Die beliebtesten Dosengrößen beim Bier sind nach wie vor 330 und 500 ml – an Alternativen mangelt es aber nicht.

Die beliebtesten Dosengrößen beim Bier sind nach wie vor 330 und 500 ml – an Alternativen mangelt es aber nicht. (Bild: Ball)

Der Getränkedosenhersteller Ball hatte gemeinsam mit den Partnerunternehmen Anton Paar und Cask zu Stone Brewing Berlin geladen – einem starken Befürworter der Getränkedose und der wohl prominentesten Craft Brauerei Deutschlands. Vor Ort erfuhren die Teilnehmer alles Wissenswerte über die modernen Aluminiumgebinde sowie über kleine Dosen-Abfüllanlagen und aktuelle Mess- und Analysetechnik für Brauer.

Schutz und Design

Für Craft Brauer muss eine Verpackung in erster Linie den besonderen Geschmack der Biere schützen. Getränkedosen sind hier ideal, denn ähnlich wie ein Fass schützen sie ihren Inhalt zuverlässig vor Licht und Sauerstoff. Im Rahmen des Craft-Beer-Events erläuterten die Mitarbeiter des technischen Kundendienstes bei Ball, welche technologischen Besonderheiten die moderne Getränkedose bietet und mit welchen Methoden sie es ermöglichen, Dosen perfekt abzufüllen und zu verschließen.

Im Rahmen der Veranstaltung zeigte sich wieder einmal, wie wichtig das Verpackungsdesign für Craft Brauer ist. Dosen bieten hier nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, denn sie lassen sich rundum vollflächig bedrucken und werden so zur Litfaßsäule im Miniaturformat. Vor Ort konnten die Teilnehmer das gesamte Getränkedosenportfolio von Ball begutachten. Zahlreiche Musterdosen veranschaulichten, was „Veredelung" bei Dosen bedeutet. Von HD-Druck über besondere Decklacke bis hin zu individuell gestalteten Deckeln und Verschlusslaschen ist alles möglich. Da die Entwicklung eines Designs für Getränkedosen einige Besonderheiten mit sich bringt, unterstützt Ball Craft Brauer, die in diesem Bereich keine Erfahrung haben. Bei Bedarf begleiten die Experten im Unternehmen den Designprozess sogar vom ersten Entwurf bis hin zum fertigen Produkt.

Abfüllung leicht gemacht

Die Getränkedosenherstellung ist ein Volumengeschäft mit kleinstmöglichen Bestellmengen, die für die meisten Craft Brauer zu groß sind. Möchten auch sie in Dosen abfüllen, stehen sie vor Fragen wie „Wer verkauft mir meine Dosen?", „Wer füllt sie ab?" oder „Wie kommt mein Dekor auf die Dose?". Mit einem Netzwerk aus starken Partnern bietet Ball Antworten auf diese Fragen. Das Unternehmen Inodrinx Functional Beverages beispielsweise bietet nicht nur Getränkedosen in kleinen Chargen, sondern auch Lohnabfüllung. Der CEO von Inodrinx, Martin Wunderlich, nahm ebenfalls am Büchsen-Bootcamp teil und erläuterte den Teilnehmern, wie flexibel sein Unternehmen auf die Bedürfnisse von Craft Brauern eingehen kann.

Kleine Abfüllanlagen sind eine weitere interessante Lösung. Cask, eines der weltweit führende Unternehmen in diesem Bereich, hat das sogenannte „Micro-Canning" für Craft Beer erfunden und 2002 mit Dale’s Pale Ale das erste US-amerikanische Craft Beer in eine Getränkedose gebracht. Heute werden in den USA bereits etwa 35 Prozent aller Craft Biere in Dosen angeboten, und Cask hat rund 1.000 Kunden in 49 Ländern. Speziell für dieses Event hat das kanadische Unternehmen eine seiner Anlagen mit einer Abfüllkapazität von bis zu 25 Getränkedosen pro Minute nach Berlin liefern lassen, um deren Potenzial zu erläutern. Produktqualität steht dabei an erster Stelle: Cask hat viel Entwicklungsarbeit geleistet, um eine möglichst geringe Sauerstoffaufnahme während der Abfüllung zu ermöglichen – lediglich 15 bis 20 ppb an gelöstem Sauerstoff sind in der Praxis realistisch.

Hochwertige Mess- und Analysetechnik

Auch Anton Paar hatte sich auf den Weg nach Berlin gemacht, um die anwesenden Brauer über das Thema Mess- und Analysetechnik zu informieren. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Labormessgeräte sowie Prozessmesssysteme und bietet weltweit maßgeschneiderte Automations- und Robotiklösungen an. Bei Anton Paar profitieren Brauereien von Komplettlösungen aus einer Hand. Im Rahmen des Bootcamp präsentierte das Unternehmen unter anderem das tragbare CO2-Messgerät Carbo-QC, das Anwender flexibel entlang des gesamten Produktionsprozesses einsetzen können.

Fakten versus Gefühl

Wenn es um das Thema Umwelt und Getränkedose geht, so gibt es in Deutschland nach wie vor hohen Aufklärungsbedarf – das wurde auch beim Craft-Beer-Event bestätigt. Die Nachhaltigkeitsexperten bei Ball nutzen die Gelegenheit, um Vorurteile zu entkräften und die Brauer umfassend zu informieren. Angesichts der aktuellen Plastikdebatte werden die Vorteile der Getränkedose als Kreislaufverpackung immer deutlicher. Denn Dosen lassen sich vollständig und nahezu unendlich oft ohne Qualitätsverlust wiederverwerten. Damit hilft die Dose, Abfall zu vermeiden und trägt zu einem geschlossenen Wertstoffkreislauf bei. Aktuell liegt die Recyclingquote von Getränkedosen in Deutschland bei rund 99 Prozent.

„Aus meiner Sicht war dieses Event ein voller Erfolg", kommentiert Uwe Schmolling, Verkaufsleiter von Ball in Deutschland. „Wir haben viele gute Gespräche geführt und konnten zahlreiche offene Fragen zum Thema Craft Beer in Getränkedosen klären. Ich habe den Eindruck, dass diese junge Brauer-Generation offen und vorurteilsfrei nach der bestmöglichen Verpackungsoption für ihre Produkte sucht. Dabei geht es ihnen in erster Linie um Produktschutz, Gestaltungsmöglichkeiten und Aspekte der Nachhaltigkeit. Stone Brewing war ein perfekter Gastgeber und ich bin mir sicher, dass zahlreiche Craft Brauer deren Vorbild folgen und ihre Biere zukünftig in Getränkedosen anbieten werden."

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