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(Bild: IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen)

In dem Datensatz konnten außerdem Informationen hinterlegt werden, welche mit intelligent Apps auf dem Smartphone gelesen werden können, die dann mit weiteren Produktinformationen oder sogar Videosequenzen mit interaktiven Elementen aufwarten.

Genaue Trennung erhöht die Recyclingfähigkeit

Ziel dieses Projektes ist es die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu erhöhen und Konsumenten die Möglichkeit zu geben, den Verpackungsmüll dem richtigen Wertstoffkreislauf zuzuführen. Des Weiteren ermöglicht das digitale Wasserzeichen den Müllentsorgern eine genauere Trennung der Materialien in deren Anlagen – sollte die entsprechende Technologie installiert sein.

Das Projekt Holy Grail wurde im Verlauf des Jahre 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt und hat Hoffnungen geweckt der Müllproblematik entgegenwirken zu können. Jedoch wurde auch erkannt, dass diese digitalen Wasserzeichen bis dahin nur auf bedruckten Flächen „lesbar“ angebracht werden können wodurch das generelle Plastikverpackungsproblem nicht völlig gelöst werden kann, da die bedruckten Flächen – entweder ein extra Label oder eine Papierbanderole – als Störstoffe in einer Wertstoffanlage angesehen werden können.

Im Oktober 2019 wurde bei einer Vorführung anlässlich der K-Show bei der Firma Tomra die Initiative Holy Grail 2.0 vorgestellt. Dieses Projekt ist die Fortführung des ursprünglichen Holy Grail Projektes aber mit der weiteren Herausforderung versehen Kunststoffverpackungen direkt zu kennzeichnen, um eine quantitative und qualitative Sortierung von Plastik zu ermöglichen. Um in der Zukunft die europäischen Ziele der Plastik Direktive zu erreichen müssen Verpackungen in eine Kreislaufwirtschaft geführt werden, um das gewonnene Rezyklat wieder in neue Verpackungen einsetzen zu können. Dies war aus vielen Gründen in der Vergangenheit nicht möglich bis hin zu den Vorgaben die Verpackungen aus recyceltem Material von Lebensmitteln erfüllen müssen, die durch die EFSA (europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) geregelt sind.

In Zusammenarbeit der Unternehmen Digimarc Corporation (USA ) und Paccor Packaging Solutions ist es gelungen digitale Wasserzeichen direkt auf der Oberfläche von PET Schalen aufzubringen und diese für Kameras lesbar zu machen. Die Herausforderung bei dieser Technologie besteht darin, dass die Kamera das Produkt erkennt, gleichgültig wie die Schale auf dem Förderband liegt. In erwähntem Test im Oktober wurden alle markierten Schalen bei der Sortierung erkannt und dem entsprechenden Kreislauf zugeführt. Dies ist deswegen so bedeutend, da der Test bestätigt hat, dass Verpackungen, die bis dato als nicht recycelbar eingestuft wurden, nun einem geschlossenen Wertstoffstrom zugeführt werden können und das dadurch gewonnene Rezyklat den Richtlinien der EFSA zur Wiederverwertung im Lebensmittelkontakt entsprechen würde.

Bessere CO₂-Bilanz zur Herstellung von Rezyklaten

Die dadurch geschaffene Möglichkeit des mechanischen Recycelns von Kunststoffverpackungen hat nicht nur Auswirkungen auf die Müllsituation, sondern auch ein großes Potential zur Vermeidung von CO₂, da der Prozess zur Herstellung von Rezyklaten im Vergleich zur Produktion von Neuware deutlich umweltfreundlicher ist.

Diese Versuchsreihe ist die Erste ihrer Art gewesen und kann noch nicht als abgeschlossen bezeichnet werden. Es wurde aber bewiesen, dass die Kunststoffindustrie Antworten anbietet, um der aktuellen Diskussion entgegenzutreten und Fakten liefert, dass Plastik seinen Platz in der Welt der Verpackungen behalten kann – und muss – wenn alle Einflüsse berücksichtigt werden.

Das Projekt Holy Grail 2.0 sowie die Entwicklungsarbeit der daran beteiligten Unternehmen wird fortgeführt und es ist davon auszugehen, dass im kommenden Jahr 2020 neue Einsatzmöglichkeiten der digitalen Wasserzeichen erkannt und weiterentwickelt werden.

Dies wird zur Folge haben, dass die Politik in Deutschland oder auf europäischer Ebene ihre Verbotsinitiativen einstellen sollten und sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen sollten und Entwicklungen wie die erwähnte zu fördern und auszubauen, damit Konsumenten weiterhin frische und sichere Lebensmittel kaufen können und der Anteil an Lebensmittelmüll sowie Co₂ nicht weiter ansteigt.

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Unternehmen

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