT-Landschaften ein. ID-Solutions kooperiert dabei mit Systemhäusern, die Software für Warenwirtschafts- und ERP-Systeme oder andere Anwendungen anbieten. Das Hardwareangebot umfasst die besten Geräte der Marktführer: Vom Hightech-System auf RFID-Basis über WLAN-Netzwerke bis hin zum klassischen Kassenscanner.

Über Honeywell Safety and Productivity Solutions
Honeywell Safety and Productivity Solutions (SPS) liefert Produkte, Software und vernetzte Lösungen, die die Produktivität, Sicherheit am Arbeitsplatz und Asset Performance für unsere Kunden weltweit erhöhen. Wir halten dieses Versprechen durch branchenführende mobile Geräte, Software, Cloud-Technologie und Automationslösungen, die größte Auswahl an persönlicher Schutzausrüstung und Gasmesstechnologie, kundenspezifische Sensoren, Schaltern und Reglern. Zudem produzieren und verkaufen wir ein umfassendes Portfolio an Schuhen für die Arbeit und Outdoor-Aktivitäten, darunter Xtra-Tuf-TM und Muck-Boot-TM-Markenschuhe.

 

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