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(Bild: Nova-Institut)

Aufgrund der anhaltenden Corona-Krise hat das Nova-Institut die "13th International Conference on Bio-based Materials" online abgehalten. Auf der Konferenz wurden Themen zu Innovationen in den Bereichen bio-basierte Building-Blocks & Polymere, bio-basierte Feinchemikalien sowie Durchbrüche in der Ligninverwertung, der industriellen Biotechnologie und für biologisch abbaubare Lösungen vorgestellt. Darüber hinaus wurden zukünftige Strategien und die neuesten politischen Regulierungen diskutiert. Die Konferenz war in diesem Jahr die (bisher) größte Veranstaltung der Bioökonomie: 44 Redner, hauptsächlich aus der Industrie, sowie 240 Teilnehmer aus 26 Ländern nahmen an der Online-Konferenz teil und diskutierten mehr als 250 Fragen mit den Rednern.

Von den 17 Bewerbungen für den Innovationspreis "Bio-based Material of the Year 2020" wurden zuvor von einer Fachjury sechs Unternehmen nominiert, die ihre Ideen über den Bildschirm zu den Teilnehmern nach Hause brachten. Nach den Präsentationen der sechs Nominierten wurden die Gewinner in einer Online-Umfrage vom Publikum gewählt und mit ihrem Preis ausgezeichnet, der von YNCORIS Industrial Services (Hürth, Deutschland) gesponsert wurde.

Erster Platz für Huhtamaki Lurgan (UK/FI)

"Fresh" ist eine vollständig bio-basierte und biologisch abbaubare Fertiggerichtverpackung. Es handelt sich um eine Fertiggerichtschale auf Holzfaserbasis, die als Alternative für schwarzen Kunststoff eingesetzt werden kann. Das Material ist leichter zu recyceln und für die Heimkompostierung zertifiziert. Die Verpackung wird aus natürlichen Holzfasern hergestellt, die aus FSC-zertifizierten und erneuerbaren nordischen Wäldern stammen. "Fresh" wurde in Zusammenarbeit von Huhtamaki (FI), Saladworks (UK) und Södra (SE) im Rahmen eines vom BBI JU finanzierten Horizon 2020-Projekts (Feb 2017–Juli 2020) entwickelt. Die Schale ist lebensmitteltauglich, hitzebeständig und mikrowellengeeignet, angenehm zu handhaben, bleibt beim Erwärmen formstabil und ist natürlich ästhetisch ansprechend. Die Schalen werden in Nordirland von Huhtamaki Lurgan mithilfe eigens entwickelter Maschinen hergestellt.

Weitere Informationen: www.huhtamaki.com

Zweiter Platz geht an Monta Klebebandwerk (DE)

Monta Biopack ist das erste zertifizierte nachhaltige Klebeband; es wird in Deutschland hergestellt und besteht zu circa 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Sein Träger ist eine bio-basierte PLA-Folie, die mit einem Naturkautschukkleber beschichtet ist. Unter industriellen Kompostierungsbedingungen baut sich dieses Verpackungsband innerhalb weniger Monate biologisch ab. Monta Biopack erfüllt damit die Anforderungen an die Zersetzung, den biologischen Abbau, die Ökotoxizität und die Materialeigenschaften nach EN 13432, ASTM D 6400-04, AS 4736 (2006) und ISO 17088 (2012): Zertifiziert vom TÜV Austria und gekennzeichnet mit dem Konformitätszeichen "OK Compost Industrial". Monta Biopack ist laut Hersteller die umweltfreundliche Alternative für den Verschluss von Kartonagen, biologisch abbaubaren Beuteln und für das Binden von Blumen und Gartenabfällen. Zudem vermeidet die nachhaltige Rollenlänge von 80 m und 1.200 m unnötigen Verpackungsmüll.

Weitere Informationen: www.monta.de

Dritter Platz für Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC (DE)

Das Fraunhofer ISC hat eine funktionelle Barriere-Beschichtung (Bio Ormocer) entwickelt, aus der Monomaterial-, Papier- und kompostierbare Verpackungen hergestellt werden können. Mithilfe dieser neuen Beschichtung ist es möglich, die erforderlichen Eigenschaften für Verpackungen von Lebensmitteln, Kosmetika und Pharmazeutika zu erreichen. Zudem können diese Verpackungen leicht recycelt oder kompostiert werden. Bio Ormocer ist bio-basiert, kompostierbar und hat bio-organische Strukturen, die aus Grünabfällen oder Chitosan hergestellt werden.

Weitere Informationen: www.isc.fraunhofer.de

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