Die Stellanzeiger kommunizieren via Funk mit einer SPS, auf der die Sollwerte der Formateinstellungen hinterlegt sind.

Die Stellanzeiger kommunizieren via Funk mit einer SPS, auf der die Sollwerte der Formateinstellungen hinterlegt sind. (Bild: Ganter)

JW Verpackungstechnik ist ein Anbieter von kundenspezifischen Lösungen rund um die automatische Verpackung von Produkten in Faltschachteln. Dazu gehört auch das Bedrucken beziehungsweise Serialisieren von Schachteln, wie es beispielsweise im Pharmabereich in immer mehr Märkten – ab Februar 2019 auch innerhalb der EU – Pflicht ist. Mit einem Kundenstamm, der sich zu großen Teilen auch der Pharma- und Foodbranche rekrutiert, ist der Maschinenbauer immer auf der Suche nach Lösungen, die den Anforderungen der Branche entsprechen. „In den vergangenen Jahren stellen wir sowohl in der Nahrungsmittelindustrie, aber auch bei Pharmaherstellern eine Entwicklung zu immer kleineren Chargen und damit einem immer häufigeren Formatwechsel fest. Für unsere Kunden ist es darum wichtig, diese Umstellung schnell, vor allem aber auch sicher durchführen zu können", erklärt Niels Bücker, Verkaufsmanager bei JW Verpackungstechnik. Denn bisher dauerte ein Formatwechsel bis zu 15 Minuten – Zeit, während der in der Produktion alles stillstand. Bei teils stündlichen Umstellungen kann sich dies zu hohen Produktionsausfällen aufsummieren.

Verbesserung durch Soll- und Istwert-Abgleich

Stellungsanzeiger sind bereits seit vielen Jahren das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Formatumstellungen präzise und reproduzierbar auszuführen. Denn ist das Format nicht korrekt eingestellt, führt dies nicht nur zu fehlerhaften Produkten und damit Ausschuss. Im schlimmsten Fall kann es zu Beschädigungen der Maschine kommen.

Doch waren frühe Versionen der Geräte nicht prozesssicher zu bedienen. „In der Vergangenheit mussten wir unsere Maschinen mit Sheets ausliefern, auf denen die jeweiligen Einstellungen abzulesen waren", erinnert sich Bücker. Hersteller von Stellanzeigern wie Elesa erkannten die sich in der Praxis ergebenden Probleme und entwickelten die Technik weiter. So kamen bereits vor einigen Jahren erste elektronische Stellanzeiger auf den Markt. Diese können vom Anwender bereits für seine jeweiligen Bedürfnisse individuell im Programmiermodus angepasst werden.

Stellungsanzeiger für das 4.0-Zeitalter

„Dies vereinfachte den Prozess der Umstellung für den Anwender zwar, Bedienfehler waren damit allerdings weiterhin nicht ausge-schlossen", kommentiert Bücker. Und da nicht nur die Chargen immer häufiger wechseln, sondern auch das Personal mehr und mehr aus ungelernten Arbeitern besteht, wird die sichere Bedienbarkeit zu einem immer wichtigeren Faktor. Auf der Fachpack 2018 präsentierte Ganter Normelemente nun eine IOT-Lösung, die Betreibern von Stellungsanzeigern das Leben künftig erleichtern soll: die weltweit ersten Stellungsanzeiger mit kabelloser Datenübertragung GN 9153. Der Clou an den Geräten ist die störungssichere Funkverbindung zwischen Stellungsanzeiger und Kontrolleinheit. Die Kontrolleinheit ist mit verschiedenen Schnittstellen zur Anbindung an diverse SPS-Systeme erhältlich. In der SPS sind die jeweiligen Parameter der unterschiedlichen Formate gespeichert, sodass via Funksignal stets ein Abgleich zwischen Soll- und Istwert möglich ist. „Die Funkverbindung erleichtert uns auch die Integration der Stellungsanzeiger in unsere Maschinen", fügt JW-Verkaufsmanager Bücker hinzu. Das gilt sowohl für Neumaschinen wie auch für Retrofit in Bestandsanlagen.

Die kabellose Installation ermöglicht auch Retrofit-Anwendungen.
Die kabellose Installation ermöglicht auch Retrofit-Anwendungen. (Bild: Redaktion)

Bei der Entwicklung der zugehörigen Softwarelösung standen bei Ganter Normelemente vor allem die einfache Bedienbarkeit und Sicherheit im Fokus: Ist der Wert eines Stellungsanzeigers bei Formatwechsel nicht korrekt eingestellt, gibt das System via Blinken ein optisches Signal, statt schriftliche Informationen anzuzeigen. So entfällt jede Sprachbarriere. Außerdem ist die SPS in der Lage, die jeweilige Maschine so lange für den Bediener zu sperren, bis alle Werte korrekt eingestellt sind. Durch eine Reichweite des Funksignals von circa 20 m eignet sich die Lösung auch für längere Verpackungslinien. „Die Übertragung der Signale erfolgt absolut störungsfrei. Selbst hier auf unserem Messestand hatten wir keinerlei Probleme mit der Kommunikation zwischen Kontrolleinheit und Stellanzeiger", erklärt Bücker.

Um nicht nur störungs- sondern auch datensicher funken zu können, setzt Elesa auf ein proprietäres Übertragungsprotokoll. Durch die gewählte Sicherheitsarchitektur ist es der Kontrolleinheit nicht möglich, andere als die vorgesehenen Daten zu verarbeiten. So wird die Funkverbindung nicht zum Einfallstor für Indus­triespionage oder sonstige Manipulationen. Geschützt sind die Geräte aber nicht nur gegen Hackerangriffe, sondern auch gegen Öle, Fette und Lösungsmittel. Somit sind die nach IP65 geschützten Stellungsanzeiger für Hygienebranchen wie Pharma, Food sowie Kosmetik geeignet.

Für Sie entscheidend

Zum Unternehmen
1894 als mechanische Werkstätte gegründet, stellte Ganter bereits 1912 den ersten Normelemente-Katalog vor – fünf Jahre vor der Grün­dung der Deutschen Industrie Norm (DIN). Die Idee, Industrieprodukte zu standardisieren, in wirtschaftlichen Los­größen zu fertigen, zu lagern und einzeln zu verkaufen, war damals völlig neu. Bis heute ist dieses Prinzip Grundlage der Unternehmenspolitik, die durch ­hohe Verfügbarkeit und modernste Fertigungsverfahren größtmöglichen Kundennutzen sichert. Über das Lösungsangebot können Sie sich vom 13. bis 15. November auf der Brau Beviale in Nürnberg informieren: Halle 4, Stand 244.

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Otto Ganter GmbH & Co. KG

Triberger Straße 3
78120 Furtwangen
Germany