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(Bild: Kolb)

Gerade Entrepreneurs und kleine Produzenten legen dabei Wert auf konventionelle Transportwege ohne oft kostspielige Kühltransporte, mit denen sie schnell eine breite Käuferzielgruppe beliefern können.

Derzeit wird zwar nur zirka ein Prozent der Lebensmittel über Onlinehandel vertrieben, es wird aber langfristig mit einer Steigerung auf bis zu 20 Prozent gerechnet. Mit Corcool entwickelte die Kolb Unternehmensgruppe eine innovative Monomateriallösung aus Wellpappe für einen sicheren Versand der Waren über Standard-Paketdienste. Die besondere Konstruktion verhindert dabei den direkten Kontakt der Kühlelemente (Kühlakkus) mit dem Packgut. Diese sind in sogenannte Cooltrays mit speziellen Öffnungen zur Kältezirkulation integriert, die von oberhalb und unterhalb der Produkte auf einem besonderen Coolring aufliegen. Dieser Rahmen bietet darüber hinaus auch rundum eine weitere Isolationszone. Die entsprechende Umverpackung, das Unternehmen nennt diese Coolbox, ist aus einer Sandwichwellpappe gefertigt, die eine Kondensation in der kühleren Umgebung im Inneren der Verpackung zu verhindern vermag.

Gemäß der Lebensmittelhygieneverordnung zählen kühlpflichtige Lebensmittel zur Gruppe leicht verderblicher Lebensmittel. Deshalb muss die Zustellung zum Kunden unter Einhaltung eines bestimmten Temperaturbereichs erfolgen. In der DIN 10508 sind maximal zulässige Transporttemperaturen für verschiedene Lebensmittelgruppen festgelegt. Beispielsweise liegt der Temperaturgrenzwert für frisches Fleisch und diverse Fleischzubereitungen bei +7°C und für diverse Milcherzeugnisse bei +10°C.

Für die unabhängige Analyse des effektiven Kühlwirkungsgrades der Verpackung arbeitete das Unternehmen mit dem Kompetenzzentrum für Lebensmittel und Verpackungen Klevertec in Kempten zusammen. Klevertec ist mit entsprechenden Messmethoden für die Analyse und die Bewertung von Verpackungen kühlpflichtiger Versandgüter etabliert.

Der Karton wurde im Rahmen eines Experiments mit Kühlelementen ausgestattet, die eine Kühlflüssigkeit mit ausreichend großer spezifischer Wärmekapazität aufweisen. Üblicherweise werden hier Wasser oder Kochsalzlösungen verwendet. Die Kühlakkus müssen vorab gekühlt werden. In den dargestellten Versuchen wurden sie für 72 Stunden bei -25°C vorkonditioniert. Zur Prävention von sogenannten Gefrierbrandschäden durch partielles Gefrieren werden die Kühlakkus und die Lebensmittel mittels des Cooltrays räumlich voneinander getrennt. Diese werden unterhalb und oberhalb der Lebensmittel am Boden und im oberen Bereich der Verpackung eingesetzt. Für die Versuche wurden jeweils vier Kühlelemente im oberen und unteren Cooltray integriert.

Als Lebensmittelsimulanz wurden eine PET-Flasche mit Wasser und Kühlakkus (flexible Gelpacks auf Wasserbasis) verwendet. Die Gesamtfüllmenge betrug 10,6 kg, was einem Füllgrad von 76 Volumenprozent entspricht. Diese Kühlakkus stellen eine besonders geeignete Lebensmittelsimulanz dar, weil ihr Temperaturverhalten dem von Lebensmitteln mit hohem Wassergehalt sehr nahe kommt. Diese Elemente lagerten 72 h bei circa 6°C.

Durch die besondere Konstruktion wird eine sehr gute Kältezirkulation erreicht – ohne dass dabei die Produkte gefrieren, da kein direkter Kontakt zwischen Kühlelementen und verpacktem Produkt erfolgt.

Aus der zusammen mit Klevertec durchgeführten Studie können mehrere Erkenntnisse für die Praxis abgeleitet werden:

  1. Für kühlpflichtige Lebensmittel sollten speziell entwickelte Versandverpackungen zum Einsatz kommen um die Anforderungen an die Kühlkette erfüllen zu können.
  2. Möglichst niedrige Ausgangstemperaturen des Lebensmittels und des Kühlmittels verlängern natürlich die Zeit bis vorgeschriebene Temperaturgrenzwerte überschritten werden.
  3. Im Experiment konnte bei einer Ausgangstemperatur der Lebensmittelsimulanz von circa 6°C und Kühlakkus von -25°C die Lebensmittelsimulanz für 33 h unter der Zieltemperatur von 8°C gehalten werden.

Da bei konventionell zu verschickenden, temperatursensiblen Produkten zahlreiche Variablen zu beachten sind, ist Corcool stets eine maßgeschneiderte Lösung.

 

Technische Details

  • Monomateriallösung aus Wellpappe
  • spezielle Öffnungen zur Kältezirkulation
  • ohne Kondensation

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