Generell gilt laut Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel, dass Hersteller nur sichere Produkte in Verkehr bringen dürfen. Für die neue Verpackung hat Werner & Mertz von der ATC GmbH ein humantoxikologisches Gutachten erstellen lassen, das die aus gesundheitlicher Sicht sichere Verwendung dieser Verpackung zweifelsfrei bestätigt hat. „Bei der Gutachtenerstellung wurde deutlich, dass das Team von Werner & Mertz und Der Grüne Punkt die Problemfelder, die mit der Wiederverwendung von Altplastik in Zusammenhang stehen, bereits im Entwicklungsprozess kontinuierlich bearbeitet hatte“, sagt Gutachter Joachim Haselbach. „So ein Prozess dauert Monate und Jahre. Das Team ist mit langem Atem an die Entwicklungsarbeit herangegangen.“

Innovative Technologie im Einsatz

Für die Umstellung auf 100 Prozent Recyclat aus dem Gelben Sack musste das Material nicht nur technisch geeignet, sondern auch geruchsneutral sein, da der Faktor Geruch bei Duschgelen eine besonders große Rolle für die Verbraucher spielt. Dazu muss das Granulat aus der Quelle Gelber Sack praktisch frei von Verunreinigungen und Kontaminierungen sein. Alle im Altplastik enthaltenen geruchsverursachenden flüchtigen Substanzen wurden im Recycling-Prozess wieder entfernt. „Wir haben eine spezielle Aufbereitungstechnik zur Reinigung verwendet und arbeiten uns damit stufenweise sogar an eine Lebensmitteltauglichkeit heran“, so Dr. Markus Helftewes, Geschäftsführer Der Grüne Punkt. Die aufbereiteten Flakes werden anschließend zu Granulat weiterverarbeitet. Für diesen Prozessschritt kommt Technologie des österreichischen Recyclingmaschinenherstellers Erema zum Einsatz. Dessen Intarema-Regrind Pro-Extrudersystem mit dem sogenannten ReFresher-Modul wurde speziell für die besonderen Herausforderungen der Verarbeitungen von Kunststoffabfällen aus dem Gelben Sack ausgelegt. Diese Verfahrenskombination beseitigt durch einen thermisch-physikalischen Prozess auch die Gerüche. Dabei wird die Eigenenergie der durch den Extrusionsprozess vorgewärmten Granulate genutzt, was das Verfahren besonders energiesparend macht. „Schön, dass es so innovative Unternehmen gibt, mit denen wir gemeinsam das Recycling vorantreiben können. Ein wichtiger Part, den die ganze Kunststoffindustrie zur Zeit mehr als brauchen kann“, so Clemens Kitzberger, Business Development Manager Applikation Post- Consumer bei Erema.

Wichtiger Beitrag zur Erfüllung der deutschen Recyclingquoten

Das neue Verpackungsgesetz sieht höhere Recyclingquoten vor: Bereits in diesem Jahr steigt die Vorgabe für die werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen von 36 auf 58,5 Prozent. Ab 2022 wird die Quote sogar 63 Prozent betragen. „Seit das neue Verpackungsgesetz im Januar in Kraft getreten ist, werden bereits deutlich häufiger Produkte mit Recyclatanteil zur Untersuchung eingereicht, das Gesetz zeigt also Wirkung“, sagt Dr. Monika Rüter, Geschäftsführerin der Fabes Forschungs-GmbH. Fabes hat die analytischen Untersuchungen der Recyclatflaschen von Werner & Mertz im Hinblick auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit und somit auf den Verbraucherschutz durchgeführt. Für die Zukunft prognostiziert sie eine Steigerung des Anteils an Kunststoff-Recyclat im Gelben Sack. Deshalb sei eine gute Qualität des Recyclats notwendig, denn nur so sei gewährleistet, dass die Qualität des Ausgangsmaterials aus dem Gelben Sack bei erhöhtem Recyclat-Anteil nicht abnimmt und das Altplastik weiterhin hochwertig wiederverwertet werden kann. „Für die Recyclatflaschen von Werner & Mertz haben wir sowohl Flaschen als auch zahlreiche Recyclat-Granulate aus dem Recyclat untersucht und für beides eine sehr gute Qualität festgestellt“, so Rüter. „Mit unseren Recyclat-Flaschen für den Kosmetikbereich leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der deutschen Recyclingquoten“, ergänzt Immo Sander, Leiter Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz, „ein weiterer bedeutender Schritt in unserer Recyclat-Initiative!“

Ökologische Rezeptur frei von Mikroplastik

Gemäß der ganzheitlich-nachhaltigen Ausrichtung des Mainzer Unternehmens entspricht nicht nur die Verpackung, sondern auch die Rezeptur höchsten ökologischen Standards: Die pH-hautneutrale Rezeptur ist vegan und enthält keine schädlichen Inhaltsstoffe wie EDTA und Parabene. Wie alle Frosch-Rezepturen sind auch die Duschgele frei von Mikroplastik und schonen somit die Gewässer. Die Sorten Granatapfel und Aloe Vera wurden erst vor Kurzem mit Ökotest „gut“ ausgezeichnet. Parallel zur Umstellung der Flaschen auf PCR kommt ab Mai auch die neue Duftsorte Himbeerblüte auf den Markt.

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