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(Bild: Redaktion)

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Illig präsentierte auf der 18. Hausmesse in Heilbronn mit dem Motto „Circular Thinking!“ nachhaltige Lösungen für die Verpackungsbranche. (Bild: Illig)

An insgesamt elf Stationen zeigte Illig ausgewählten Kunden und Pressevertretern aktuelle Hochleistungsthermoformer, Entwicklungen im Werkzeugbau sowie Servicethemen. Die aus der konsequenten Fortführung der 360° Verpackungsentwicklung Pactivity entstandenen Lösungen zu aktuellen „Circular Thinking“- Marktanforderungen bieten variantenreiche Möglichkeiten für die Verpackungsbranche. Ein Highlight auf der Hausmesse ist die neue Anwendung IML-T Cardboard, die Illig erstmals der Öffentlichkeit vorstellt. Vorträge der beiden Rohstoffhersteller BASF und Nature Works zu biobasierten und bioabbaubaren Materialien ergänzen die internationale Kundenveranstaltung, zu der sich über 300 Gäste einfanden.

Einfluss der globalen Verpackungsdiskussion

Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, die Verringerung von Kunststoffen und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen sind aktuelle weltumspannende Themen, die die Verpackungsbranche vor unterschiedliche Herausforderungen stellt. Die Diskussion würde dabei aufgrund der Verschmutzung der Weltmeere weiterhin emotional geführt, eine Versachlichung sei zwingend notwendig, forderte Sven Engelmann, Verantwortlich für die Verpackungsentwicklung bei Illig. Verpackungen aus Kunststoff oder mit Kunststoffanteil werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, um die Hygienestandards zu halten und das zu verpackende Gut zu sichern. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern ist der Nachholbedarf aufgrund der Verstädterung hoch. „Aus unserer Sicht ist daher dem weltweiten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft erste Priorität einzuräumen. Das setzt recyclingfähige Verpackungen und die Verwendung von Rezyklaten in der Verpackungsindustrie voraus. Die Entwicklungen bei den PET-Flaschen zeigen die Möglichkeiten auf“, erklärt Geschäftsführer Karl Schäuble zu dieser Thematik in seinem Eröffnungsvortrag und verwies darauf, dass mittlerweile auch der asiatische Teil der Welt das Thema Nachhaltigkeit ernst nehme. Das Engagement der Nahrungsmittelhersteller und des Handels sollte den weltweiten Aufbau von Recyclingsystemen für Verpackungen beschleunigen. Aufklärungsarbeit über den Wertstoff Kunststoff und den optimalen Umgang mit dieser Ressource sei weiterhin zu leisten.

Verpackungsentwicklung Pactivity

Illig beschäftigt sich unter dem Dach der Verpackungsentwicklung Pactivity schon lange mit dem Kreislaufgedanken in der Verpackungsindustrie und erweitert die Aspekte des Recyclings stetig. Optimierte Verpackungen können den Rohstoffeinsatz reduzieren und recyclinggerecht ausgeführt werden. Insbesondere thermogeformte Verpackungen haben dabei den Vorteil dass Unternehmen sie – ohne Abstriche bei der Stabilität hinnehmen zu müssen – im Vergleich zum im Spritzgussverfahren entstandenen Produkten dünnwandig und ressourcenschonend sowie wirtschaftlich. Neben den klassischen Kunststoffen ist der Einsatz alternativer und neuer Materialen im Thermoformen technisch zu realisieren.

Aktuelle Illig Thermoform- und Werkzeugsysteme verarbeiten beispiel biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe, Rezyklate sowie Materialkombinationen zu qualitativ hochwertigen, recycelbaren Formteilen.

„Insbesondere in Verbindung mit der IML-T-Technologie sind zahlreiche neue Verpackungsvarianten entstanden. Hierzu gehören auch die Möglichkeiten zur Herstellung von Vollkartonblistern auf unseren Verpackungsanlagen“, erklärt hierzu Schäuble. Pactivity schließt auch ein, dass Illig für die jeweilige Verpackung das optimale Produktionssystem konfiguriert oder neu entwickelt. In diesem Entwicklungsprozess erhalten die Werkzeugsysteme in den Anlagen eine zunehmende Bedeutung. Produktionssysteme des Unternehmens zeichnen sich laut eigenen Angaben durch eine hohe Verfügbarkeit aus und verfügen über viele Möglichkeiten zur Prozessüberwachung und -regelung. Zahlreiche Parameter der Werkzeugsysteme können die Ausbringung des Gesamtsystems zusätzlich steigern. Illig hat daraus ein durchgängiges Werkzeugkonzept abgeleitet: „Damit werden wir die Werkzeugsysteme, die in der Regel aus mehreren Werkzeugen bestehen, konsequent entwickeln. Ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen hin zu Industrie 4.0“, ergänzt Schäuble.

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Auch Fremdunternehmen waren auf der Hausmesse vertreten: Dr. Martin Bussmann, Team Leader Compostable Packaging and Technical Marketing Biopolymers, stellte bioabbaubare Lösungen seines Unternehmens vor. (Bild: Redaktion)

Nachhaltige Verpackungslösungen zur Hausmesse

Im Fokus der 18. Hausmesse standen aktuelle Marktanforderungen in Bezug auf Recycling und Werkzeugsysteme. Insbesondere mit der Entwicklung und Fortführung der Dekorationstechnologie IML-T hat Illig in der Branche mit recycelbaren Monopackstoffen und Kunststoff-Papier Packmitteln Meilensteine gesetzt. Das Unternehmen präsentierte erstmals der Öffentlichkeit die Kunststoff-Karton-Verbund-Packung IML-T-Cardboard. Die Anwendung wurde speziell für die neuen „Circular Thinking“-Marktanforderungen entwickelt und ist auf Illig IML-T-Anlagen herstellbar. Bei der Entwicklung wurde darauf geachtet, das Gute zu bewahren, die bestehende Technik zu schärfen und neue Aspekte aufzunehmen. Vorteil der Verpackung ist das leichte Trennen zwischen Kunststoff und Karton. Dies ermöglicht ein optimales Recycling. Ein weiteres auf der Hausmesse vorgestelltes Produkt ist die Herstellung von Vollkartonblistern auf einem Heißsiegel Automat HSA 50D. Neu ist auch die Blister-Packmaschine HSU 35 für Non-Food-Anwendungen und den medizintechnischen Bereich. Illig hat die bewährte Siegeltechnik der HSP-Baureihe technisch neu konzipiert. Der wirtschaftliche und effiziente Siegelautomat bietet mit vielen Ausstattungsmerkmalen ein hohes Maß an Flexibilität für die heutigen Anforderungen aus der Verpackungsindustrie.

Geschäftsentwicklung Illig

In die Hausmesse integrierte Illig auch eine kleine Pressekonferenz, während der die Geschäftsführung die aktuelle Entwicklung des Unternehmens vorstellte und kommentierte. Das positive Fazit vorweg: die Illig-Gruppe wächst weiterhin weltweit. Anfang April erfolgte der Spatenstich für das neue Montagewerk Illig Maschinenbau S.R.L. in Rumänien. Die Inbetriebnahme ist für 2020 mit zunächst 50 Mitarbeitern geplant. Ein weiterer neuer Vertriebsstandort entsteht derzeit in Vorderasien und der kontinuierliche Ausbau der Servicestandorte außerhalb Europas wird unverändert weitergeführt.

Der Umsatz ist in den vergangenen drei Jahren 2016, 2017 und 2018 um insgesamt rund 30 Prozent angestiegen. Dies sei vor allem auf die in den letzten Jahren vorgestellten Neuentwicklungen und die konsequente Umsetzung der Verpackungsentwicklung Pactivity zurückzuführen. „Die Umsatzsteigerung gilt nicht nur in Europa sondern insbesondere in den Märkten in Asien, Vorderasien und Südamerika und ist auch auf die gestiegene Nachfrage nach Verpackungsmaschinen wie unsere HSA-, BSA- und FFS-Linien zurückzuführen“, erklärt Schäuble zur wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. Illig geht davon aus, dass der gesamte Markt der Verpackungstechnik in den nächsten Jahren weltweit weiterwachsen wird. Mit den bereits heute existierenden Lösungen könne das Unternehmen im Thermoformen zusätzliche Anwendungsbereiche erschließen.

Unabhängig davon seien einige Kunden aufgrund der weltweiten Verpackungsdiskussion bei Neuinvestitionen etwas zurückhaltender, weshalb seit einigen Monaten die Auftragseingänge unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Die Zahl der in Bearbeitung befindlichen Neuprojekte ist in den letzten Monaten gegenüber 2018 gestiegen, aber die Entscheidung zu Neuinvestitionen wird aktuell häufig verschoben. Die Versachlichung der Verpackungsdiskussion sei daher eine Aufgabe der gesamten Verpackungsindustrie, hierzu müssten die bestehenden Netzwerke konsequent genutzt werden. „Die Vermittlung von Ökobilanzen für einzelne Verpackungsvarianten und deren Recyclingfähigkeit ist schwierig, aber nur auf diesem Weg werden wir die Diskussion versachlichen können. Dann wird aus der Unsicherheit beim Verbraucher und in der Verpackungsindustrie wieder ein Wachstum wie in den vergangenen Jahren hervorgehen“, prognostiziert Schäuble.

Ausblick K-Messe im Oktober 2019

Illig sieht sich auch für die K-Messe im Oktober gut gerüstet und will zu diesem Anlass Neuentwicklungen vorstellen, die für die Thermoformbranche erneut Meilensteine bedeuten. Das Unternehmen wird auf der Leitmesse in Düsseldorf die weiteren Schritte zur Umsetzung der Digitalisierung im Thermoformen zum neuen Industriestandard 4.0 vorstellen, wobei unter anderem das Illig Werkzeugsystem eine Rolle spielen wird. Außerdem kündigte das Unternehmen zur K-Messe die erste Thermoformmaschine der 4. Generation an, die hinsichtlich Produktivität und Reproduzierbarkeit des Thermoformprozesses neue Maßstäbe setzen wird. Eine weitere Maschinenneuentwicklung wird die IML-T-Dekoration thermogeformter Deckel sein.

Neben den Maschinen-Präsentationen erwarten die Besucher des Illig K-Messestandes umfassende aktuelle Servicethemen.

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Unternehmen

ILLIG Maschinenbau GmbH & Co.KG

Robert-Bosch-Straße 10
74081 Heilbronn
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