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(Bild: GEA)

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Dieter Roos, Leitung Produktion bei Handl Tyrol, ist von den zahlreichen Vorteilen der neuen Tiefziehverpackungsmaschine überzeugt. (Bild: GEA)

Die Handl Tyrol GmbH, gegründet 1902, ist ein österreichisches Familienunternehmen in vierter Generation mit Hauptsitz in Pians/Tirol. An vier Standorten werden original Tiroler Speck-, Schinken-, Rohwurst- und Bratenprodukte hergestellt. Das Unternehmen setzt auf Ursprünglichkeit, Natürlichkeit und Authentizität. Das macht es weit über die Grenzen Tirols bekannt und beliebt. Über 60 Prozent der Produkte werden weltweit exportiert. Insgesamt sind so um die 600 Arbeitsplätze entstanden. Am Standort im Inntal werden wochentags im Zweischichtbetrieb die Original Tiroler Spezialitäten für die Feinkosttheken in ganz Europa vorbereitet, geschnitten, verpackt und versendet.

„Unsere Unternehmensphilosophie ist, dass wir grundsätzlich auf neueste Technologien setzen“, berichtet Dieter Roos, Leitung Produktion bei Handl Tyrol in Schönwies. „Die zahlreichen Verpackungsanlagen wurden gemeinsam mit GEA an die zu verpackenden Speck- und Rohwurstsorten angepasst, sodass die Anlagen optimal für die Produkte ausgelegt sind“, erläutert Roos weiter. „Im Juli 2018 ist die neue Verpackungsanlage direkt in die Produktion gegangen. Sie hat vom ersten Tag an alle Erwartungen erfüllt und funktioniert reibungslos. Obwohl es sich um eine komplette Überarbeitung des bestehenden Maschinenmodells handelt, können wir keinerlei Kinderkrankheiten ausmachen.“ Die neue Linie wird zum Verpacken der verschiedenen Speckprodukte jeweils in zwei oder vier Kammern eingesetzt.

GEA hat die weltweit im Einsatz befindliche Power-Pak-Produktpalette überarbeitet und einzelne Funktionsbereiche, in der die Ergebnisse einer umfassenden Kundenbefragung eingeflossen sind, erneuert. Das Ziel war, eine Systemlösung auf den Markt zu bringen, die die Verpackungsabläufe beim Kunden noch besser abdeckt, sie einfacher und effizienter macht und gleichzeitig die Qualität der einzelnen Packung verbessert, ohne Abstriche bei der Bedienerfreundlichkeit zu machen. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass das Plus dabei wörtlich genommen werden kann“, bestätigt der Produktionsleiter.

Kundenspezifische Auslegung

Die Anlage besteht aus einer Mehrkopfwaage, der GEA Tiefziehverpackungsmaschine sowie einem GEA Hochleistungs-Linienvereiniger und einem Metalldetektor mit Kontrollwaage. Roos sagt dazu: „Im Vorfeld der Maschinenauslegung haben wir eine Reihe von Anforderungen definiert, die zwingend erfüllt werden mussten.“ Die Tiefziehverpackungsmaschine muss zum einen 15 statt zehn Takte pro Minute laufen. Um zeitaufwendige Umbaumaßnahmen aufgrund der vielfältigen Packgewichte und Packgrößen abzustellen, erfolgt zum anderen eine automatische Packungstiefenverstellung. Das bedeutet, dass die Tiefe beziehungsweise Höhe der erzeugten Packung motorisch über Eingaben im Bedienpult einfach eingestellt und gegebenenfalls verstellt werden kann. Um die Restsauerstoffwerte dauerhaft garantieren zu können, war außerdem ein Vakuumieren und Begasen über seitliche Öffnungen gefordert. „Das Thema Kreuz­düsenbalken haben wir hiermit endgültig ad acta gelegt“, bestätigt der Produktionsleiter. Als Schneidesystem kommt ein Rollenscherenschnitt mit Perforationsschnitt in Quer- und Längsrichtung zum Einsatz, um Vierfachpackungen auf den Markt bringen zu können.

Auch der Bereich effektive Reinigung spielt für den Speckproduzenten eine wichtige Rolle. Es fallen immer wieder Speck- oder Schinkenstücke in die Würfellinie. Alle Komponenten müssen deshalb gut zugänglich sowie schnell und einfach zu reinigen sein. Da täglich vielfach aufgrund der wechselnden Packungsgrößen die Folien gewechselt werden, war darüber hinaus das Thema einfacheres, schnelleres und sicheres Zuführen und Abwickeln der Unter- und Oberfolie ein weiterer Wunsch des Lebensmittelproduzenten.

Riesensprung in der Folienabwicklung

„Wir arbeiten überwiegend mit bedruckten Folien“, berichtet der Produktionsleiter. Bei Vorzugslängen von 780 mm kam es bisher beim Folienwechsel und den daraus folgenden notwendigen Einstellungen zu einem hohen Folienverlust. Das hat sich jetzt von Grund auf geändert. „Die Folienabwicklung ist bei dem neuen Maschinenmodell bahnbrechend“, berichtet Roos. Die Abwicklungssysteme sowohl für die Ober- als auch die Unterfolien werden motorisch angetrieben und mit dem Vorzugszyklus der Maschine synchronisiert. Gemeinsam mit den beiden neuartigen rotativen beziehungsweise linearen Folienbahn-Spannsystemen ermöglichen sie eine kontrollierte und gleichmäßige Folienabspulung sowie einen vereinfachten und prozesssicheren Folienlauf.

Bei der Ober- und Unterfolie lasst sich zusätzlich im laufenden Betrieb die Querlage verstellen. Die axiale Position der Folien wird automatisch überwacht und geregelt. Damit wird insgesamt die Basis für eine deutlich verbesserte Packungsqualität gelegt. Zusätzlich profitiert die Hygiene, weil mechanische Brems­systeme und der üblicherweise damit verbundene Staubeintrag komplett entfallen. Stillstandszeiten durch feststehende oder klemmende Rollen gehören ebenfalls der Vergangenheit an.

Dazu kommt, dass die motorisch angetriebenen und regelbaren Folienbahn-Spannsysteme eine stets optimale Folienspannung und Siegelnahtqualität sicherstellen. So kann ein äußerst niedriger und gleichmäßiger Kraftverlauf der Oberfolie gewährleistet werden. Eine automatische Folienwechselposition sowie ein vereinfachter und verkürzter Folienlauf reduzieren Folienwechselzeiten und Folienverbrauch beim Wechsel. In der Summe kann Roos die Neuerungen nur bestätigen: „Im Bereich der Folienabwicklung sparen wir Zeit und Material. Ober- und Unterfolie sind schnell und einfach eingefädelt. Es müssen keinerlei Einstellungen mehr erfolgen. Folie wird nicht mehr verschwendet.“

Für erhöhte Stabilität, gleichmäßigen Folienlauf und vibrationsärmeres Abrollverhalten verfügt die Tiefziehverpackungsmaschine über beidseitig gelagerte Spannwellen und Folienrollen. So kann das Risiko von Faltenbildung maßgeblich minimiert werden. Für den Rollenwechsel wird die vordere Halterung geöffnet, sodass der Wechselvorgang gewohnt einfach vonstattengeht. Die neu entwickelten Folienwellen zeichnen sich durch eine geschlossene Bauform aus und führen statische Aufladung zuverlässig ab. Beides trägt zu höherer Hygiene bei, indem sowohl die Bildung von Feuchtigkeit als auch die Staubanlagerung auf den Folien minimiert wird.

Der Produktionsleiter fasst die technischen Vorteile aus seiner Sicht zusammen. „Der Folienwechsel und das Einfahren der Folien erfolgen schnell und pro­blemlos. Es muss nichts mehr nachgestellt werden. Die Folie wird nur minimal gedehnt. Durch die beidseitige Lagerung der Umlenkrollen geben die Rollen nicht mehr nach. Die Oberfolie verzieht sich nicht mehr, sodass sich die Verpackungsränder nicht mehr unschön nach oben verbiegen.“

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Motorisch angetriebene Folienabspulungen in der Tiefziehverpackungsmaschine sorgen für schnelle und sichere Umrüstzeiten. (Bild: GEA)

Betriebswirtschaft im Fokus

Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnen sich die Vorteile der neuen Tiefziehverpackungsanlage. „Die Rüstzeiten nehmen deutlich ab. Die Folienwechselzeiten haben sich halbiert. Beim Einfahren hat sich der Folienverlust um bis zu 75 Prozent verringert. Die Qualität der Verpackungen ist deutlich gestiegen. Fehlpackungen aufgrund eines verschobenen Folienbildes kommen so gut wie nicht mehr vor“, zählt Roos auf. Es gibt noch mehr Pluspunkte: Das Neueinfahren von Folien geht unglaublich schnell. Zeiteinsparungen von 70 Prozent sind die Regel.

Der Unterfolienwechsel sowie der Oberfolienwechsel erfolgen beim Speckproduzenten heute unter zwei Minuten. Auf Einstellungen kann komplett verzichtet werden. Auch das Bedienpersonal weiß die neue Anlage zu schätzen. Für das Unternehmen ist es besonders wichtig, punktgenau zu produzieren, sodass Liefertermine eingehalten werden können. „Je sicherer die Anlagen laufen und je weniger Zeitdruck beim Verpacken entsteht, desto weniger Stress gibt es bei den Abläufen“, verdeutlicht abschließend noch einmal der Betriebsleiter. „Wir sind vollkommen zufrieden. Unsere grundsätzliche Erfahrung ist, dass in der Regel keine neue Maschine von Anfang an reibungslos funktioniert. In diesem Fall können wir sagen, dass die Tiefziehverpackungsmaschine GEA Power-Pak Plus vom ersten Tag an unsere Erwartungen übertroffen hat.“

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Über GEA
GEA ist einer der größten Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie sowie ein breites Spektrum weiterer Branchen mit einem Konzernumsatz von über 4,8 Milliarden Euro in 2018. Das international tätige Technologieunternehmen konzentriert sich auf Maschinen und Anlagen sowie auf Prozesstechnik und Komponenten. Der Konzern generiert etwa 70 Prozent seines Umsatzes aus der langfristig wachsenden Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Zum 31. Dezember 2018 beschäftigte GEA weltweit rund 18.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist im deutschen MDAX (G1A, WKN 660 200) und im STOXX Europe 600 Index notiert sowie Teil der MSCI Global Sustainability Indizes.

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