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Rund 25.000 Besucher kamen in das AO Expocenter in Krasnaja Presnja, Moskau, um sich über die umfangreiche Angebotspalette der 950 Aussteller aus 32 Ländern zu informieren.

Nach einer Phase der Stagnation 2016 und einer Rezession mit -2,8 Prozent 2015 wurde in Russland 2017 mit 1,5 Prozent-BIP-Zuwachs erneut eine Wachstumsphase eingeleitet. Vier Jahre nach Einführung der Sanktionen und dem Ölpreissturz hat sich die russische Wirtschaft an die neuen Rahmenbedingungen angepasst und kann wieder wachsen.

Das Interesse an modernen Maschinen, Produktionsanlagen und Hightech-Materialien ist wieder sehr groß. Dies gilt gerade auch für die Nachfrage nach Verpackungstechnologien und Equipment für die Kunststoffverarbeitung. Zur Freude der ausstellenden Unternehmen blieb es deshalb auf der Upakovka und interplastica nicht nur beim reinen Informationsaustausch. Viele Fachbesucher kamen auch mit konkreten Kaufabsichten und fällten direkt vor Ort ihre Kaufentscheidung. Dies untermauert den erheblichen Investitionsbedarf der nach wie vor in Russland und seinen Nachbarstaaten besteht.

Die Präsenz der zahlreichen ausländischen Aussteller zeigt ein anhaltend großes Interesse am russischen Markt. „Nach einigen schwierigeren Jahren geht es wieder bergauf. Wer langen Atem bewiesen hat, wird nun belohnt“, zieht Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, rückblickend ein positives Fazit und zeigt sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der beiden Messen. „Die Stimmung in den Hallen war ausgezeichnet, die Aussteller berichteten von äußerst interessierten und auch orderbereiten Geschäftsleuten. Diese nutzen hier die einmalige Gelegenheit, die aktuellen Entwicklungen des Weltmarktes kennenzulernen und direkt vor Ort mit den Anbietern zu verhandeln.“

Russische Verbraucher leisten sich hochwertigere Nahrungsmittel

Mit steigenden verfügbaren Einkommen nimmt die Kauflaune in Russland wieder zu und die Konsumenten leisten sich verstärkt hochwertigere Nahrungsmittel. Zudem ändern sich Ernährungsgewohnheiten: Vor allem die jüngere Generation setzt zunehmend auf Convenience- und Fast-Food-Produkte. Marktforscher gehen davon aus, dass die Nachfrage nach verpackten Lebensmitteln bis 2022 um insgesamt 4 Prozent auf 28,4 Millionen Tonnen steigen wird. Überdurchschnittliche Wachstumsraten werden insbesondere bei Frühstückscerealien, herzhaften Snacks, Fertiggerichten, hochwertigen Schokoladenprodukten sowie Süßgebäck und Snackbars erwartet. Daneben erfreuen sich auch Softdrinks immer größerer Beliebtheit. Gerade in den großen Ballungszentren steigt das Gesundheitsbewusstsein der russischen Verbraucher. Sie greifen vermehrt zu abgefülltem Wasser sowie funktionellen und angereicherten Getränken. Neue Geschmacksrichtungen, zuckerreduzierte Getränke, Smoothies und Read-to-drink Tees liegen im Trend.

Investitionen Pflicht für russische Unternehmen

Um der wachsenden Nachfrage und dem steigenden Anspruch der russischen Verbraucher auf Qualität, Frische, Geschmack, Form und Aussehen von Nahrungsmitteln und Getränken gerecht zu werden, müssen die produzierenden Unternehmen ihre Produktionskapazitäten weiter ausbauen und in modernste Verarbeitungs- und Verpackungstechnik investieren. Dabei steht Technik „Made im Germany“ hoch im Kurs; Deutschland ist Russlands wichtigster Maschinenlieferant und stellt ein Viertel aller russischen Importe von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Der Anteil in den Teilbranchen liegt zum Teil wesentlich darüber. In den ersten 11 Monaten von 2018 legten die deutschen Exporte von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen nach Russland weiter zu und erreichten einen Wert von 383 Mio. Euro – ein Plus von knapp 14 Prozent im Vorjahresvergleich. Die deutschen Aussteller der Upakovka 2019 erwarten für das laufende Jahr eine weiterhin gute Maschinennachfrage. Auch italienische Unternehmen profitieren von steigender Nachfrage nach Verpackungstechnologie. Die zahlreichen Aussteller aus Italien und der italienische Maschinenbauverband, UCIMA, zeigten sich daher zufrieden mit der Messeteilnahme.

Hohes Interesse an Sonderthemen

Seit die Upakovka unter dem Dach der Interpack Alliance ausgerichtet wird, spielt das von der Interpack in Düsseldorf adaptierte Sonderthema Innovationparc eine wichtige Rolle in Moskau. Für 2019 wurde das Forenprogramm des Innovationparc aufgrund des regen Interesses in den vergangenen Jahren mit nun zwei parallel bespielten Bühnen verdoppelt. Die Vorträge über Trendthemen der Branche mit Titeln wie „Packaging – Best Practice for Brands and Retailers“, „Packing 4.0: How to Make Your Customers Happy“, „Will Packaging Save or Ruin the Environment?“ oder „Packaging Technologies in the Beverage Industry“ wurden von den Besuchern exzellent angenommen. Die Ränge und umliegenden Stehplätze waren stets übervoll. Partner des innovationparcs waren die National Packaging Confederation (NCPack), der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA), die Global Association für Marketing at Retail (POPAI), die Association of Russian Branding Agencies (ARBA) sowie die russische Fachzeitschrift Tara i Upakovka.

Save Food bringt Industrie, Organisationen und Politik zusammen


Das in Kooperation mit der Welternährungsorganisation (FAO) organisierte Interpack Alliance-Thema Save Food bildete einen wichtigen Block im Programm des innovationparcs. Das von Thomas Stenzel, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf Moskau, und Agashi Harutynyan, Leiter des Moskauer FAO-Büros, eröffneten Programms, widmete sich der Fragestellung „What Does it Cost to Save Food?“. Im ersten Teil wurde der Blick auf die indirekten Folgen von Nahrungsmittelverlusten und -verschwendung sowie Beispiele von Ansätzen zur Verminderung des Problems gerichtet. Zu den Referenten gehörten unter anderem Vertreter von russischen Organisationen für die Verbraucherebene, dem Handel und aus der Lebensmittelindustrie sowie gemeinnützige Organisationen wie die russische Food Bank. Der zweite Teil des Programms beschäftigte sich mit positiven ökonomischen, sozialen und ökologischen Effekten von weniger Nahrungsmittelverschwendung und -verlusten. Zu den Referenten gehörten hochkarätige Persönlichkeiten aus dem politischen Umfeld, beispielsweise Diplomaten aus Frankreich und Australien, Vertreter der EU sowie Mitarbeiter aus norwegischen bzw. niederländischen Ministerien.

„Das in diesem Jahr nochmals gewachsene Interesse am Innovationparc beweist, dass die Trendthemen der Interpack Alliance nicht nur in Düsseldorf zur Weltleitmesse, sondern auch in so bedeutenden Wachstumsmärkten wie Russland enorm wichtig sind und für Anbieter moderner Lösungen zahlreiche Chancen zur Erschließung eines enormen Marktpotenzials bieten“, kommentiert Bernd Jablonowski, Global Portfolio Director Processing & Packaging bei der Messe Düsseldorf. Zur kommenden Upakovka 2020 wird der Innovationparc das russische Trendthema Getränke – speziell Softdrinks sowie gesunde funktionelle Getränke – in den Fokus stellen.

Die nächste Upakovka in Moskau findet vom 28. bis 31. Januar 2020 statt – erneut parallel zur interplastica.

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