Björn Schumacher, der Geschäftsführer der Schumacher Packaging Gruppe, erklärt allerdings, dass die Umsatzsteigerung gar nicht das zentrale Ziel für das vergangene Jahr gewesen sei: „Die Verpackungsbranche hatte es 2018 wieder mit einem sehr schwierigen Umfeld zu tun–aufgrund steigender Rohstoffkosten für das Papier sanken die Erträge und haben eine große Deckungslücke gerissen. Unser Motto lautete darum ‚Preis vor Menge‘. Natürlich sind wir nicht unzufrieden, dass wir trotzdem ein deutliches Umsatzplus erzielen konnten“, so Björn Schumacher weiter. „Dennoch: Die Erträge in der Branche sind noch längst nicht wieder da, wo sie sein müssten. Die in allen Bereichen gestiegenen Kosten erfordern nach wie vor eine strikte Preisdisziplin."

Das neue Werk Greven: eine Erfolgsgeschichte

Ein Treiber für die gute Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr war die sehr erfreuliche Entwicklung im Wellpappewerk in Greven. Schumacher Packaging hatte die völlig neuen Fertigungsanlagen im Airportpark am Flughafen Münster-Osnabrück 2014 errichtet. Seit der Eröffnung des Werks hat der Verpackungsspezialist weitere Investitionen im zweistelligen Millionenbereich getätigt und die dortige Produktionskapazität verdoppelt. „Allein in Greven wuchs unser Umsatz im Jahr 2018 um mehr als 20 Prozent“, berichtet Schumacher. „Aber auch in allen anderen Märkten hatten wir ein Umsatzplus –ob in Deutschland, in unseren polnischen Werken oder in den Niederlanden.“

200 Mio. Euro – auch für weniger Abhängigkeit beim Rohstoff Papier

Schumacher Packaging hat die Weichen auf weiteres Wachstum gestellt. „Unsere Investitionsplanung für die nächsten vier Jahre beläuft sich auf 200 Millionen Euro“, so Björn Schumacher, „mehr als 50 Millionen davon für dieses Jahr.“ Ein bedeutender Teil der Summe werde in technologische Innovationen an allen Standortengehen. Zudem verfolgt das Familienunternehmen mit seinem Investitionsprogramm strategische Ziele. „Besonders wichtig ist uns eine größere Autarkie bei der Rohmaterial-Versorgung“, sagt Schumacher. Im polnischen Myszków hatte die Gruppe Ende 2016 ein Papierwerk übernommen, um es auf recycelte Wellpappenrohpapiere umzustellen. „Im März hat dort die Produktion begonnen, und in einigen Monaten wird unser Werk im ersten Schritt eine Produktionskapazität von rund 150.000 Tonnen, später in einem zweiten Schritt von 300.000 Tonnen pro Jahr erreichen“, erläutert Schumacher. „Zusammen mit dem Werk in Grudziądz werden es insgesamt über 400.000 Tonnen sein.“ Damit sind die Wachstumspläne noch nicht abgeschlossen: „Jenseits dieser Investitionen von 200 Millionen in bestehende Standorte wollen wir unsere Expansion auch durch weitere Firmenakquisitionen vorantreiben.“

Mass-Volume-Digitaldruck wird serienreif

Schumacher Packaging versteht sich als Produktivitäts-und Technologieführer der Verpackungsbranche. So war das Unternehmen das erste in Deutschland, das den modernen Mass-Volume-Digitaldruck im industriellen Maßstab eingesetzt hat. Die Vorteile der modernen Drucktechnologie für hohe Auflagen: Sie verbindet Geschwindigkeit mit hochwertigen, vielfarbigen Druckbildern fast in Offset-Qualität. Dabei ist der Digitaldruck schneller und umweltschonender als der Flexodruck, weil er ohne Klischees auskommt. Zudem ist es möglich, die Druckbilder beliebig zu variieren, bis hin zur individuellen Bedruckung jeder einzelnen Verpackung. „Der Maschinenprototyp, den wir zusammen mit unserem Technologiepartner Durst im industriellen Praxiseinsatz in Ebersdorf erprobt und vervollkommnet haben, wird in diesem Jahr serienreif. Dann werden wir noch weitere Standorte mit Digitaldruckmaschinen ausrüsten.“ Björn Schumacher verrät: „Wir haben jetzt schon die nächste Evolutionsstufe dieser Technologie im Blick.“

Cargo Propal Paletten – leicht wie Papier, robust wie Holz

Die Materialinnovation Cargo Profil wird bei Schumacher Packaging inzwischen ebenfalls in der Serienproduktion eingesetzt. Cargo Profil ist ein Hohlprofil aus gewickeltem Wellpappen-Rohpapier, das die Stabilität von Holz mit dem geringen Gewicht von Papier verbindet und vollständig recycelbar ist. Nachdem zuerst die Abdeckrahmen aus dem Material unter dem Namen Cargo Protop erhältlich waren, sind nun auch die neuen Cargo Propal Paletten serienreif. „Die Serienfertigung 3 beider Produkte aus Cargo Profil haben wir jetzt in unserem tschechischen Werk in Nýrsko konzentriert“, erklärt Björn Schumacher. Wegen ihres geringen Gewichts stellen die neuen Cargo Propal Paletten eine sehr interessante Alternative zu herkömmlichen Holzpaletten dar. „Eine Cargo Propal lässt sich wie jede klassische Euro-Palette handhaben und verladen“, sagt Schumacher. „Sie ist genauso stabil, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Statt der 28 kg einer herkömmlichen Holzpalette wiegt sie nur 7 kg.“ Anders als Holz benötigt das Papierprofil keine Vorbehandlung, ist hygienisch völlig unbedenklich und damit auch für den Transport von Lebensmitteln ideal.

Die Prognose: kein einfaches Umfeld für 2019

Befragt nach seiner wirtschaftlichen Vorhersage für das laufende Jahr, sieht Björn Schumacher für die Verpackungsbranche durchaus Risiken: „Die konjunkturelle Abkühlung ist ein Faktor. Auch der Brexit und seine Folgen könnten uns beschäftigen, ebenso der Handelsstreit mit den USA“, so Schumacher. Ein wachsender Protektionismus beeinträchtige das Geschäft der Kunden und dämpfe so die Nachfrage nach Verpackungen. Dennoch war die bisherige Entwicklung für Schumacher Packaging durchaus erfreulich .„Unsere ersten Monate 2019 waren besser als derselbe Zeitraum im Vorjahr. In all unseren Werken ist die aktuelle Auslastung sehr gut bis hervorragend–wir verzeichnen keinen Nachfragerückgang“, so Björn Schumacher abschließend. „Wenngleich sich das Wachstum etwas verlangsamt hat.“

Über Schumacher Packaging

Die Schumacher Packaging Gruppe mit Stammsitz im bayrischen Ebersdorf bei Coburg ist ein Experte für maßgeschneiderte Verpackungslösungen aus Well-und Vollpappe. Schon seit Jahren zählt das inhabergeführte mittelständische Unternehmen zu den Produktivitäts-und Technologieführern der Verpackungsbranche. Ein wichtiger strategischer Vorteil ist es, dass Schumacher Packaging eine breite europäische Marktpräsenz mit einheitlich hohen Technik-, Qualitäts-und Service-Standards an allen Standorten verbindet. Das umfassende Produktspektrum deckt die Verpackungsbedürfnisse verschiedenster Branchen ab und reicht von Transport-, Automaten-und Verkaufsverpackungen über Faltschachteln und Trays bis hin zu Präsent-Verpackungen und Displays. Schumacher Packaging entwickelt und fertigt zudem kundenspezifische, schlüsselfertige Verpackungslösungen und bietet als Full-Service-Lieferant umfangreiche Serviceleistungen für alle Stufen der Supply Chain.Seit seiner Gründung im Jahr 1948 ist das Unternehmen in Ebersdorf in der Nähe von Coburg angesiedelt. Weitere deutsche Produktionsstandorte von Schumacher Packaging befinden sich in Bielefeld, Forchheim, Greven, Hauenstein, Schwarzenberg und Sonneberg. Fünf weitere Betriebsstätten liegen in Polen: jeweils eine in Bydgoszcz und Grudziądz sowie zwei in Breslau. In Myszków hat die Gruppe 2016 eine komplette Papierfabrik übernommen. Im niederländischen Breda gibt es einen Produktionsstandort für Displays, im tschechischen Nýrsko entstehen Spezial-und Verbundverpackungen, und der deutsche Standort Lehrte bietet Co-Packing-Services. Im Geschäftsjahr 2018erwirtschaftete Schumacher Packaging 4 einen Jahresumsatz von 627Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl der Gruppe beträgt derzeit rund 3.300. Zu den vielen renommierten Referenzkunden zählen Bosch-Siemens Hausgeräte,IKEA, Lindt und Würth.

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