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Gestartet vor mittlerweile 42 Jahren und mit nur drei Mitarbeitern, ist die Mediahaus Gruppe heute ein umfassender Dienstleister mit 150 Mitarbeitern. „Anders als die meisten in unserer Branche, haben wir als Medienhaus angefangen und später eine Druckerei angeschlossen – meist ist es ja genau andersherum“, erklärt Jan Hendrik Walfort, der das Unternehmen in zweiter Generation als Geschäftsführender Gesellschafter führt. Den Einstieg in den Verpackungsmarkt machte das Unternehmen im Jahr 2003; im Jahr 2008 dann der Einstieg in den Digitaldruck. „Die richtige Entscheidung zum falschen Zeitpunkt, schließlich fiel die Investition mitten in die Wirtschaftskrise“, schmunzelt Walfort zwölf Jahre später.

Das Prinect Press Center ermöglicht es dem Bediener, das Leistungspotenzial der Maschine kontinuierlich abzurufen.
Das Prinect Press Center ermöglicht es dem Bediener, das Leistungspotenzial der Maschine kontinuierlich abzurufen. (Bild: Redaktion)

Losgrößen von 1 bis 500.000

Die heutige Mediahaus Gruppe unterteilt sich in zwei Bereiche: Media Solutions widmet sich als Agentur der Bespielung aller Kanäle und Touchpoints – auch unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz – und macht rund ein Drittel des jährlichen Gesamtumsatzes der Gruppe aus.

Packaging Solutions ist der mittlerweile dominierende Teil des Unternehmens, hier sind mit 80 Köpfen auch die meisten Mitarbeiter tätig. Der Bereich bietet „Design to Print Solutions“, ein Life-Cycle-Management-System (beispielsweise für Fälle, wenn sich im Foodbereich die Kennzeichnung ändert) und steuert mittlerweile zwei Drittel des Gruppenumsatzes bei. Dabei reicht das Angebot von Verpackungen in Losgröße 1 bis 500.000. Und damit Mediahaus ein solches Leistungsspektrum wirtschaftlich darstellen kann, braucht es natürlich eine flexible Drucktechnik im Hintergrund. Vorhang auf für die Speedmaster von Heidelberger Druckmaschinen.

Speedmaster der Generation 2020

Seit April 2020 läuft bei Heidelberger Druckmaschinen die Produktion der neuen Speedmaster-Generation. Die komplett überarbeitete Prinect Press Center Generation mit dem neuen Speedmaster Operating System bringt Push-to-Stop-Funktionalität und die Prinect Cloudschnittstelle seitdem an jede Speedmaster. Mit digitalen Assistenzsystemen, wie dem Wash Assistant oder Intelli run am Wallscreen XL, wird das Prinect Press Center zum modernen Arbeitsplatz und versetzt den Bediener in die Lage, das Leistungspotenzial der Maschine kontinuierlich abzurufen. Doch auch die Hardware hat sich weiterentwickelt. Neben dem neuen und deutlich größeren 24 Zoll Multi-Touchscreen wurde auch die Normlichtausleuchtung nach ISO 3664:2009 auf LED umgestellt. Ein Umschalten zwischen den Lichtarten D50 und D65 mit und ohne UV erfolgt nun einfach per Knopfdruck, anstatt durch das bisherige zeitaufwendige Tauschen der Röhren.

„Nach dem überwältigenden Erfolg von Push to Stop auf der Drupa 2016 haben wir sehr viel investiert, um die Idee des Smart Print Shops weiterzuentwickeln und Push to Stop auf ein neues Level zu heben“, erklärt Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheetfed. Natürlich spielt dabei Softwareentwicklung eine zentrale Rolle. Darüber hinaus hat Heidelberg aber auch viel in die Technik der Druckmaschine investiert, hat Automatisierungslücken geschlossen, Teilprozesse weiter optimiert und neue Anwendungen entwickelt. „Das Resultat kann sich sehen lassen, und wir sind stolz auf das Innovationsfeuerwerk, das wir mit der Speedmaster 2020 Generation zünden können und damit den Bogenoffsetdruck noch attraktiver und wirtschaftlicher machen“, freut sich Wolf und ergänzt „mit unserem Flaggschiff der Speedmaster XL 106 haben wir den Begriff Peak Performance Klasse in der Industrie geprägt. Bis zu 90 Millionen gedruckte Bogen über ein Jahr sind schon Realität. Das ist Peak Performance in der Praxis. Mit unse-rer neuen Speedmaster Generation bieten wir hervorragende Voraussetzungen, um die Möglichkeiten des modernen, digitalen Offsetdrucks voll auszuschöpfen.“

Auch Karton mit bis zu 1,6 mm Dicke kann die neue Speedmaster bedrucken – ein Feature, mit dem Mediahaus bei seinen Kunden punkten kann.
Auch Karton mit bis zu 1,6 mm Dicke kann die neue Speedmaster bedrucken – ein Feature, mit dem Mediahaus bei seinen Kunden punkten kann. (Bild: Redaktion)

Hycolor Pro – das digital gesteuerte Feuchtwerk

Mit Hycolor Pro automatisiert Heidelberg das Feuchtwerk der Speedmaster XL 106. Zwischen Tauch- und Dosierwalze wird maßgeblich die Feuchtmittelmenge entschieden und dosiert. Die Pressung/Quetschung hierzu kann jetzt neu automatisiert direkt vom Prinect Press Center XL3 vorgenommen werden. Das spart Zeit und Wege und ermöglicht feinste Korrekturen auch während der Produktion vom Pult aus. Die Grundeinstellungen des Feuchtwerks werden digital erfasst, und es ist nun möglich, vom Prinect Press Center XL 3 auch einseitig die Feuchtmitteldosierung anzupassen. „80 Prozent unserer Serviceeinsätze mit Bezug zu Fär-bungsproblemen gehen auf die ungenaue Einstellung des Feuchtwerks zurück“, erklärt Wolf. „Mit Hycolor Pro haben wir nun definierte, messbare Einstellungen, die wir auch im digitalen Remote-Service nutzen können. Der Drucker kann vom Bedienpult aus einseitig mehr oder weniger Feuchtung dosieren und somit schneller und feinfühliger reagieren und die Schmiergrenze wesentlich exakter anfahren. Dies mit weniger Makulatur und schnellerem Erreichen des Gutbogens, womit stabile Fortdruckverhältnisse geschaffen werden.“

Zero Defect Produktion

Die Anforderungen insbesondere an Verpackungsdrucker wie Mediahaus werden immer höher: Kleinere Abrufmengen, Just-in-time-Lieferungen, enge Toleranzfenster und immer weitreichendere Audits bei gleichzeitigem Preisdruck stellen die Druckbetriebe vor Herausforderungen. Immer wichtiger wird hierbei das Thema Makulaturmanagement. Heidelberg bietet hierfür ein komplettes Lösungspaket an, mit dem individuelle Kundenanforderungen abgebildet werden können. Dies beginnt mit dem Codestar, einem presetfähigen Inkjetsystem am Anlegertisch, das eine individuelle Bogen-ID aufbringt und somit jeden Bogen nachverfolgbar macht. Mit Prinect Inspection Control 3 können durch digitale Implementierung von Voreinstelldaten in Intellistart 3 nicht nur die bislang zeitaufwendigen manuellen Einrichtevorgänge für die Bogeninspektion entfallen, sondern auch die Bogen-ID identifiziert werden und so Fehler eindeutig dem individuellen Druckbogen zugewiesen werden. Mit der neuen Funktion „Device Assistant“ kann für jede Fehlerart bestimmt werden, welche Reaktion erfolgen soll. So kann beispielsweise festgelegt werden, ob Bogen automatisch über die Inline Makulaturausschleusung entsorgt werden sollen, ob ein Streifen eingelegt werden soll, oder ob der automatische Nonstop eingefahren werden soll, um Makulatur von Gutbogen zu trennen.

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