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(Bild: Koenig & Bauer)

Heute lässt sich die App aus dem Unternehmen nicht mehr wegdenken: Zuerst wurden die Farben implementiert, dann kam die ganze Palette an Zusatzprodukten, wie Lacke, Feuchtmittelzusätze, Gummierung, aber auch Öl, Filtermatten, Rakellippen, Vaseline und Lackentschäumer, hinzu. Ebenso der Druckplattenentwickler in der Vorstufe. Aktuell sind 74 Artikel in die Lagerverwaltung eingebunden.

Hohe Akzeptanz bei den Druckern

Das Oberflächendesign der Production-App ist simpel und einfach. Selbst weniger Smartphone-affine Drucker in der leistungsstarken Altersgruppe 50 + gehen laut Schur Pack ganz selbstverständlich mit ihr um. Sobald der Anwender das Smartphone an einen NFC-Tag im Lager oder an der Druckmaschine hält, öffnet sich die Kamera zum Scannen eines Codes beziehungsweise das entsprechende Feld für Einträge. Alle Daten werden so erfasst, wie sie geliefert werdenm was die Akzeptanz der App gefördert hat: Die Drucker sehen in ihr eine Arbeitserleichterung, denn das manuelle Aufschreiben der verwendeten Produkte entfällt.

Im Moment hat Schur Pack Germany 121 NFC-Tags im Einsatz. Davon sind rund 80 an den Druckmaschinen und etwa 40 im Lager angebracht. Im Lager soll die Zahl noch deutlich steigen. Denn neben den bereits gelisteten Produkten will der Betreiber noch einige mehr in den Prozess integrieren.

Für manche Produkte werden gleiche Tags genutzt. Das beste Beispiel dafür sind rund 3.000 Farben, deren Verwaltung mit einem einzigen Lagertag erfolgt. Das ist möglich, weil neben der Chargennummer auch der Name des Produkts mitgelesen wird.

Nutzung von handelsüblichen Smartphones

Aktuell hat Schur Pack Germany fünf Samsung S6 mit QI Ladetechnik für Lagerverwaltung und Chargenverfolgung im Einsatz. Platziert sind die Geräte sowohl an jeder Druckmaschine sowie je ein weiteres im Lager und in der Abteilungsleitung. Später soll an jedem Lagerort ein Handy stationiert sein. Die Geräte sind dabei nicht personen- sondern eher ortsgebunden.

Michael Verch, Abteilungsleiter Druck bei Schur Pack Germany, ist begeistert: „300 Euro Kosten pro Handy, da ist jeder Barcode-Scanner teurer.“ Für eine permanente Inventur will er sich noch ein einfaches Tablet für rund 200 Euro beschaffen.

Automatisierte Information

Der Nutzen der Production-App liegt eindeutig in der Lagerstatistik. Für jedes Produkt ist bei Schur Pack Germany die E-Mail-Adresse des jeweiligen Herstellers hinterlegt. Wenn der Mindestbestand erreicht ist, erhält nicht nur der zentrale Einkauf eine Information, auch der Lieferant kann eine Vorinformation bekommen, was demnächst geliefert werden muss. „Das ist für mich das Beeindruckendste“, kommentiert Verch. „Denn, welches MIS sagt mir: Hallo, es sind nur noch 10 kg Farbe im Lager!“ Das alles funktioniert auch bei 100 unterschiedlichen Lieferanten und lässt sich auf simple Art einrichten.

Vor- und nachlaufende Chargenverfolgung

Dazu kommt: Die Laufzeit jedes Artikels kann bestimmt werden. Ebenso ihr Nutzwert. Und es ist eine automatische vor- und nachlaufende Chargenverfolgung möglich. Dabei handelt es sich um mehr als eine einfache Zuordnung der Verbrauchsmaterialien, die für die jeweiligen Druckjobs zum Einsatz kamen. Wechselt der Anwender beispielsweise in einem Druckwerk von Schwarz auf Gelb, befindet sich bei Druckbeginn von dem Schwarz noch eine Restmenge in der Maschine. Bei intensiven Farben ist für die nachfolgenden 30.000 Bogen ein Hinweis erforderlich, welche Farbe vorher im Werk gewesen ist. Hierbei ist die Statistik der App deutlich überlegen, weil die Erfassungszeit über mehrere Aufträge laufen kann. Das ist in der Production-App einfach einzurichten, im realen Maschinenumfeld aber kaum über Listen zu bewerkstelligen, so die Erfahrungen von Schur Pack Germany.

Gerade beim Druck von Lebensmittelverpackungen lassen sich mit der App auf Knopfdruck exakte Angaben zu verwendeten Farben, Lacken, Hilfsmitteln und weiteren Verbrauchsmaterialien abrufen. Das ermöglicht Sicherheit sowohl für Hersteller und Handel als auch für die Verbraucher.

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