Mit Einstoffverpackungen erreichen Unternehmen die geforderte Recyclefähigkeit.

Mit Einstoffverpackungen erreichen Unternehmen die geforderte Recyclefähigkeit. (Bild: Danapak)

Das neue Verpackungsgesetz verlangt, dass der künftige Mindeststandard den aktuellen Einsatz der Sortierung und Verwertung berücksichtigt. Der Bemessung der Wiederverwertbarkeit liegt die derzeitige Sachlage der Sortierung und Trennung von Verpackungen zugrunde. Grundlegend wird das Ziel einer Verpackungsentsorgung auf einer nachhaltigen und wettbewerbsneu­tralen Grundlage verfolgt. Neben einer deutlichen Erhöhung der Anteile für das werkstoffliche Recycling werden auch einige Normen und Angaben mit dem neuen Verpackungsgesetz verschärft.

Sortenreines Recycling

Die Einstoffverpackung ist eine Möglichkeit, Verpackungen recyclefähig zu gestalten. Sie besteht aus nur einem Rohstoff und kann so sortenrein recycelt werden. Im Bereich von Papier und Karton ist der Recyclingprozess bereits weit entwickelt und die stoffliche Trennung eher unkompliziert. Im Bereich von Kunststoffen ist die stoffliche Trennung hingegen komplizierter. Kunststoffverpackungen sortenrein recyclefähig zu gestalten, ist darum eine entscheidende Aufgabe. Kunststoffe sind eine sehr heterogene Materialgruppe und die Trennung nach Type ist schwierig. Die Vielfalt ist groß: Beispiele sind PP, PE, PS, PA, PET usw.

Im Design von Verpackungen wird die möglichst sortenreine Gestaltung durch Verwendung nur eines Polymers häufig wenig beachtet. Gleichzeitig kommen weitere Materialien wie Aluminium hinzu. Heutige Becherverpackungen für Molkereiprodukte, beispielsweise Joghurt, bestehen meist aus verschiedenen Materialien: der Becher aus PP, ein Deckel (Platine) aus Aluminium mit lösemittelhaltigem Heißsiegellack und oft einer Ummantelung aus Karton. Eine solche Kartonmanschette verleiht ein natürliches Aussehen, stellt aber ein zusätzliches Material dar. Es entsteht hierdurch ein zusätzlicher Schritt im Recycling-Prozess. Um eine solche Mehrstoffverpackung korrekt zu recyceln, muss zunächst die Manschette vom Becher entfernt und gesondert über den Papiermüll entsorgt werden. Gleichzeitig müssen der Becher und die Platine über den „Gelben Sack" getrennt voneinander (Platine vollständig abgezogen) entsorgt werden. Leider setzen dies viele Konsumenten nicht um, und so gelangt die Kartonmanschette ebenfalls in den Gelben Sack.

Aluminium, welches als Platine eingesetzt wird, kann zwar gut recycelt werden, aber nur, wenn es korrekt über den Gelben Sack entsorgt wird. Das zukünftige Verpackungsgesetz bestraft entsprechend schlecht zu recycelnde Verpackungen. Dem Produktschutz, als Aufgabe der Verpackung, kommt oft eine wichtige Rolle zu. Ebenfalls der Ausdünnung von Materialien, beispielsweise einer Dickenreduktion von Kunststoffen. Dem Verpackungsdesign in puncto Reduktion der Vielfalt an Materialien (beispielsweise Reduktion der unterschiedlichen Kunststofftypen) kommt zukünftig entsprechend eine höhere Rolle zu. Eine eigene Stelle, das Zentrale Verpackungsregister, erstellt bereits Orientierungsrichtlinien und Anforderungen. Auf dem Markt für Molkereiprodukte kommt oft noch die bekannte Mehrstoffkombination bestehend aus Alu-Platinen und PS- oder PP-Bechern zum Einsatz.

Die 100-Prozent-PET-Einstoffverpackung eignet sich beispielsweise für Produkte wie Joghurt.
Die 100-Prozent-PET-Einstoffverpackung eignet sich beispielsweise für Produkte wie Joghurt. (Bild: Danapak)

Erste 100-Prozent-Lösung

Die Firma Danapak ist einer der führenden Anbieter flexibler Verpackungen in Nordeuropa. Mit Sitz im dänischen Slagelse und über 60 Jahren Erfahrung in der Packstoffentwicklung, besitzt Danapak ein starkes Kundenportfolio in den Fokusmärkten Pharma, Molkereiprodukte und Feinkost. Gemäß dem Firmenslogan „Gute Produkte verdienen gute Verpackungen" hat Danapak Flexibles die erste 100-Prozent-PET-Einstoffverpackung für Joghurt und andere Produkte entwickelt. Geliefert wird diese in die Feinkostindustrie, wo sie bereits konsequent zum Einsatz kommt. Danapak Flexibles ist ein Tochterunternehmen der Schur Flexibles Gruppe, die in den Bereichen Lebensmittel, Pharmazeutika, Tabakwaren, Kosmetik- und Hygieneartikel zu den größten Herstellern für flexible Verpackungen in Europa zählt.

Die Verpackungslösung besteht aus einer 36 µm PET-Platine mit PET-Siegelbeschichtung, die der Konsument direkt und sortenrein über den Gelben Sack entsorgen kann. In Kombination mit einem PET-Becher ergibt sich eine 100-Prozent-PET-Becherverpackung für Produkte wie Joghurt, Feinkost oder auch Süßwaren. Ein vollständiges Abziehen des Deckels vom Becher ist nicht nötig. Die optische Gestaltung und Bedruckung kann auf einem PET-Etikett oder direkt auf dem Becher erfolgen. Durch konsequenten Verzicht auf eine Kartonummantelung und Aluminiumplatine und lösemittelhaltigen Siegellack wird die Materialvielfalt reduziert und somit das leichte Wiedereinführen in den Rohstoffkreislauf ermöglicht. Für die pharmazeutische Industrie wurde ebenfalls eine 100-Prozent-PET-Blister-Verpackung für Tabletten/Spritzen etc. entwickelt.

Zusammenfassung

Becher aus PET in Kombination mit Platinen aus PET und PET-Siegelbeschichtung können direkt über den Gelben Sack entsorgt und leicht recycelt werden. Der Markt für transparente Verpackungen wächst und PET bietet eine optimale Möglichkeit, die gewünschte Transparenz zu erreichen, um dadurch Produkte optisch ansprechend zu präsentieren. Neben der transparenten Variante bietet das Unternehmen ebenfalls Lösungen mit erhöhtem Lichtschutz in weißer Einfärbung an. Weiterhin ist es Danapak gelungen, eine Gewichtsreduktion von circa 20 Prozent im Vergleich zu Alu-Platinen bei der PET-Platine zu erreichen.

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