Mit insgesamt 650 Besuchern konnte Uhlmann eine positive Bilanz für die Pharmazing Days 2019 ziehen.

Mit insgesamt 650 Besuchern konnte Uhlmann eine positive Bilanz für die Pharmazing Days 2019 ziehen. (Bild: Uhlmann)

Das Gipfeltreffen der Pharma-Packaging-Branche findet alle drei Jahre am Hauptsitz von Uhlmann im süddeutschen Laup­heim statt. Dort bietet das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, sich über aktuelle Branchentrends zu informieren und an Expertendiskussionen teilzunehmen. Themenschwerpunkte waren Digitalisierung sowie die Optimierung des pharmazeutischen Verpackungsprozesses, etwa beim Umbau von Produktionslinien, bei Wartung und Instandhaltung sowie durch die Six-Sigma-Methode.

Großes Interesse an digitalen Themen und Lösungen

„Wie lassen sich digitale Anwendungen in bestehende Prozesse einbinden? Wie können Fertigungsdaten Mehrwert schaffen? Wie lassen sich eine höhere Verfügbarkeit, mehr Effizienz und Geschwindigkeit erreichen? Diese Fragen unserer Kunden haben zu einem großen Interesse an den Vorträgen zur Digitalisierung, aber auch an unseren digitalen Lösungen selbst geführt“, berichtet Michael Mrachacz, Geschäftsführer Vertrieb bei Uhlmann.

Im neuen Uhlmann-Kompetenzzentrum für Digitalisierung konnten die Besucher der Pharmazing Days die neu zusammengestellte Software-Suite von Uhlmann live erleben. Die Software-Module lassen sich individuell kombinieren und unterstützen alle indirekten Prozesse wie Verwalten, Planen, Steuern, Automatisieren und Standardisieren. Außerdem hatten die Fachbesucher die Möglichkeit, die Process Guidance zum Durchführen und Dokumentieren von SOPs (Standard Operating Procedures) oder digitale Trainings selbst auszuprobieren. Zudem präsentierte Uhlmann weitere Software-Suite-Module wie „Supervisory Control“ für eine hohe Transparenz der Produktionsprozesse oder „Condition Monitoring“. Dieses Modul überwacht und analysiert kontinuierlich den Maschinenzustand – für eine durchgängig hohe Verfügbarkeit und Fertigungsqualität.

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Neben aktuellen Lösungen aus dem Hause Uhlmann konnten die Besucher auch die Kompetenzpartner des Unternehmens treffen. (Bild: Uhlmann)

„Startpunkt bei der Entwicklung unserer digitalen Lösungen ist immer das Gespräch mit unseren Kunden“, erklärt Kathrin Günther, Head of Digitalization bei Uhlmann. So fanden in der Vergangenheit Workshops mit rund 60 Pharmazeuten statt, aus denen Uhlmann insgesamt sieben übergreifende Themenschwerpunkte, darunter Track & Trace sowie Supervisory Control, ableitete. Als derzeit noch größte Herausforderung bezeichnet Kathrin Günther, dass Kunden in einem Maschinenpark eine ganze Reihe unterschiedlicher Hersteller haben und Kunden übergreifende Lösungen anstreben. „Als Lösungsanbieter bieten wir aber sehr viele Lösungen herstellerunabhängig an.“ Dies soll sich auch künftig weiter vereinfachen, so hat sich beispielsweise eine Arbeitsgruppe in der ISPE gegründet, die an standardisierten Schnittstellen arbeitet – klar, dass hier auch Uhlmann mit von der Partie ist.

Eines der wichtigsten künftigen Themenfelder für Systemanbieter von Pharma-Verpackungslösungen ist sicherlich Predictive Maintenance. Hier stellt sich bei Anbietern wie Uhlmann allerdings das Problem, dass es im hochregulierten Pharmabereich häufig schwierig ist, in diesem Bereich auch nur Pilotprojekte starten zu können. „Mittlerweile haben wir hier aber bereits ein paar Kunden überzeugen können und arbeiten nun gemeinsam an der Umsetzung“, kommentiert Kathrin Günther.

Doch ist diese erste Hürde einmal genommen, beginnt die wahre Arbeit: „Predictive Maintenance ist in unserem Bereich extrem komplex, da es aufgrund des hohen Individualisierungsgrades schwierig ist, vergleichbare Daten zu erhalten.“ Weshalb Pharmazeuten, denen heute bereits fertige Lösungen in diesem Bereich angeboten werden, ihr Gegenüber besser einmal fragen sollten, wie dessen Unternehmen den Begriff eigentlich genau definiert.

Trotz branchentypischer Bedenken in Sachen Security und nicht zuletzt aufgrund der schwierigen technischen Umsetzung appeliert Kathrin Günther an die Betreiber, offen für das Thema zu sein: „Wenn mein Auto ein Problem anzeigt, dann lese ich auch nicht selbst das Steuergerät aus, sondern fahre in die Werkstatt – zu den Experten.“

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Das Thema Digitalisierung stieß auf reges Interesse bei den Besuchern. (Bild: Uhlmann)

Integrierte, individuelle Komplettlösungen für Pharma-Packaging

Unter dem Motto „Solutions Beyond Packaging“ zeigte die Uhlmann Group Besuchern ihr Leistungsportfolio zur Lösung von Kundenanforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

So zeigte Uhlmann gleich zwei neue Verpackungslinien: Die Blisterlinie BEC 200 bietet laut Hersteller einen idealen Einstieg ins Premiumsegment der Solida-Verpackung. Ihre hohe Qualität zum Einstiegspreis und ihre Flexibilität machen sie vor allem für Lohnverpacker, Hersteller von Generika oder von Nahrungsergänzungsmitteln interessant. Aufgrund einfacher Rüstprozesse und den schnellen Formatwechseln ist sie gerade bei kleinen Stückzahlen besonders stark. Die Blisterlinie BEC 200 verpackt Solida in bis zu 200 Blister und 150 Faltschachteln pro Minute. Steigt die Nachfrage, kann der Betreiber die Leistung mit einem Upgrade auf bis zu 300 Blister pro Minute steigern.

Die zweite Neuheit war die BLU 200, eine Blister-Verpackungslinie für flüssige Medikamente in Spritzen, Ampullen, Vials, Karpulen, Fläschchen und Pens. Entscheidend für die hohe Wirtschaftlichkeit ist ein produktschonendes Handling, Flexibilität, schnelle Reinigung und Formatwechsel sowie eine einfache Bedienung. Sie bietet einen modularen Aufbau sowie vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten für alle Anforderungen. Damit wird die BLU 200 zum Herzstück einer flexiblen, kundenspezifischen Liquida-Linie.

Cremer Speciaalmachines aus den Niederlanden, ein Spezialist für das 100 Prozent sichere Zählen, stellte die neue, konventionelle Flaschenfülllinie IBL 100 sowie einen sehr kompakten Rundläufer IBC 50 live vor. Die Flaschenfülllinie IBC 150 wurde um die cGMP-fähige Einzeltablettenausscheidung erweitert und ebenfalls im Betrieb gezeigt. Die Wonder Packing Machinery präsentierte mit der in China produzierten EBL 350 eine sowohl zuverlässige als auch wirtschaftliche Linie aus Blistermaschine und Kartonierer, um weitere Marktsegmente zu erschließen.

Zudem informierte der Sondermaschinenbauer Koch Pac-Systeme über sein Leistungsspektrum, das vom integrierten Verarbeiten hoher Auflagen über Zuführen und Endverpacken bis zum halbautomatischen Siegeln kleiner bis mittlerer Stückzahlen reicht. Als Beispiel stellte Koch bei den Pharmazing Days die Blistermaschine KDT in Kombination mit Track & Trace by Uhlmann aus. Insgesamt zeigte sich Michael Mrachacz mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden: „Für die Uhlmann Group waren die Pharmazing Days ein voller Erfolg. Wir werden an dem Event festhalten und das Format entsprechend der Kunden- und Marktbedürfnisse weiterentwickeln.“

Fachpack: Halle 3A, Stand 221

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Unternehmen

Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG

Uhlmannstraße 14-18
88471 Laupheim
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