Am Ende des ersten Messetages lud KHS auf der Brau Beviale 2018 zum Pressedialog.

Am Ende des ersten Messetages lud KHS auf der Brau Beviale 2018 zum Pressedialog. (Bild: Redaktion)

CEO Kai Acker stellte die wichtigsten KHS-Exponate auf der diesjährigen Brau Beviale vor.
CEO Kai Acker stellte die wichtigsten KHS-Exponate auf der diesjährigen Brau Beviale vor. (Bild: Redaktion)

Nach wie vor sind die vier tragenden Säulen des Unternehmens laut CEO Kai Acker, dass sich das Unternehmen bis zum heutigen Tag seinen Pioniergeist behalten habe, global aufgestellt sei, technische Kompetenz aufweise und als Komplettanbieter am Markt auftrete. Dies unterstrich Acker auch mit den Exponaten, die das Unternehmen in diesem Jahr auf seinem Messestand auf der Brau präsentierte.

Dazu gehört die Innofill mit ihrer Plug & Produce-Technologie, die Innpack, die gemeinsam mit Gerhard Schubert entstand, sowie die Inno-PET. Letztere stellt insofern ein Novum dar, als dass diese Maschine erstmals linksdrehend arbeitet, wie es bei ähnlichen Maschinen der einschlägigen Marktbergleiter der Fall ist. „Damit schaffen wir die Möglichkeit, unsere Maschinen einfacher als bisher in bestehende Linien unserer Kunden zu integrieren“, kommentiert Acker. Als Reaktion auf das in 2019 in Kraft tretende neue Verpackungsgesetz innerhalb der EU präsentierte Acker Freshsave-PET-Flaschen. Deren Glasbeschichtung ermöglicht Produktschutz bei gleichzeitig voller Recycelbarkeit.

CFO Martin Resch ging auf die zu erwartende Entwicklung der Getränkeindustrie ein.
CFO Martin Resch ging auf die zu erwartende Entwicklung der Getränkeindustrie ein. (Bild: Redaktion)

Wirtschaftliche Situation und Zukunftsstrategie

KHS-CFO Martin Resch widmete sich den Wirtschaftszahlen des Unternehmens und gab auch einen Ausblick für die Zeit nach der Messe bis ins Jahr 2022: Zwar wuchs KHS in den Jahren 2011 bis 2017 noch um insgesamt 33 Prozent, doch sind diese Zahlen aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds wahrscheinlich schwer zu wiederholen: Mit erwarteten 3 Prozent  ist das jährliche Wachstum der Getränkeindustrie nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Dabei soll künftig der Bereich Wasser überdurchschnittlich wachsen; und zwar um jährlich 6 Prozent. Interessant: Trotz der in diesem Jahr sehr kritischen Auseinandersetzung mit Kunststoffverpackungen innerhalb der Bevölkerung, stelltt sich noch kein Rückgang bei den Bestellungen ein. Im Gegenteil: Im PET-Verpackungsbereich erwartet Resch ein Wachstum von 4,4 Prozent.

Um auch künftig gut aufgestellt zu sein, hat der Maschinenbauer außerdem KHS Future entwickelt, ein umfängliches Zukunftskonzept, mit dem das Unternehmen in seinen Kernanwendungen wachsen will, operative Exzellenz erreichen und generell die Komplexität reduzieren will – sei es auf Maschinenseite mittels modularen Optionen, oder auch in den eigenen Prozessen.

Die Unternehmensgeschichte reicht 150 Jahre weit zurück.
Die Unternehmensgeschichte reicht 150 Jahre weit zurück. (Bild: KHS)

Die Geschichte von KHS

Der Aufstieg von KHS zum weltweiten Partner der Getränkeindustrie war ein stetiger Prozess, der mit der Gründung des Unternehmens Holstein & Kappert im Jahr 1868 begann. Der Dortmunder Apparatehändler verkaufte zunächst ausschließlich technische Geräte für die Getränkeindustrie. Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die Produktion eigener Maschinen, unter anderem zur Abfüllung, Reinigung und Verpackung von Getränken.

Auch die Seitz-Werke und Enzinger feierten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erste Erfolge. Mithilfe ihrer innovativen Filter revolutionierten sie die Wein- beziehungsweise Bierbranche.

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war schließlich die Fusion zwischen Holstein & Kappert und Seitz Enzinger Noll Maschinenbau (SEN) mit Standorten in Bad Kreuznach und Worms im Jahr 1993. Unter dem Dach der Klöckner Werke, die seit 1979 Mehrheitsaktionär von Holstein & Kappert waren, verschmolzen die beiden Hersteller zu KHS Maschinen- und Anlagenbau.

Manfred Rückstein, von 1991 bis 2012 Leiter der Unternehmenskommunikation bei KHS, erinnert sich an die zunächst turbulente Zeit nach der Verschmelzung zurück: „Wir mussten den Kunden, die jahrzehntelang entweder der einen oder der anderen Marke die Treue gehalten hatten, klarmachen, dass die Produkte aus Bad Kreuznach, Worms und Dortmund jetzt alle gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, war es absolut zwingend, einheitliche Produktnamen einzuführen.“

Aufstieg zum globalen Anbieter von Komplettlösungen

Die Fusion und die Insolvenz der Klöckner Werke stellten KHS Anfang der 90er-Jahre vor große Herausforderungen. Ihre Lösung: Das Unternehmen wuchs durch weitere Investitionen und Akquisitionen zu einem Komplettanbieter für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie.

Ein weiterer Erfolgsfaktor beruht auf der frühen globalen Ausrichtung: Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert nahmen die Vorgängerunternehmen von KHS Absatzchancen jenseits der deutschen Grenzen wahr: 1893 präsentierte Lorenz Enzinger beispielsweise seine Lösungen auf der Weltausstellung in Chicago. Heute unterhält KHS neben fünf Standorten in Deutschland Produktionsstätten in den USA, Mexiko, Brasilien, Indien und China. Darüber hinaus ist man in allen relevanten Märkten weltweit mit einem weitverzweigten Vertriebs- und Servicenetzwerk vertreten. „Der Name KHS gilt heute rund um den Globus als Synonym für leistungsfähige Abfüll- und Verpackungslösungen in der Getränkeindustrie“, erklärt Becker.

Mit nachhaltigen Produkten die Zukunft gestalten

Bei der Entwicklung neuer Produkte setzt die KHS-Gruppe seit Jahren verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit. „Als einer der Marktführer in den Bereichen Abfüllung und Verpackung sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Der Nachhaltigkeitsgedanke spielt daher bei der Entwicklung innovativer und wirtschaftlicher Produkte eine wichtige Rolle“, erläutert Becker. Wichtig in diesem Zusammenhang sei vor allem die Einsparung von Ressourcen. Große und kleine Betriebe auf der ganzen Welt setzen auf die energie- und ressourcensparenden Anlagen zur Abfüllung und Verpackung in Flaschen, Dosen und Kegs. Mit ihrem Bottles & Shapes-Programm arbeitet die KHS-Gruppe unter anderem daran, immer leichtere Behälter herzustellen. Auf der Drinktec 2017 stellte das Unternehmen beispielsweise seine mit 5 g bisher leichteste 0,5-l-PET-Flasche vor. Zudem präsentierte KHS erstmals ein marktfähiges Konzept zur Formung und Füllung von Kunststoffbehältern in nur einem Schritt.

Weitere Meilensteine im Bereich Nachhaltigkeit umfassen die Entwicklung des Nature Multipack, das Flaschen- und Dosengebinde mithilfe von Klebepunkten anstatt einer Schrumpffolie verbindet, und die Erfindung der Plasmax-Barrieretechnologie, mit der PET-Flaschen eine Innenbeschichtung aus Glas erhalten. Zu den neuen Wegen, die KHS gemeinsam mit seinen Kunden beschreitet, zählt auch die Digitalisierung der Produktion von der 3D-Anlagenplanung bis zur virtuellen Inbetriebnahme. Mit diesen und weiteren Innovationen blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.

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Unternehmen

KHS GmbH

Juchostr. 20
44143 Dortmund
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