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(Bild: Schott)

Insbesondere in Europa und Asien will Schott die Fertigungskapazitäten deutlich erhöhen: „Wir produzieren heute Pharmarohrglas, aus dem je nach Art und Größe rund 25 Milliarden Pharmaverpackungen wie Spritzen, Fläschchen, Ampullen oder Karpulen entstehen – produziert sowohl von Schott als auch weiteren Herstellern weltweit. Aufgrund der starken Nachfrage nach unseren Produkten sowohl in Europa als auch in Asien wollen wir diese führende Position weiter ausbauen. Insbesondere in Asien setzen wir das Signal, dass wir unsere Präsenz dort verstärken“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Heinricht. „Als Zulieferer leisten wir auf diese Weise auch einen Beitrag, dass die dortige Bevölkerung einen besseren Zugang zu sicheren Medikamenten hat.“

Pharmaglas: Greenfield-Projekt in China, neue Schmelzwanne in Indien

Diverse regulatorische Initiativen in China zielen darauf ab, Medikamente sicherer zu verpacken und Patienten besser zu schützen. Beispielsweise soll ein hochwertigeres Glas als Ausgangmaterial für pharmazeutische Container zum Einsatz kommen. „Unser Fiolax Pharmarohrglas ist seit 1911 weltweit erste Wahl für Pharmaverpackungen, da es chemisch besonders resistent ist. Wir befinden uns heute in China in der Qualifikationsphase und gehen davon aus, dass der heute schon hohe Bedarf an hochwertigem Pharmarohrglas mittelfristig weiter steigen wird,“ erklärt Heinricht.

Diese erwartete Nachfrage nach Fiolax Pharmarohrglas veranlasst Schott nun zum Bau eines Werkes in Jinyun County, Provinz Zhejiang, das 2020 die Produktion aufnehmen und den chinesischen Markt bedienen soll. Die Investitionen in den kommenden Jahren für dieses Werk belaufen sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.

Mit dem Bau einer neuen Schmelzwanne erweitert das Unternehmen außerdem die Fertigungskapazitäten für Fiolax in seinem Pharmaglas-Werk in Jambusar im indischen Bundesstaat Gujarat. Das Investitionsvolumen, einschließlich neuer Halle, Energieversorgung und Lager, liegt bei mehr als 20 Mio. Euro. Mit der Investition verbunden ist auch die Schaffung von rund 70 neuen Arbeitsplätzen. Insgesamt sind dann 380 Mitarbeiter in dem Werk beschäftigt. Die Inbetriebnahme der neuen Schmelzwanne ist für Anfang 2020 vorgesehen.

Polymerspritzen: Neue Produktionsstätte in Müllheim, Ausbau in der Schweiz

Ein weiteres Wachstumsfeld sind vorfüllbaren Polymerspritzen. Aufgrund des starken Marktbedarfs baut Schott auch hier Produktionskapazität auf, und zwar an den Standorten St. Gallen (Schweiz) und Müllheim (Baden-Württemberg).

Schott Toppac Polymerspritzen sind laut Hersteller leicht und bruchfest und bestehen aus COC (Cyclo-Olefin-Copolymer). Dieser transparente Kunststoff ist besonders gut geeignet, um Medikamente zu verpacken und zu lagern. Die Spritzen werden vom Pharmaunternehmen mit dem Medikament vorgefüllt ausgeliefert und kommen unter anderem in der Krebstherapie, bei Notfallmedikation und Intensivmedizin, aber auch bei Kosmetikanwendungen zum Einsatz – allesamt Behandlungsgebiete mit hoher Nachfrage. Bereits seit Mitte des Jahres werden daher im Werk St. Gallen neue Produktionslinien für Polymerspritzen eingerichtet und in Betrieb genommen. Dort beschäftigt Schott 500 Mitarbeiter.

Zusätzlich wird in Müllheim ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag in eine Fertigung für die vorfüllbaren Polymerspritzen investiert. Rund 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Aktuell produziert Schott dort hauptsächlich Pharmafläschchen aus Glas mit 250 Mitarbeitern. Angrenzend an das bestehende Werk werden bis 2022 eine neue Produktionshalle, ein Verwaltungsgebäude sowie ein Pilot-Center aufgebaut. Die Linien in St. Gallen und Müllheim werden jeweils mit modernster Produktionstechnologie und Reinraumtechnik ausgestattet.

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