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Dem in Hannover ansässigen Gebäckhersteller Bahlsen gefiel diese Art des Verkaufs und er bot die gleiche Menge Bahlsen-Gebäck in einer hochwertigen, bunt bedruckten Blechdose an. Das Konzept „Express-Dose“, wie Bahlsen das Ganze nannte, wurde ein voller Erfolg. In Zusammenarbeit mit einem leistungsstarken preisgünstigen Dosenhersteller wurden allein von August bis Dezember 1933 1.564.231 Stück der mit leckerem und qualitativ hochwertigem Gebäck gefüllten Blechdosen verkauft und das Überleben der Firma Bahlsen gesichert. Die Leistung der Produktionslinie lag bei 25.000 Stück pro Schicht. Die runde, bunt bedruckte Weißblechdose mit Schraubdeckel hatte einen Durchmesser von 140 mm, war 125 mm hoch und wog 145 g. Die Handelsdaten wie Gewicht und Hersteller waren als Bodenprägung ausgeführt. Während des Zweiten Weltkrieges und einige Zeit danach war das Konzept aufgrund von Materialverfügbarkeit, Material- und Lohnkosten nicht realisierbar. 

Das Ende eines Erfolgsmodells

Heute besteht die Firma Bahlsen, Hannover, aus drei Einzelfirmen, die nach jahrelangen familieninternen Streitigkeiten entstanden. Der süße Bereich zusammen mit der Marke Bahlsen unterstand bis 2018 Werner Bahlsen, die salzigen Produkte gehören seit 1999 dessen Bruder Lorenz und firmieren unter Lorenz Snack-World, sowie als drittes die Nordeck Holding GmbH & Co. KG, im Besitz der übrigen Familienmitglieder. Zusammen haben die Firmen circa 2.900 Mitarbeiter und einen Umsatz von circa 600 Millionen Euro.

Die Express-Dose, die 1933 Bahlsen erfolgreich aus der Krise zog, ist heute zu teuer und seit den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr im Angebot des Unternehmens.

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