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(Bild: Fraunhofer IVV)

Das Fraunhofer IVV ist führend in der angewandten Forschung auf den Gebieten Lebensmittel, Verpackung, Produktwirkung, Verarbeitungsmaschinen sowie Recycling und Umwelt. Ab 1. November wird das Institut nun von Prof. Dr. Andrea Büttner gemeinsam mit dem bisherigen Institutsleiter Prof. Dr. Horst-Christian Langowski geführt. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen in der Sicherung der Ernährung für die wachsende Weltbevölkerung und dem Schutz von Umwelt und Ressourcen ist das Fraunhofer IVV ein zentrales Element der Umsetzung von Forschung in die Anwendung. Die Schwerpunkte und zugleich Zukunftsthemen des Instituts liegen in der Erschließung neuer, alternativer Rohstoffe sowie in der Entwicklung ressourcen- und energieschonender Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse. Ein weiterer Fokus liegt auf der Sicherung, Erfassung und Optimierung sensorischer, technofunktioneller und biologisch-chemischer Produktqualität entlang der Prozesskette von den Rohstoffen bis hin zum Produkt.

Andrea Büttner studierte Lebensmittelchemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie promovierte und habilitierte an der Technischen Universität München im Bereich der Aromaforschung. Seit 2007 baute sie am Fraunhofer IVV die Abteilung Analytische Sensorik auf und leitete sie. Parallel etablierte sie die Arbeitsgruppe Aromaforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo sie 2012 auf die W2-Professur für Aromaforschung und 2017 auf die W3-Professur für Aroma- und Geruchsforschung berufen wurde. Seit 2017 ist Prof. Büttner zudem stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IVV. Aktuelle Themen ihrer Arbeit liegen neben der Sinnesforschung in der Umwelt-, Störstoff- und Kontaminanten-Analytik sowie in der Entwicklung sich daraus ableitender Technologien.

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sagte: »Im Lebensmittel- und Verpackungsbereich sowie im Konsumgütersektor besteht enormer Innovations-Bedarf. Das Fraunhofer IVV stellt sich hier unter anderem der Herausforderung, die Produkt- und Prozessentwicklung unter Berücksichtigung der Qualitätssicherung und -kontrolle gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Politik weiterzuentwickeln. Angesichts der Herausforderungen eines globalisierten Markts sind vor allem neue Konzepte für vernetzte Analyse- und Kontrollsysteme gesucht. Prof. Büttner ist die ideale Besetzung in der Institutsleitung des Fraunhofer IVV, um diese dringend geforderten Entwicklungen unter Einbindung von Analytik und Diagnostik, Verfahrenstechnik und Digitalisierung umzusetzen.«

»Ich freue mich sehr, die Forschung und Entwicklung als Leiterin des Fraunhofer IVV maßgeblich mitgestalten zu können. Die zentralen Herausforderungen unserer heutigen Zeit sind geprägt durch ihre Komplexität, das Ineinandergreifen von Produkt- und Herstellungsketten und die Notwendigkeit systemischer Ansätze in Forschung und Entwicklung. Beispielsweise ist es elementar, das komplexe Thema Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen ganzheitlich zu betrachten, und zwar schon bei der Entwicklung der Materialien oder auch dem Design von Verpackungen. Gerade im Verpackungssektor sind aufgrund ökonomischer und rechtlicher Rahmenbedingungen alternative Lösungen dringend gefordert. So schreibt zum Beispiel das neue Verpackungsgesetz eine deutliche Erhöhung der Quoten für das werkstoffliche Recycling vor. Hier kann sich unser Institut durch die Entwicklung von kostengünstigen System- und Kombinationslösungen und neuen Sortier- und Recyclingstrategien positionieren«, erläutert Prof. Büttner. »Eine besondere Herausforderung ist es außerdem, eine holistische Betrachtung bei der Entwicklung von Produkten mit noch stärkerem Blick auf den Konsumenten in die Praxis umzusetzen.«

Prof. Dr. Horst-Christian Langowski, der nun das Institut gemeinsam mit Prof. Büttner leitet, freut sich über die Doppelspitze. »Mit ihrem Renommee in Wissenschaft und Forschung ist Frau Prof. Büttner prädestiniert als Leiterin für unser Institut. Ihre interdisziplinäre Vernetzung wird den Transfer der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in die Industrie weiter voranbringen«, bekräftigt Prof. Langowski.

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