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(Bild: Bernsdorf)

Erstmalig seit einer Renovierung vor einigen Jahren, standen dann ab November 2019 die Maschinen still. Die Generalreparatur wurde, wie bei allen anderen Großprojekten im OI Konzern, durch das Engineering im Verbund mit dem Werksteam und vielen lokalen Firmen gesteuert und umgesetzt: Die Schmelzwanne wurde komplett ausgetauscht, das Gemengehaus umgebaut, eine Glasmaschine wurde rundum erneuert, eine zweite komplett neu installiert. Die Inspektionsmaschinen wurden zur Verbesserung der Qualitätssicherung, aufgerüstet.

Herausfordernder Zeitplan

Am 21.11.2019 wurde mit dem "Ablassen" der Schmelzwanne begonnen, danach erfolgte der Abriss wie auch der Wiederaufbau der Schmelzwanne und der umliegenden Aggregate. Die Wanne hatte nur wenige Tage Zeit um abzukühlen und das heiße Glas abzulassen. Nach dem die komplette Wanne abgerissen wurde, fanden umfassende Umbauarbeiten an den tragenden Elementen und dem Umfeld statt, der Wiederaufbau konnte nun erfolgten. Ende Februar begann das Team mit dem "Antempern", eine Woche später hatten Wanne und Feeder bereits wieder die notwendige Temperatur, um Glas zu schmelzen. Simultan wurde die Funktionsfähigkeit der Glasmaschinen mit Formenmaterial im sogenannten Kaltlauf überprüft. Seit Mitte März läuft der Regelbetrieb wieder vollständig und es können durchschnittlich 400.000 Glasflaschen pro Tag produziert werden.

Im Zuge der Reparatur der Schmelzwanne wurden unter anderem auch die Produktionsmaschinen erneuert. Durch die Investitionen in die neue Schmelzwanne, der Gemenge-Anlage und den Glasmaschinen, haben sich sowohl die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter an den Produktionsmaschinen im Werk nachhaltig verbessert, als auch die Maschinen und Anlagen an Effizienz und Wirtschaftlichkeit gewonnen. Die Trainings für die neuen Anlagen wurden planmäßig durchgeführt und alle Beteiligten freuen sich, die Anlagen im täglichen Betrieb zu sehen. Insgesamt waren bei diesem Projekt mehr als 200 Personen von internationalen und lokalen Firmen und dem Werksteam beteiligt.

"Die Schmelzwanne ist das Herzstück des Werkes. In ihr werden bei bis zu 1550 Grad Celsius Glasscherben und diverse Rohstoffe eingeschmolzen. Von Montag bis Sonntag rund um die Uhr erfolgt täglich das Einschmelzen von Glasscherben. Bis zu 150 Millionen Glasflaschen werden jährlich mit dieser Wanne produziert», verrät Thomas Twarok, Werkleiter O-I Bernsdorf stolz. «Klar, dass dieser Prozess auch eine Schmelzwanne, die aus feuerfestem Material besteht, stark beansprucht. Aus diesem Grund wurde sie in den letzten Monaten komplett erneuert."

Hintergrund zum Standort

Bernsdorf hat eine Schmelzwanne mit zwei Linien und produziert jährlich etwa 150 Millionen Glasflaschen – dabei verwendet das Werk 85 Prozent Recyclingglas zur Herstellung von über 70 verschiedenen Artikeln, hauptsächlich in der Farbe Grün und in nicht runden Formen. Bernsdorf ist eines von drei O-I Werken in Deutschland und von 78 Niederlassungen weltweit und produziert vorwiegend für den Spirituosenmarkt. Übrigens: Der Hauptteil der in Deutschland produzierten insgesamt 15 Flaschenvarianten für Jägermeister – von der 0,02- bis zur 1,75-Liter-Flasche – stammt aus dem Werk in Bernsdorf, das nur zehn Kilometer entfernt liegt von der Abfüllanlage in Kamenz

 

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