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(Bild: Creapaper)

Bei der Fertigung des Rohstoffs für das sogenannte Graspapier entsteht bei dem von Creapaper entwickelten Verfahren laut eigenen Angaben bis zu 75 Prozent weniger CO2 als bei konventioneller Produktion. Zudem reduziert sich der Wasserverbrauch um über 95 Prozent. Erste Unternehmen nutzen das nachhaltige Papier bereits für sich. Für die Entwicklung wurde Creapaper im Frühjahr mit dem Top 100 Europe Award ausgezeichnet. Nun hat das Unternehmen auch das nordamerikanische Pendant des Preises erhalten, der vom US-Wirtschaftsmagazin Red Herring verliehen wird. Creapaper reiht sich damit in eine Riege von Preisträgern ein, zu der auch Facebook oder Skype gehören.

2 l Wasser für 1 t Papier

Mit seiner patentierten Technologie hat Creapaper die Basis geschaffen, große Mengen an Ressourcen bei der Rohstoffgewinnung für die Papierproduktion einzusparen. Denn trotz aller Fortschritte, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden, gehört die Papierindustrie immer noch zu den Branchen mit einem besonders hohen Energie-, Wasser- und Chemikalienverbrauch. Grund hierfür ist die unter anderen die aufwändige Aufbereitung von Holz oder Altpapier zu verwertbarem Zellstoff.

Creapaper hat ein Verfahren entwickelt, bei dem diese Frischfasern durch Gras ersetzt werden. Dieses verarbeitet das Unternehmen zu einem Grasfaserstoff in Form von Pellets und liefert diese Papierfabriken aus. Die Herstellung dieses Rohstoffs für das sogenannte Graspapier setzt bis zu 75 Prozent weniger CO2 frei als die konventionelle Produktion. Zudem sind zur Fertigung von 1 t Papier-Rohstoff gerade einmal 2 l Wasser notwendig – bei der gleichen Menge aus Holz oder Altpapier sind es rund 6.000 l. Auch auf den Einsatz von Chemikalien kann bei der Rohstoffherstellung durch die Entwicklung von Creapaper verzichtet werden. Zudem ist der Grasrohstoff zumeist im Umland eines Papierherstellers ausreichend vorhanden. Das verkürzt die Lieferwege. Für die Juroren war dies einer der ausschlaggebenden Punkte für die Auszeichnung.

Ein weiterer Aspekt, der für die Juroren wichtig war: Ein Unternehmen muss bereits qualifizierte Auszeichnungen erhalten haben, um den Preis des Magazins zu erhalten. Bei Creapaper sind dies unter anderem der Start Green Award 2016, der KFW Award Gründen 2017 und der 2018 verliehene IKU Innovationspreis Klima und Umwelt.

In vielen Märkten erprobt

Darüber hinaus muss die Entwicklung der Kandidaten für den Red Herring Award ihre Marktreife belegen. Hier konnte Creapaper ebenfalls punkten. Zu den Unternehmen, die bereits angefangen haben, Graspapier bereits für ihre Verpackungen einzusetzen, gehören Coca-Cola, Otto Versand sowie Lebensmittel-Discounter wie Rewe, Lidl und Aldi.

„Dieser Preis ist für uns eine weitere wichtige Auszeichnung und zeigt, dass gerade der US-amerikanische Markt Creapaper und das Thema Graspapier mit offenen Armen empfängt. Unterstützt vom renommierten Finanzinvestor E-Capital Entrepreneurial Partners können wir beschleunigt die Umsetzung vorantreiben“, erklärt Michael Kroheck, CSO Creapaper. „Zurzeit plant Creapaper, den Markteintritt in den USA und steht dort unter anderem mit Markenartikelunternehmen wie Starbucks oder McDonalds in Kontakt. Hier besteht ein großer Nachholbedarf im Bereich nachhaltiger Wirtschaft“, kommentiert Willi Mannheims, Managing Partner E-Capital.

Mit einer Recyclingquote von nur rund 30 Prozent – im Vergleich zu Deutschland mit über 70 Prozent – haben die USA noch großes Potential in Sachen Circular Economy. Der Gewinn des Red Herring Top 100 Awards North America unterstützt diese Bestrebungen von Creapaper. „Es passt nicht mehr in unsere Zeit, wenn für einen Versandkarton von Amazon oder einen Kaffeebecher von Starbucks ein Baum gefällt werden muss. Da ist Graspapier ein Quantensprung in die richtige, nämlich die nachhaltige Richtung“, ergänzt Uwe D´Agnone, geschäftsführender Gesellschafter der Creapaper.

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